⠀ ⠀ ⠀ XII. let the bloody hearts disappear

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IN DER GÄNZLICHEN Dunkelheit des Bahnhofes erkannte sie die Gestalt, welche sie bereits mit staturhaften Haltung erwartet. Alethea war es nicht möglich zu erklären, wie es ihr möglich war, ihn trotz der Finsternis, die sich wie eine Decke um die Nacht gelegt hatte, zu erkennen. Es war so ein Einfaches zu fürchten und zu flüchten, aber blieben ihre Füße fest auf dem Boden.

Keine Laterne brannte an diesem Abend und vollkommene und pure Ruhe legte sich über den Bahnhof, sobald der Zug abfuhr mit welchem sie gekommen war; nicht einmal hörte sie den Wind fernab wispern, nicht das Spiel, in welches er die Bäume auf der Suche nach einem Gefährten verwickelte.

Die Zeichen, dass der Sturm kam, den der Prophet angekündigt hatte und mehrere Tage anhalten sollte, waren nicht in der Welt zu lesen.

Alethea seufzte schwer und senkte ihren Kopf etwas, als sie bemerkte, wie Érebos an ihr vorbei lief, auf die Gestalt zu schlenderte und spätestens jetzt ihre Vermutung bestätigte. Wäre er nur ein Streich ihres müden Kopfes gewesen, würde der Kater nicht mit vertrauten Schritten auf ihn zugehen.

»Guten Abend, Professor.«, begrüßte sie ihn über Meter hinweg und je näher sie ihm kam, desto besser erkannte sie sein hübsches Gesicht. Staunte, wie nur der Mond es schaffte, ihn so darzustellen, wie er bei Tageslicht stand.

»Gute Nacht wäre angebracht.«, meinte er und bei seinen Worten fiel Aletheas Blick auf die große Uhr des Bahnhofes. Bereits zwei Stunden nach Mitternacht. »Ist Ihre Reise gut verlaufen?«

»Ereignisreich, muss ich gestehen. Ich brannte das Mausoleum meiner Familie nieder.«, antwortete sie wahrheitsgemäß und vielleicht war etwas Überraschung in Riddles Blick zu erkennen. Oder Entsetzen? Vielleicht sagte sie ihm nur die Wahrheit, um diesen Anblick zu erblicken.

»Magie wird es wiedererrichten, Sir. Ein rein symbolischer Akt.«, beruhigte sie ihn oder vielleicht sich selbst mit einer Lüge, während er ihren Koffer abnahm.

»Dies mindert nicht die Überraschung, die Sie auslösen. Ich hielt Sie nie für eine Brandstifterin, Miss Desmond.«, gestand der Professor und als sich ein Schmunzeln auf ihren Lippen formte, wandte sie ihren Blick ab, sah zu Érebos herunter, der zwischen Schülerin und Professor saß. Mit wachsamen Augen die falsche Nacht ansah.

»Sie müssen wissen, ich bin vieles, für das man mich nicht hält.«, hauchte sie und wagte es sich nicht, ihn wieder anzusehen, als er zustimmend summte; seine Stimme so tief, dass sie in ihrem Körper zu vibrieren schien und Feuer in ihrem Herzen legte.

»Wenn die Reise auch ein Abschluss war, hat sie jedoch ein paar Fragen erschaffen.«, meinte sie nach einer Weile, als der Professor ihr deutete, ihm zu folgen. SIe liefen über die kleine Brücke, die über die Schienen verlief, während die Nacht um sie wilderte. »Über Ihre Mutter? Oder haben Sie Näheres über Ihre Begabung herausgefunden?«

»Über meinen Kater.«, verbesserte sie ihn und fragte sich einen Moment, ob sie ihm tatsächlich verraten sollte, was geschehen war. Jedoch war die Thanatologie sein Spezialgebiet und wenn sie nicht ihn fragte, wen sollte sie dann fragen? »In der Gruft der Galantis gab es einen Moment, in dem verlorene und verirrte Seelen meiner Familie mich... angriffen.«

Sein Kopf fuhr zu ihr herum und schon schien er alles zu verstehen, jede Unstimmigkeit. Ihre frühere Ankunft, ihr mutwilliges Zerstören des Familienmauseleums, wie auch ihre leichte Abwesenheit.

»Érebos hat...« Sie stoppte, als ihr bewusst wurde, was sie da sagte. Wie absurd alles klingen musste, für einen Mann, der nicht dagewesen war. »Er hat sie verschwinden lassen.« Alethea biss auf ihre Lippe, als sie die lange Treppe hinab stiegen, die sie von dem leichten Berg, auf dem sich der Bahnhof von Hogsmeade befand, hinunter führte.

devotion till violence.     professor riddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt