15.Dezember

194 13 0
                                    

Müde stand ich in der Küche und bereite das Frühstück vor, für einmal war ich alleine hier unten. Seit die Jungs jetzt ihre grossen Betten hatten, weckten sie uns auch am Morgen nicht mehr. Sondern spielten in ihrem Zimmern bis wir sie holten oder sie doch runter kamen, weil der Hunger grösser war.

Ich genoss es in ruhe Frühstück machen zu können und die kleinen Lunchboxen für den Kindergarten zu packen. Während der Winterpause gingen zwar die beiden nicht häufig in den Kindergarten, dennoch war es uns wichtig, dass sie wenigstens ein Tag in der Woche hatten. Zudem mussten Max und ich noch einige Dinge am morgen erledigen, bevor es am Nachmittag zum Flughafen ging. 

Die Milch warm gemacht und die Nutella Brote gestrichen, ging ich hoch in den dritten Stock zuerst zu Ben: "Morgen, Frühstück ist bereit. Zeit zum Aufstehen mein Grosser." Das selbe tat ich noch bei Alex und ging dann schon runter, keine Minute nach mir kamen auch Alex und Ben in die Küche.

"Wo ist Papa?", fragte Ben. Jap, bei ihm war ich wirklich nur zweite Priorität wenn ich noch glück hatte, mit all seinen Onkeln und Tanten. Doch solange der kleine Mann glücklich war, konnte ich es verkraften.

"Papa", erklärte ich ihm, "schläft noch, Mami bringt euch in den Kindergarten und später holen euch Tante Jessi und Onkel Daniel ab. Da Mami und Papa nach Deutschland gehen. Morgen könnt ihr dann, Mami, Papa, Onkel Lando und Onkel Kion im Fernseher sehen. Ist doch cool oder Jungs?"

Vielleicht wäre es für die Jungs cooler gewesen, wenn es nicht sowas wie normal war für sie uns im Fernseher zu sehen: "Wann kommt ihr zurück?" Wollte nun Alex wissen, biss aber auch sogleich in sein Brot, als wäre es die normalste Unterhaltung für ihn.

"Am Montag", erklärte ich, "Ihr habt das ganze Wochenende mit eurem Onkel Daniel und Tante Jessi, so viel ich weiss, geht auch Onkel Charles und Tante Charlotte mit euch am Samstag ins Marineland in Antibes." Sofort strahlten die Augen der Jungs, da sie schon einmal da waren mit Max und mir und es geliebt haben.

Gemütlich hatten die Jungs ihr Essen gegessen, bevor ich ihnen half sich fertig zu machen und auch ich mich schnell umzog: "Sagt Papa noch schnell Tschüss." Erlaubte ich ihnen schnell ins Schlafzimmer zu gehen, bevor wir wirklich los mussten. Unter normalen umständen, hätte ich das nicht gemacht, aber da wir wegflogen für vier Tagen, fand ich es wichtig, dass Max und die Kids sich noch verabschiedeten.

Anders als Max nahm ich nicht das Auto, sondern entschied mich den Weg zu laufen, so weit war es nun mal auch nicht. In der Jahreszeit und Uhrzeit war auch fast niemand unterwegs, weshalb ich ungestört mit den beiden in ihrem Kindergarten ankam.

"Morgen", begrüsste ich die Kindergärtnerin, "Ihr wisst ja bescheid, dass Daniel oder Jessi sie abholen kommen?" Auch wenn sie die Namen von allen Onkeln und Tanten hatten und wir immer im Voraus bescheid gaben, vergewisserte ich mich noch einmal, damit ja keine Probleme entstanden.

"Ja alles Bestens, wir kennen ja schon Jessica und Daniel habe ich auch schon im Fernseher gesehen", erwiderte sie. Jessi holte immer mal wieder die Jungs ab, wenn sie gerade zu der Zeit Feierabend hatte, wie die Jungs aus hatten. Also jeden Freitag. Sie hatte es von sich aus angeboten, da es ihrer Meinung nach auf ihrem Weg lag und sie somit Teilnehmen konnte am Leben der Kinder. An Liebe und Zuneigung fehlte es der Rasselbande zum Glück nicht.

Ich kniete mich zu Alex und Ben runter und zog die beiden in eine feste Umarmung: "Habt ganz viel Spass mit euren Onkeln und Tanten. Mami liebt euch und kann es kaum erwarten wieder zu sehen. Meine Lieblinge." Damit drückte ich ihnen noch je einen Kuss auf die Stirn, bevor ich nach Hause musste.

Die Luft war draussen kalt und der Wind vom Meer machte es nicht besser, dennoch war es schön. Schliesslich war in 9 Tagen Weihnachten und noch war ich nicht ganz in Weihnachtsstimmung, was wohl auch an dem Stress zu schulden war. Erst Weihnachtsessen und Sport Awards und nun kam Autoball WM und ein Herz für Kinder. Alles hatte ich voller Freude angenommen, nur war es vielleicht doch etwas viel. Da ich gefühlt mehr weg als zu Hause bei den Kindern war.

Weihnachten mit den VerstappenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt