7.Dezember

230 15 0
                                    

Max war dabei die Grossen in den Kindergarten zu bringen, während ich immer noch damit beschäftigt war das Chaos von gestern Abend zu beseitigen. Dabei konnte ich nicht anders als vor mich zu grinsen. Auch wenn unser Wohnzimmer leicht verwüstet war, es war es mir wert gewesen.

"Worüber lachst du so?", vor schreck sprang ich einen Satz nach vorne. Bevor ich dem Übeltäter ins Gesicht sah, frech grinste mein Mann mich nun an. Lehnte dabei lässig an dem Türrahmen.

"Darüber, dass wir gleich den Baum kaufen gehen", sein Gesicht wurde genervt, "Hab dich nicht so, ich kann das auch alleine machen." Schnell schüttelte er den Kopf, auch wenn er diesen Teil nicht mochte an der Weihnachtszeit, alleine würde er mich dies wohl nie machen lassen. Gerade wenn er wüsste, dass ich wieder Schwanger war, doch zu meinem Glück wusste er es ja noch nicht.

Er kam auf mich zu und legte seine Hände an meine Hüfte: "Jemand muss doch aufpassen, dass du nicht unser ganzes Geld für den Baum und neuen Schmuck für diesen ausgibst. Unsere Kisten mit Baumschmuck ist schon überfüllt."

"Und nach Weihnachten ist sie immer halb leer, weil gefühlt die hälfte von Kugeln kaputt sind, bevor sie überhaupt am Baum waren", warf ich ihm gleich vor. Es war zwar übertrieben, doch mindestens fünf Kugeln waren es jedes Jahr, die ihm zum Opfer fielen.

"Nicht meine Schuld", versuchte er sich zu verteidigen, "wenn sie nicht so hängen wollen, wie ich oder die blöden Halterklammern nicht halten." Natürlich waren die Kugeln schuld und nicht der Niederländer, sowie es immer das Auto war und nicht der Fahrer, wenn was schief ging.

"Was denken sich auch diese dummen Kugeln", spielte ich mit. Dabei konnte ich mir aber nicht ein Lachen verkneifen.

Versucht ernst sah er mich an: "Lachen sie mich gerade aus, Misses Verstappen?"

"Davon werde ich nie genug bekommen", dabei drückte ich ihm einen Kuss auf, "wenn du mich Misses Verstappen nennst." Sonst war es immer noch ungewohnt, dass ich mit seinem und jetzt natürlich auch meinem Nachnamen angesprochen wurde. Es kam mir immer so unwirklich vor, doch wenn er es sagte, fühlte es sich anders an. So natürlich als wäre es schon immer so gewesen.

"Ist das so, Misses Verstappen", ein verschmitztes Grinsen lag nun auf seinen Lippen. Als ich meine zwischen meine Zähne nahm, war es wohl für ihn etwas zu viel. Denn seine und meine Lippen vereinten sich mit all seinem verlangen nach mehr. Doch wie es so als Eltern war, wurden wir durch das Weinen vom Babyphone auseinander gerissen.

Max stöhnte genervt auf: "Wieso müssen die immer so ein schlechtes Timing haben. Können die nicht noch eine halbe Stunde schlafen, damit ich ihre Mama für mich habe?"

"Später, wenn sie Mittagsschlaf machen", vertröste ich ihn. Bevor ich ihn im Wohnzimmer stehen liess, um mich um unsere jüngsten Familienmitglieder zu kümmern. Diese schienen fast zu verhungern so wie sie am schreien waren.

Zum Glück hatten die beiden noch keine Zähne, dennoch war ihr saugen nicht angenehm. Umso besser fühlte ich mich, als sie satt waren und ich meine Brüste wieder einpacken konnte. Schnell wechselte ich noch die Windeln und zog sie um, damit wir mit ihnen los auf Baumjagt konnten.

"Max bist du soweit? Können wir los?", ich kam gerade mit den Zwillingen die Treppe runter. Von meinem Mann war keine Spur zu sehen, was mich etwas stutzig machte. Weshalb ich ins Wohnzimmer ging, wo er auf der Couch lag und wohl etwas döste.

"Max?", versuchte ich es vorsichtig ihn zu wecken, "Max, wir wollen los. Sonst gehe ich alleine den Baum kaufen." Mit einem Mal sass er kerzengerade, was wirklich lustig war. Doch ich hatte es geschafft nichts anmerken zu lassen.

Mein Mann stand auf, als wäre er gerade nicht am schlafen gewesen: "Dann lass los und das jährliche Übel hinter uns bringen." Darauf konnte ich nur die Augen verdrehen, da es bei ihm klang als würde er zu einer Untersuchung beim Urologen müssen.

Weihnachten mit den VerstappenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt