20.Dezember

184 19 0
                                    

"Hast du alles eingepackt?", fragte ich nach. Da meistens ich die Tasche für Ausflüge packte, hatte Max weniger Übung damit. Ihr Ausflug auf die Kartbahn sollte nicht beendet werden, weil er keine Wechselkleider oder Trinkflaschen vergessen hat. Die Jungs sollen einen schönen Tag mit ihrem Vater und Onkeln verbringen, denn sobald die Saison wieder los ging, werden sie die Männer wieder weniger sehen.

Max sah noch einmal in die Tasche: "Taschentücher, Wechselkleider, Flaschen, Snacks ich glaub ich bin gut ausgerüstet. Zudem haben die da auch ein kleines Restaurant wo wir mit den Jungs essen können."

"Na dann", war ich beruhigt, "Wünsche ich euch viel Spass auf der Kartbahn. Und sei nicht zu enttäuscht, wenn dich die Jungs schlagen. Sie haben von den Besten gelernt, es ist in ihren Genen."

Mein Mann zog eine Augenbraue hoch: "Wieso sollten mich die anderen Schlagen? Ich bin der Weltmeister und unsere Jungs müssen noch lernen, bevor sie in meine Fussstapfen treten können. Noch bin ich nicht so alt."

"Das geht schneller als uns lieb ist, geniess einfach die Zeit mit den Jungs und sei nicht zu ehrgeizig", meinte ich liebevoll. Ich wusste wie sein Vater ihn von klein auf zum Weltmeister getrimmt hatte, nur wollte ich das bei unseren Kindern nicht. Versteht mich nicht falsch, ich mag Jos und seine Methoden haben ja gewirkt. Doch ich wollte dass unsere Kinder mit Spass an die Sache gingen, ohne dass sie an einer Tankstelle stehen gelassen werden.

"Versprochen", kam es von ihm, "Zur Not musst du sie von einer Tankstelle abholen." Zwar lachte er nun darüber und meinte es nicht ernst, doch das war sicher ein kleines Trauma für ihn gewesen. Und genau das wollte ich nicht für meine Kinder. Sie sollen an die Zeit mit ihrem Vater zurückdenken und ein Lachen auf den Lippen haben.

Mehr konnten wir auch nicht mehr reden, da zwei kleine Wirbelwinde die Treppe runter gerannt kamen: "Kartbahn, Kartbahn!" Das mit dem nicht rennen, werden die nie lernen. Mein Herz ging aber auf, als ich ihre leuchtenden Augen sah. Sie freuten sich wirklich sehr mit ihrem Vater und Onkeln dahin zu gehen und am Ende zählte nur das. Auch wenn ich mir wünschte es wäre ein Fussballplatz und nicht die Kartbahn. Ich würde wie alle Mütter von solchen Kindern und späteren Erwachsenen lernen müssen, damit klar zu kommen.

"Passt gut auf Papa auf, nicht das er noch einen Unfall baut und seid nett zu ihm, Lando, Daniel und Charles", spontan hatte sich auch Charles gestern Abend noch der Gruppe angeschlossen. Er war am Abend zurück gekommen und war sofort Feuer und Flamme für den Ausflug mit den Jungs.

Alex stellte sich vor mich hin: "Keine Angst Mama, wir lassen sie auch mal gewinnen." Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn zur Verabschiedung, bevor ich auch Ben an mich zog und einen Kuss gab. Danach verschwanden sie mit ihrem Papa in die Tiefgarage zu dem Auto. 

Ich hatte noch kurz Zeit um die Betten zu machen, bevor ich mich, Charles und David bereit machte, um los zum Büro zu gehen. Da es nicht so weit war und frische Luft gut tat, hatte ich die Zwei in den Kinderwagen gesetzt und lief zum Büro. 

Die Blicke von vereinzelten Menschen spürte ich zwar dabei auf mir, ignorierte sie aber einfach. Dennoch war ich froh, als ich am Gebäude von Kions und meinem Büro ankam. Der Deutsche war noch nicht da, weswegen ich erst einmal mich an meinen Schreibtisch setzte. 

Charles und David hatte ich neben mir auf die Spieldecke gelegt. Während David fasziniert umher sah und mit einem Mobilie spielte, war es wohl Charles zu langweilig und er wollte auf meinen Schoss. 

So war es deutlich schwerer zu arbeiten, da für ihn die Tastatur und die Maus sehr spannend war und ich aufpassen musste, dass er nicht etwas in eine Mail rein schrieb, was nicht rein sollte. Also musste ich immer wieder die vereinzelten Buchstaben die er tippte wieder löschen.

Weihnachten mit den VerstappenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt