4. Dezember

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Für einmal waren es nicht Alex und Ben die uns weckten, sondern Charles und David. Gequält hob Max David aus seinem Bett und reichte ihn zu mir rüber, da sie beide Hunger hatten.

Im Halbschlaf legte ich die beiden an meine Brust und versuchte dabei nicht komplett einzuschlafen: "Wie spät ist es eigentlich?" Da heute Sonntag war und somit Schulfrei, hatten wir beschlossen mit Jessi und Daniel etwas zu unternehmen.

"Zu früh", kam es murmelnd von meiner rechten Seite. Etwas was sich wohl nie ändern wird, auch nach drei Jahren mit Babys war Max kein Morgenmensch.

Noch bevor die Kleinen fertig mit ihrem Essen waren, hörte man schon die Rufe der Grossen, zum Leidwesen von meinem Ehemann. Damit war sein Schlaf endgültig zu Ende, da ich noch besetzt war. Für einmal war ich froh zu stillen, da ich noch unter der warmen Decke bleiben konnte.

Dafür konnte ich die Jungs auf dem Flur hören: "Wo ist Mami? Ich will zu Mami." Es zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen, dass die Jungs mich liebten. Zugleich wusste ich auch, wie Max es wohl leicht nervte, dass sie lieber zu mir wollten.

"Sie ist gerade noch mit Charles und David beschäftigt, sie kommt dann runter, wenn sie fertig ist. Bis dahin überraschen wir sie doch mit einem leckeren Frühstück", meine Alarmglocken gingen an. Das konnte nicht gut Enden für meine Küche.

"Max!", überrascht streckte er seinen Kopf ins Schlafzimmer, "Es wird kein Herd oder Ofen in der Küche angefasst, bis ich unten bin." Das sagte ich nicht zum Spass, sondern aus vollem Ernst.

Verlegen kratzte er sich am Nacken: "Hatte ich auch nicht vor." Die Lüge war ihm über das ganze Gesicht geschrieben, doch ich liess es dabei. Schliesslich hatte ich meine Hände noch voll mit zwei weiteren Kindern.

Ich versuchte mich zu entspannen, was nur bedingt mir gelang, da ich das Gefühl vom Stillen nicht wirklich als angenehm beschreiben würde. Doch für seine Kinder würde man wohl alles tun, auch geduldig warten, bis sie fertig mit Essen waren.

Nach dem Bäuerchen, wickelte ich sie noch schnell und dann ging es zum Rest der Familie in die Küche. Zu meiner Überraschung brannte es nicht und es war auch nicht voller Mehl und Teig, wobei ich glaubte noch etwas Teigresten von vorgestern zu sehen. 

"Mami! Guck mal!", schrie Alex mir schon entgegen. Dabei war ich noch im Wohnzimmer, dennoch blickte ich auf und sah wie er stolz eine Schale mit Jogurt und Früchten trug. Eine Schale aus Glas wohl bemerkt.

Bevor ich ihm etwas sagen konnte, stolperte er über eines seiner Spielzeugauto und die Schüssel flog nach vorne bis sie auf dem Boden ankam und in tausend Stücke zersprang und den Inhalt nicht nur unter den Esstisch sondern auch über den Teppich.

"Alex hast du dir weh getan?", er wollte schon aufstehen, "Bleib dort, sonst verletzt du dich noch." Mit einem grossen Bogen ging ich zu ihm und hob ihn hoch, damit er ja nicht in die Nähe der Splitter kam.

"Max bring bitte den Besen und die Schaufel, damit wir das gröbste zusammen haben und dann mit dem Staubsauger den Rest aufsaugen können", wie angewurzelt war er mit Ben in der Küche stehen geblieben. Seine Augen verrieten mir, dass er etwas enttäuscht war, dass seine Überraschung dahin war. Dabei musste ich zugeben, hat das ganze wirklich lecker ausgesehen.

Während Max sich um die Sauerei kümmerte, blieb ich mit den Kindern in der Küche auf Sicherheitsabstand: "Tut mir Leid, Mami." Fing Alex an zu weinen und klammerte sich an mein Bein.

"Es muss dir nicht leid tun, solche Dinge passieren. Nichts was man nicht ersetzten kann, Grosser. Hauptsache dir ist nichts passiert", beruhigte ich ihn.

Nach dem Vorfall entschieden wir uns für ein schnelles Frühstück mit Müsli, Nutella und Brot: "Wann gehen wir zu Onkel Daniel und Gotti (Schweizer Name für Patentante)" Ungeduldig sah Ben zwischen mir und seinem Vater hin und her. 

Weihnachten mit den VerstappenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt