17.Dezember

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"Schalt aus", murrte es von der Seite. Nur war es nicht mein Handywecker der Klingelte. Die Nacht war viel zu kurz gewesen, doch wir konnten uns leider nicht den Tag im Bett vertreiben. Es wartete weitere Arbeit auf uns.

Dennoch war ich genauso müde: "1. ist es dein Wecker, zweitens müssen wir aufstehen, auf uns wartet noch mehr Arbeit für eine gute Sache." Wirklich motivierter wurde der Niederländer nicht.

"Wieso hab ich ja gesagt", hasste er wohl gerade sich selbst dafür. Zugegeben es hätte auch für mich schönere Sachen gegeben, als nach so einer kurzen Nacht wieder zu einem Termin zu müssen. Doch es ging um Kinder die es nicht so gut hatten wie unsere.

"Für die gute Sache", erinnerte ich ihn erneut daran, "Oder willst du schuld sein, dass es Kinder gibt die wegen deiner Faulheit leiden müssen." Gequält stand er auf und ging Richtung Bad. 

Da es nichts gab, dass ich noch nicht gesehen hatte, folgte ich ihm. Gemeinsam duschten wir und putzten uns die Zähne. Während ich danach mich um meine Schminke kümmerte, hatte er sich den Föhn geschnappt.

"Glaubst du Kion und Lando sind schon wach?", fragte ich meinen Mann. Der mich sogleich besorgt ansah und wohl unseren Freunden zutraute zu verschlafen.

"Ich glaube", versorgte er den Föhn, "Ich rufe sie mal besser an, Kontrolle ist besser als Nachsicht. Nicht das sie uns noch hängen lassen, du kannst dich ja in der Zeit fertig machen.

Bereit für den Tag ging ich kurz später aus dem Bad, wo Max gerade unsere Koffer schliesste, somit waren wir bereit zum gehen: "Sie waren mehr oder weniger wach. Ich wette die hätten den Zug verpasst, wenn ich nicht angerufen hätte."

"Du weisst schon, dass sie erwachsen sind und nicht unsere Jungs?", manchmal konnte er den Vater einfach nicht abstellen. Er zuckte bloss mit den Schultern und nahm unsere Koffer.

Während er schon im Flur war, machte ich den letzten Check, dass wir ja alles eingepackt hatten. Danach folgte ich ihm nach unten, wo ein Taxi auf uns wartete, welches uns zum Bahnhof brachte. Kion und ich hatten dies zum Glück durchboxen können, denn die Rennfahrer waren Anfangs klar dagegen gewesen und wollten mit dem Privatjet fliegen, was Kion und ich für Schwachsinnig hielten.

Unruhig sah sich Max beim Bahnhof auf alle Seiten um, während ich mit Jessi schrieb. Dabei ging es mehr um gestern und heute Abend, als um die Kinder. Bei meiner besten Freundin machte ich mir auch keine Sorgen, sie kannte sich wohl mit Kindern besser aus als ich und am Ende war sie immer noch meine beste Freundin.

"Ah, da kommen sie ja endlich!", freute sich Max schon. Ich sah von meinem Handy auf und steckte es gleich weg, um die Jungs begrüssen zu können.

"Max hatte schon Panik", lachte ich als sie aus dem Taxi stiegen,  "das ihr verpennt." Zugegeben zu zutrauen war es den beiden auf alle fälle, nur wäre Max wohl alleine kein Stück besser.

Lando sah auch noch nicht ganz wach aus, Kion hingegen umarmte mich gleich: "Niederlage verdaut?" Dies hatte er an Max gerichtet, dessen Laune war damit wieder etwas schlechter. 

"Bis heute Nachmittag haben seine Fans die Niederlageschon vergessen", versuchte ich die Stimmung zu heben. Damit nahm ich die Hand von Max, da wir langsam rein mussten, sonst würden wir noch den Zug verpassen. Man weiss ja nie, wann mal die Bahn in Deutschland pünktlich  kommt. Meistens, wenn man sie nicht gebrauchen kann.

Bevor es zu einem Gleis ging, machten wir einen Abstecher zu einem Becker für Kaffee und Brötchen, wobei es bei mir kein Kaffee sondern ein Tee wurde. Immer noch Niedergeschlagen von der Niederlage, hinterfragte Max es nicht. Da ich nicht zu stillen hatte, hätte ich trinken können, wenn ich nicht schon wieder Schwanger wäre.

Weihnachten mit den VerstappenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt