9.Dezember

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"Bist du dir sicher, dass du alleine klar kommst?", Max sah mich skeptisch an. Über seiner Schulter hing seine Sporttasche und in jeder Hand hielt er einen Cosi mit Charles und David drinnen.

Ich blickte derweilen konzentriert über unseren Wohnzimmertisch, um alles noch einmal zu kontrollieren: "Was soll schon passieren, Jessi ist gelernte Kindererzieherin." Ganz überzeugt davon war er noch nicht.

"Wie du meinst", gab er mir einen Kuss, "Ich hoffe unser Haus steht noch, wenn ich nach Hause komme." Ich verdrehte meine Augen und unterdrückte mir einen Kommentar, dass er ja zum Glück nicht im Haus war.

"Bring du lieber zwei Babys wieder mit nach Hause", konnte ich ihn aber doch nicht ganz ohne zu sticheln ihn gehen lassen. 

Er grinste mich an: "Ich guck mal ob ich ein Abgrade finde." Ich verdrehte nur meine Augen, da ich wusste, dass es kein Abgrade gab. Charles und David waren wirklich ruhige Babys die sehr zu frieden waren. Allgemein hatten wir wohl mit unseren Kindern Glück, zumindest solange wie sie nicht reden konnten.

"Soll ich etwas zum Abendessen mitbringen?", fragte er noch. Dabei war er schon fast aus der Haustür raus. 

Ich nickte, da ich wohl nach dem Bastelnachmittag keine Nerven zum Kochen hatte und wir wohl genügend Mitesser haben werden: "Nimm aber genug mit, denke Daniel wird nach eurem Training auch kommen, da Jessi hier ist." Manchmal kam ich mir auch wirklich wie ein Auffangstation für gestrandete Fahrer vor. Gerade Lando und damit auch Kion sind gefühlt mehr hier als bei sich. Aber auch Daniel fühlte hier sich sichtlich zu Hause.

"Werden wir hinkriegen, bespass du mal schön den Rest der Gruppe", damit machte er die Tür zu und ich war alleine im Haus. Vorerst noch, bis Jessi mit den Jungs vom Kindergarten kommt und Lando die Stille zu Hause nicht mehr aushielt. Kion war am Morgenfrüh nach München aufgebrochen, da er bei der WM kommentiert. Das hiess wir würden wohl die nächsten Tagen den Briten als Dauergast im Haus haben. Was mir aber herzlich egal war. Da ich selbst nach München fliegen werde.

Um die Stille in unserem Haus etwas zu überdecken, liess ich meine Playlist laufen, während ich in der Küche noch Snacks vorbereitete. Natürlich nur gesunde Sachen, schliesslich sollten unsere Kinder genügend Vitaminen bekommen. Zudem reichte es schon dass der Briten da ist und überdreht, da brauch ich nicht noch zwei überzuckerte klein Kinder.

Noch bevor ich fertig war klingelte es an der Tür, was mich verwirrte, da Jessi noch gar nicht hier sein konnte mit den Kindern. Trotzdem stoppte ich die Playlist und machte die Tür auf. Noch bevor ich etwas sagen konnte, war ein gewisser Brite an mir vorbei ins Haus spaziert und zog sich wenigstens die Schuhe aus.

"Komm doch rein, Lando", meinte ich sarkastisch. Schloss hinter mir wieder die Tür, da ja niemand mehr draussen stand. Lando hatte nur die Augen verdreht und mich in eine Umarmung gezogen.

"Wie geht es denn meiner liebsten schwangeren Schweizerin?", kam stattdessen von ihm, "Hast du zugenommen? Also ich glaube das ist schon ein kleiner Bauch." Ich schlug ihm die Hand von meinem Bauch und sah ihn ernst an.

"Erstens mir ging es gerade noch gut, bevor du hier so rein geplatzt bist. Zweitens nenn mich nicht dick. Und drittens da ist kein Babybauch nicht mehr als er es vor zwei Tagen war. Es ist auch noch zu früh, um einen zu sehen, ausser dem Rest Babybauch von Charles und David", wies ich ihn zu recht.

Er nahm es zum Glück mit Humor: "Weiss ich doch Hanna, du siehst bezaubernd aus. Mit oder ohne Babybauch. Ich dachte ich könnte dir noch etwas helfen, zu Hause ist es alleine sooo langweilig."

"Bin eigentlich soweit fertig, willst du aber einen Punsch oder so? Jessi, Alex und Ben kommen erst in einer Viertelstunde", informierte ich ihn. Eigentlich hätte er ja auch erst dann kommen sollen, aber nun war er ja schon mal da.

Weihnachten mit den VerstappenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt