ALS KIND HATTE ALETHEA All Hallows' Eve geliebt. Die Nacht der Toten und Verdammten; die eine Nacht im Jahr, in der man nicht die Talente eines Nekromanten besitzen muss, um mit den Verstorbenen in Kontakt zu treten.
Verkleidet und von der Tradition der Staubgeborenen mehr beeinflusst als von denen ihrer Vorfahren, hatte sie mit ihrer Familie die schaurige Atmosphäre genossen, mit der sich das Anwesen der Desmonds umhüllt hatte.
Es änderte sich, als sie ihren Vater verlor und fürchteten musste, von seiner Seele heimgesucht zu werden. Ihr verlorenes Interesse wurde zu einer phobischen Angst, als ihre Mutter ihm in den Tod folgte.
Nun war es nicht mehr das Bangen eines Kindes, das Schatten als Kreaturen aus Märchen missverstand. Es war die Angst einer fast erwachsenen Frau geworden, die sich nicht mehr traute, in Spiegelungen zu blicken; aus Furcht, die Geschichten, deren Wahrhaftigkeit sie niemals versucht hatte, zu beweisen, würden sich verwirklichen.
Niemand konnte sich dem Flüstern verschließen, dass an All Hallows' Eve die verirrten Seelen etwas zurückerlangten, was der Tod ihnen geraubt hatte, und dass sie wieder dem Menschen glichen, der sie einst gewesen waren.
Jeden einunddreißigsten Oktober seit ihrem zwölften Lebensjahr verbrachte Alethea nun mit Delilah und ihrer Familie. Sie tanzten die Nacht durch und brachten Opfer ihren Ahnen dar; zelebrierten Samhain, wie die Heiden es seit Jahrhunderten machten.
Wie jedes Jahr fand sie sich in einem abgelegenen Teil der Akademie wieder, näher am Dorf Hogsmeade, und blickte von einem umgestürzten Baumstamm in die großen Flammen.
»Du siehst anders aus.«, meinte Edmund mit einem Grinsen und setzte sich neben Alethea; beobachtete mit ihr eine Weile seine Freunde, die um das Feuer tanzten und ihr Leben genossen. Musik ertönte von den verzauberten Instrumenten und selten sah man die Schüler der Akademie so frei und unbekümmert.
Der Schatten der unsichtbaren Kontrolle war von ihnen gefallen und abseits der Dunkelheit der Gemäuer lebten sie ein anderes Leben. Ob sie nun all die grausamen Dinge ansprechen würden, die sonst nur Schweigen ernteten?
»Mit Delilah befreundet zu sein bedeutete, sich zu solchen Festen ankleiden zu lassen und die komplette Kontrolle ihr zu überlassen.«, antwortete sie ergebenst und sah an sich herunter. Das schwarze Kleid war freizügiger als sie es für gewöhnlich trug und auch der Style war fern von dem, was sie in ihrer Freizeit trug.
Der Stoff beinahe durchsichtig, die goldenen Akzente an den falschen Stellen. Tatsächlich sah sie aus, wie es von einer Wicca erwartet wurde. Nur vor dem traditionellen Make-up konnte sie sich jedes Jahr drücken.
»Und wieso bist du noch nicht betrunken und tanzt mit den Frauen die bösen Geister davon?«, fragte sie und zog an der Zigarette, die zwischen ihren Fingern verweilte. Edmund, der das Glück hatte, in seinen neutralen schwarzen Klamotten zu bleiben, grinste etwas. »Killian hat es damit begründet, dass ich eine Spaßbremse bin.«
»Delilah sagte zu mir dasselbe. Sie war ganz erzürnt, als ihr sagte, dass ich mein Höschen nicht ins Feuer werfen würde, um damit Fruchtbarkeit zu erlangen.«, kicherte sie und beobachtete das Flimmern ihrer Zigarette aufmerksam, um nicht in ihren Gedanken über all die unanständigen Traditionen dieses Tages zu versinken.
Edmund atmete schockiert die Luft ein, bei ihrer Beichte, und war ihr einen zutiefst entsetzten Blick zu. Flammen tanzten in seinen Augen, während sein Äußeres so verführerisch war wie der schönste Schmerz, nachdem sie sich so oft sehnte.
Seine Stimme war rau, während er sie so intensiv musterte, wie noch nie ein Mensch in ihrem Leben. »Du wirst also nicht nackt ums Feuer tanzen und die Götter nach Fruchtbarkeit anflehen? Danach, dass deine Vergehen, dich heute Nacht nicht holen kommen?«
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devotion till violence. professor riddle
Fanfica ghost story of morality and suffering ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀f!oc x tom riddle ⠀ ⠀ ⠀student x professor ⠀ ⠀ ⠀2023 © monstrumofchaos
