21.Dezember

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"Steht er gerade?", wollte Max von mir wissen. Ich stand am anderen Ende des Wohnzimmers beim Esstisch, schaute rüber zu ihm und dem Baum. Alex und Ben standen bei ihm und hielten ihren Kopf leicht schräg, nickten dann aber ihrem Vater zu.

Auch ich war mit dem Ergebnis mehr als zu frieden: "Steht wie eine 1, soll ich schon einmal die Kugeln vom Dachboden holen?" Ich war gerade dabei die Stühle zu zählen, damit wir auch genügend für alle hatten.

"Nein", meinte Max, "Das machen wir Jungs, oder?" Er sah zu seinen kleinen Versionen, die hell begeistert waren, dass sie ihrem Vater helfen durften. Zudem freuten sie sich, dass sie morgen schon sowas sie Weihnachten feiern konnten, auch wenn es eigentlich noch zwei Tage hin war. Da aber unsere Gruppe an Weihnachten selbst wie auch wir, mit ihren Familien feiern wollten, hatte sich der 22. Dezember als Formel1 Familien Weihnachtsfeier eingebürgert. So konnten wir auch zusammen feiern, ohne auf unsere Familien verzichten zu müssen.

Dagegen hatte ich nichts, da ich noch mit dem Tisch und dem Abendessen zu tun hatte: "Ruf wenn ihr Hilfe braucht. Und Max? Bitte lass die Kugel ganz." Abwehrend hob er die Hände, ich war mir aber sicher, dass wir gleich nur die hälfte an Kugeln am Baum haben würden.

"Keine Angst, Mami. Ich passe auf", bestimmt sah mich Alex an. Ein Lächeln schlich sich mir ins Gesicht und ich wuschelte ihm einmal durchs Haar, was meine Jungs gar nicht mochten. Sofort richtete er seine Haare wieder.

"Da bin ich mir sicher", hatte ich ihm noch gesagt, "Mein Grosser." Mir war aber klar, dass auch er und Ben wohl die ein oder andere Kugel killen werden. Irgendwie gehörte es doch auch dazu.

So verschwanden die drei nach oben zum Dachboden und ich war alleine mit Charles und David im Esszimmer. Ihre Spieldecke hatte ich näher zum Tisch gezogen, damit sie auch nachher bei uns waren und nicht so alleine im Wohnzimmer. 

Ich hatte die Tischdecke gerade ausgebreitet, als die Männer wieder kamen: "Vorsichtig Jungs, wir wollen ja Mami nicht beunruhigen." Dabei hatten Alex und Ben je eine kleine Schachtel mit je vier Kugeln in der Hand und Max eine grosse Box und obendrauf noch die Lichterkette.

"Als erstes müssen wir die Lichterkette ausbreiten, damit ja keine Knöpfe in der Leitung sind", erklärte Max ihnen. Ich konnte nicht anders und schoss ein Foto von den dreien, wie sie ganz vorsichtig die Lichterkette ausbreiteten. Hochkonzentriert versuchten die Zwillinge ihrem Vater zu helfen, was wirklich süss war.

Am Ende hatte Max die Lichter am Baum befestigt und einmal eingesteckt: "Und wie sieht es aus Jungs?" Fragend sah er zu den zweien die noch skeptisch den erleuchteten Baum ansahen, dann doch noch ihr okay gaben. So steckte Max die Kette noch einmal aus und öffnete die Kiste mit den Kugeln.

"Hier Alex", gab er die erste Kugel an unserem ältesten, "wart aber noch, ich helfe dir, damit sie wirklich hält. Zuerst aber ist die Kugel für dich Ben." Wie erwartet hatte Alex nicht warten können und es kam wie es kommen musste. Die Kugel war nicht fest am Baum und fiel auf den Boden. Erschrocken wich unser ältester Sohn zurück und Tränen bildeten sich in seinen Augen.

Er kam zu mir gerannt und umklammerte mein Bein: "Es tut mir Leid, Mami. Das wollte ich nicht." Ich nahm ihn hoch und strich ihm eine Träne aus den Augen.

"Das macht doch nichts", beruhigte ich ihn, "Wir haben noch viele und sonst gehen wir eine neue Kaufen. Hauptsache du und Ben schneidet euch nicht an den Scherben. Ben komm mal zu Mami, bis Papa das Weggewischt hat." 

Brav war Ben zu mir gekommen und wartete bis Max mit dem Staubsauger sicher alle Teile der Kugel beseitigt hatte: "So jetzt, können wir weiter machen." Ben rannte sofort zurück zum Baum, Alex wollte aber gar nicht erst von meinem Arm runter.

Weihnachten mit den VerstappenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt