Weihnachten mit den Verstappen

11.Dezember

Nach einer kurzen Nacht, wachte ich durch das Klopfen an meiner Zimmertür auf: "Zimmerservice." Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und eine Tüte in der linken Hand sowie zwei Kaffeebechern in der rechten, stand Kion nun vor mir.

"Morgen", grummelte ich noch nicht ganz wach. Auch wenn ich weniger Probleme mit dem frühen Aufstehen hatte als Max, war ich direkt nach dem Erwachen nicht die gesprächigste. Ich brauchte meine paar Minuten um mich zu sammeln.

"Hatte da wer eine lange Nacht?", machte er sich lustig, "Hangover kann es ja nicht sein." Ich nickte nur, da wir wirklich bis nach 2 Uhr auf der Feier waren und ich erst gegen die im Bett war. Also hatte ich nicht wirklich schlaf abbekommen, obwohl ich mal keine weinenden Babys um mich hatte.

Ich liess mich in mein Bett fallen, Kion tat es mir nach dem er den Kaffee abgestellt hatte gleich: "Wenigstens kannst du die Stille geniessen, stell dir vor wie es Max mit der Rasselbande geht." Lachte der Deutsche, der Gedanke brachte auch mich zum Schmunzeln. Da war auch für Max nichts mit ausschlafen.

"Ich hoffe unser Haus steht noch", lachte ich. Auch wenn ich wirklich etwas Angst hatte, dass Lando, Max und die Kinder es bereits in eine Ruine verwandelt hatten. Bei den Jungs wusste man nie.

"Max hat sicher alles unter Kontrolle", versuchte Kion sofort meine Gedanken wieder von Sorgen zu befreien, "Du solltest dich mehr auf heute Abend konzentrieren. Eine Live Sendung die in der ganzen Schweiz ausgestrahlt wird, das ist nicht gerade nichts. Wer weiss, was du als nächstes noch Moderieren darfst."

Zugegeben ich war leicht nervös deswegen: "Ich bleibe lieber beim Kommentieren, das soll die einzige Ausnahme bleiben, da es um Sport geht. Eine eigene Sendung brauche ich nicht, ich bin zufrieden mit meiner kleinen Kammer mit Ausblick auf die Start/Ziellinie."

"Verdient hättest du es alle mal. Spätestens nach der Autoball WM werden sich alle um dich reissen, da bin ich mir sicher", doppelte er nach. Zugegeben ich freute mich darauf mit ihm etwas zu Präsentieren, noch mehr weil unsere Männer mit machten. Doch solche Dinge sollten nur so nebenbei mal sein, ich will nicht ständig mit meinem Gesicht vor der Kamera sein. Ich fühlte mich wohler versteckt hinter einem Mikrofon, wo ich alles ausblenden konnte.

Während wir in meinem Bett noch Frühstückten, sahen wir uns das Morgenfernsehen an und kommentierten alles. In den letzten Monaten war Kion zu einen meiner besten Freunden geworden.

Die Zeit verging für meinen Geschmack viel zu schnell und es war Zeit an den Flughafen zufahren, damit ich nach Zürich kam: "Du wirst das heute Abend rocken, so wie du alles immer in Perfektion hinkriegst. Es kann rein gar nichts dir passieren." Sprach er mir zum Abschied noch einmal gut zu für den Abend.

"Danke und dir auch viel Spass heute Abend", er brauchte kein Glück. Er konnte es auch, da es für ihn normal war vor der Kamera zu stehen, anders für mich. Doch ich hatte zu gesagt und musste nun da durch. Ich konnte nicht mehr zurückziehen. 

Angespannt durchquerte ich die Sicherheitskontrolle und wartete an meinem Gate auf meinen Flug. Dabei hatte ich meine Moderationen in der Hand und liess sie mir zum tausensten Mal durch. In meinem Kopf ging ich auch jede mögliche Situation durch, es war eine Live Sendung, da ging doch immer etwas schief. Die Gedanken mochte ich um ehrlich zu sein nicht, ich war gerne auf alles vorbereitet. 

Zum Glück war der Flug sehr kurz und ich war schon in Zürich in meiner Heimat gelandet. Den Flughafen kannte ich in und auswendig, weshalb ich kein Problem hatte meine Tante zu finden. Breit grinsend stand sie in der Ankunftshalle und wartete nur darauf mich zu begrüssen.

"Du siehst wie immer so bezaubernd aus, wie machst du das nur nach vier Kindern und so kurz nach der Geburt", himmelte sie mich etwas übertrieben an. Am liebsten hätte ich ihr auch gesagt, dass es bald schon sechs sein würden, doch erst musste Max von den Neuigkeiten erfahren.