Kapitel 23

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KAEYA

Kaeya wartete mit geschlossenen Augen, bis sich keiner mehr rührte. Nur noch das leise gleichmäßige Atmen der Anderen war zu hören. Langsam öffnete er die Augen und drehte sich zur Seite, so dass er die Anderen sehen konnte. Seine Augen brauchten etwas Zeit um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Er zählte bis 100 und als sich bis dahin immer noch nichts tat, stand er langsam auf.

So leide wie möglich setzte er sich auf, stand auf und schlich um die Schlafenden herum zu der Tür. Sie war abgeschlossen, aber der Schlüsselt steckte noch. Seit Kazuha von seinem Drogendrip herunter war, ließ Tighnari den Schlüssel im Schloss stecken.

So leise wie möglich öffnet er die Tür und trat nach draußen. Als er sich umdrehte um die Tür wieder zu schließne, merkte er das jemand aufrecht dasaß und zu ihm herüber sah. Es war Kazuha. Kurz sahen sie sich an, aber als der Weißhaarige den Mund öffnen wollte, schob Kaya zu Tür schnell, aber leise zu und ging langsam weg. Wenn Kazuha ihm jetzt nachlief konnte er immer noch sagen, dass er nicht Schlafen hatte, können und nur einen kleinen Spaziergang machen wollte. Er wusste das Cyno ihm gesagt hatte er soll in der Nähe der anderen Bleiben, aber was hatte er bei dieser Dunkelheit schon zu befürchten? Das Ajax draußen auf ihn wartete? Cyno hatte selber gesagt, dass er nicht glaubte das die Beiden heute Abend noch vorbeikommen würden, trotzdem hatte er ein paar Wachen herbeordert, bevor er losgegangen war um eine Dehya zu suchen.

Die Wachen, die Cyno herbeordert hatte, fand Kaeya ziemlich schnell. Sie saßen am Eingang der Parkanlage und schliefen. Um sie herum standen Flaschen, von denen Kaeya vermutete, dass sie leer und davor mit Alkohol gefüllt gewesen waren.

Trotzdem lief er langsam den kleinen Weg zu dem Pavillon entlang. Er musste erstmal warten, ob Kazuha aus dem Haus kam. Wenn ja könnte er nicht so tun als würde er nur nicht schlafen könne, wenn er gerade dabei war die Anlage zu verlassen.

Aber Kazuha kam nicht. Die Minuten vergingen, die Kaeya in dem kleinen Pavillon auf und ab lief. Er zählte erneut bis 100 und als sich immer noch nichts gerührt hatte, kletterte er über die kleine Brüstung und sprang die paar Meter hinab.

Kaeya vorsteil war, dass er schon einmal in Sumeru gewesen war. Er wusste, dass es die größte Stadt in dem ganzen Waldgebiet war und so war es ein leichtes herauszufinden in welche Richtung er gehen musste.

Er kletterte auf einen der höchsten Bäume, die sich in seinem unmittelbaren Umfeld befanden und schaute wo in der Ferne noch Lichter an waren. Und er sah sie. Wie ein kleiner Sternenhimmel, inmitten der Kronen der Bäume. Das war Sumeru. Und laut Cyno war auch Ajax dort.

Fast bis zum Morgengrauen schlug er sich, immer abseits von Wegen, in Richtung der Stadt. Er wusste dass das Gasthaus, in dem die Fatui waren direkt am Eingang der Stadt lag. Das hatte Cyno ihm auch verraten. Egal was er ihn gefragt hatte, er hatte es ihm gesagt. Insofern er es selbst gewusst hatte. Kaeya hatte gemerkt, das Cyno dachte er hätte Angst davor das sie wieder hier auftauchen konnten und er deshalb so viel fragte. Kaeya war das nur recht. Sollte er das ruhig denken, solange er die Informationen bekam, die er brauchte.

Das Gasthaus hatte er schneller gefunden als Gedacht. Fatui saßen trotz der späten Stunde davor, lachten und tranken wahrscheinlich in rauhen Mengen Alkohol. Wirklich nüchtern war keiner von ihnen. Daher kam er auch unbemerkt an dem Pulk vorbei und gelang so an die Rückseite des Gasthauses. Erst da wurde ihm bewusst, dass er nicht wusste in welchem Zimmer eigentlich Ajax war. Aber konnte das so schwer sein? Es gab 3 Zimmer die einen Balkon hatte. Wahrscheinlich eines von diesen. Immerhin war er ein Harbinger und hatte deshalb eigentlich eines des besseren.

Es war leichter als Gedacht, die Steinwand heraufzukommen und sah stand er nur weniger Minuten später auf einem der Balkone. Die Vorhänge waren zugezogen.

Er sprang auf den Balkon nebenan und schaute durch das Fenster. Ein Kleid lag dort über einem Suhl geworfen. Also wohl auch nicht das Zimmer des 11. Harbingers. Beim nächsten Zimmer waren ebenfalls die Vorhänge zugezogen.

Die Tür war in unter einer Minute offen, aber als er sie langsam öffnete wusste er sofort dass das nicht Ajax Zimmer war. Der Geruch kam ihm vertraut vor, aber es war nicht Ajax. Er schloss so leise wie möglich die Tür wieder. Zwar hatte er niemand im inneren gesehen, aber er hatte sich auch nicht sonderlich präzise umgeschaut. Als er die Tür wieder geschlossen hatte, wartete er einen kurzen Moment, bevor er sich wieder zu dem ersten Zimmer hangelte.

Diesmal brauchte er etwas länger bis er die Tür geöffnet hatte.

Dem Blauhaarigen war sofort klar, dass er richtig war. Allein der Geruch, sagte ihm das er richtig war auch wenn es nur wenig war.

Er schaute sich diesmal besser um. Niemand war da.

Langsam betrat er den kleinen Raum. Schloss die Türe hinter sich und setzte sich aufs Bett. Dann wartete er.




TARTAGLIA

Lisa hatte er in einem Raum das Akademie gesperrt. Scaramouche war es gewesen, der ihm gesagt hatte, dass sie dort ihre Räumlichkeiten hatten. Das war wohl alles dem Dottore zu verdanken, aber Childe sparte sich den Dank. Er konnte den anderen Harbinger sowieso nicht leiden. Mehr als müde und frustriert kam er an der Unterkunft an. Allein.

Er wusste sofort das irgendwas anders war, als er die Tür aufschloss. Er brauchte auch nicht lange, um zu erkennen, was es war. Da lag jemand in ein Bett. Mit der Hand an dem Schwertgriff ging er langsam, in dem Raum hinein bis er sehen konnte wer da lag.

Es war Kaeya.

Er lag dort, in Embryostellung auf dem Bett. Childe Hemd vonGestern, welches er nur achtlos über einen der Stühle geworfen hatte, hatte er direkt ans Gesicht gedrückt.

Der Harbinger lockerte seinen Griff und ging langsam auf den Schlafenden zu.

Der Blauhaarige wirkte so ruhig, so zufrieden wie er dort lag. Langsam zog Childe das Hemd aus den langen, dünnen Fingern. Kaeya hatte abgenommen. Und das nicht nur ein bisschen. Als der Dottore ihm gesagt hatte, er würde Kaeya Zwangsernähren hatte das wohl seine berechtigten Gründe gehabt.

Sanft fuhr er dem Blauhaarigen über die Wange.

Er regte sich kurz, wachte aber nicht auf. Childe zog das Hemd endgültig aus dem Fingern des Blauhaarigen und warf es zurück auf den Stuhl. Als er sich wieder umdrehte, sah er direkt in Kaeyas Augen, die ihn anschauten.

Nur Sekunden später weiteten sich Kaeyas Augen und er setzte sich ruckartig auf.

„Ajax.", fing er sofort an.

„Es tut mir Leid. Ich konnte ich.. Ich wollte.. Ich konnte.. Ich hab versucht...", versuchte er einen Satz hinzubekommen, fing aber immer wieder von neuem an, während Tränen seine Wangen hinterliefen.

„Es ist okey.", flüsterte Childe ihm zu und strich ihm über das Blaue Haar, während er sich auf das bett setzte.

Er wusste gar nicht so recht was er sagen sollte. Tausend Gedanken kamen ihm gleichzeitig in den Kopf. Er musste auf jeden Fall neue und vor allem bessere Wachen um das Gasthaus aufstellen. Und wieso war Kaeya hier? Childe hatte angenommen er wäre schon wieder abgehauen. Aber so wie es aussah war er abgehauen, um hier her zu kommen. Woher wusste Kaeya überhaupt wo er sich aufhielt? Und was sollte er jetzt mit der Bibliothekarin machen?

Sanft strich er Kaeya immer wieder über den Kopf und Rücken, während dieser sein Gesicht inzwischen in Childes Brust vergraben hatte und immer weiter schluchzte. Eine ganze Weile saßen sie da, Childe völlig in Gedanken versunken. Erst eine ganze Weile später fiel ihm auf, dass der Blauhaarige eingeschlafen war. Vermutlich war er einfach nur erschöpft.

Vorsichtig schob Childe Kaeya von sich und legte sich anschließend neben diesen. Er konnte es immer noch nicht wirklich glauben, dass der Blauhaarige zu ihm gekommen war. Allein.

Was auch immer der Dottre gemacht hatte, es hatte funktioniert, das musste man ihm lassen. Er strich eine blaue Strähne aus dem Gesicht des Schlafenden. Und plötzlich wusste er was er zu tun hatte. Er würde Kaeya noch ein kleine Lektion erteilen, bevor er ihn dann mit nach Sneznhaya nehmen würde. Das musste er, immerhin musste er ihm zeigen was passierte wenn er wieder versuchen würde abzuhauen. Und dann konnte er endlich das Leben führen, welches er geplant hatte, seit Kaeya in sein Leben getreten war. 

I'll be Waiting- Chaeya Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt