⠀ ⠀ ⠀ XIX. the rats will tear you apart

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DER WINTER HATTE SEINEN Atem ungeduldig über die Ländereien der Hogwarts Akademie der verborgenen Künste gehaucht, sobald die erste Woche seiner Zeit hereingebrochen war und beinahe komplett vergessen war die schauderhafte Herbstatmosphäre von Donner und Blitzen. Wenige Tage und die Welt verlor ihre Farben von dunklen Brauntönen; wurde zu einem Gemälde aus Schwarz und Weiß.

Eine gewisse Leichtigkeit hatte sich zu den Schülern gesellt; die Lasten endlich von ihren jungen Schultern genommen und die Studienräume leerten sich bis der Staub und der zurückgelassene, vollständig vergessener Ehrgeiz, die einzigen waren, die ihn noch immer bewohnten.

Alethea fühlte sich merkwürdig wohl während dieser Zeit.

Ihre Vorstellungen waren nichts mehr als nur ein böser Traum, der mit Panik und Angst mit jeder Minute der letzten Monate mehr verzerrt worden war, und erst zu Ende der Prüfungen realisierte sie, dass es nur ihre Ängste gewesen waren, die daraus ein Monstrum geformt hatte.

Die zwickende Kälte auf ihre Haut genießend schloss sie ihre Augen und spürte den Wind durch ihre Haare fahren wie verspielte Finger. Ungewohnte Stille breitete sich in ihrem Kopf aus und das Quecksilber, welches das Blut in ihren Adern ersetzt hatte, schien zu schien, war nun endlich verschwunden.

Ebenfalls wurde sie von Leichtigkeit gesegnet und die Lasten von etwas Höherem von ihren Schultern genommen.

Ihre Hand fuhr durch das weiche Fell Érebos', der sich halb unter ihrem Wintermantel versteckt in ihrem Armen befand und über die Geräuschkulisse der Akademie schnurrte., und Alethea versuchte sich daran zu erinnern, wann sie das letzte Mal die Hallen von dem Desmond Anwesen betreten hatte.

Sie kaum zu dem Entschluss, dass sie die Erinnerung verdrängt haben musste, da sie sich nicht mehr erinnern konnte. So lange war es her, dass sie das Haus ihrer Kindheit Zuhause genannt hatte, und zu dunkel war die Zeit.

Érebos Pfote verhedderte sich in ihrem Haar,als versuchte er nach etwas zu greifen, das er nicht erreichen konnte. »Immer noch keine Neuigkeiten?«, hörte Alethea eine Stimme etwas abseits von ihr in Latein sprechen und öffnete ihre Augen, verwirrt jemanden, um diese Uhrzeit hier draußen zu begegnen.

Ihre Augen fuhren träge über die erhöhte Terrasse des Hogwarts Schlosses, welche von dem zarten Neuschnee des Morgens vollkommen bedeckt war und hinter welchen Mauern sich die Schüler bereit machten ihre Winterferien in den Armen ihrer Liebsten zu verbringen; die Scheußlichkeit der Akademie für wenige Wochen hinter sich zu lassen, und auch sonst verließen nicht so viele Schüler die heimelig Wärme, die die Kamine von Hogwarts spendeten, nur um unter den grauen Wolkenhimmel des anbrechenden Winters zu treten.

»Hör auf es klingen zu lassen, als wäre sie bereits tot«, antwortete der Stimme eine weitere gepresste und dieses Mal erkannte Alethea den Sprecher sofort. Eine Gänsehaut bildete sich, ein Schaudern erfasste sie.

Sie brauchte nur wenige Schritte zu machen um die Steinmauer der Terrasse zu erreichen und sobald sie hinunter blickte; Érebos sicher darauf platzierte, der Schnee sofort unter seinen warmen Pfoten wich, konnte sie die Freundesgruppe ausmachen, die sich an jenem Wassergraben, der die Akademie wie ein Schutzwall umgab, aufhielten.

Ihr entkam ein leiser Ton des Ausatmens als sie realisierte, dass die Freunde über ihr verlorenes Mitglied, Elenítsa Onási, sprachen, die seit dem Abend im Kerker und der Enthüllung ihrer Besessenheit noch immer dem Unterricht ferngeblieben oder gar nicht erst auffindbar gewesen war.

Sie beobachtete die Gestalten und eine ferne Erinnerung an ihr erstes Schuljahr, suchte ihren Verstand heim. Plötzlich verspürte sie denselben Schmerz wie damals; spürte wie ihre Knie bluten und das schäbige Lachen schallte in ihren Ohren. Hilflosigkeit. Verwirrung. Wut. ›Stumme Missgeburt‹ nannten sie sie damals, meistens taten sie es noch immer.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 06 ⏰

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