13.Dezember

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"Soll ich nicht doch, Alex und Ben wecken?", sah ich unsicher zu meinem Mann. Es war schon fast 8Uhr und die beiden waren immer noch am Schlafen. So sassen nur Max und ich beim Frühstück gerade, was ungewohnt war.

Max schluckte schnell den Biss von seinem Brot runter: "Den beiden ging es gestern nicht gut, lass sie schlafen, damit sie wieder fit sind für heute Abend." Da in Italien heute Santa Lucia gefeiert wird, hatten wir mit der Gruppe abgemacht über die Grenze an einen Umzug zu fahren. Da es nicht wirklich weit von hier war und wir den Kindern verschiedene Kulturen nahe bringen wollten.

Stumm assen wir unser essen, da wir beide noch nicht ganz wach waren und es auch mal genossen, auch wenn es ungewohnt war. Im Hintergrund lief Weihnachtslieder, was man sonst dank den beiden Wirbelwinden nicht hörte.

"Vielleicht sollte ich doch", ich wollte schon aufstehen. Doch Max griff über den Tisch meine Hand und machte es somit unmöglich für mich aus dem Raum zur Treppe zu gehen.

"Lass sie schlafen", meinte er sanft, "Sie kommen, wenn sie genug geschlafen haben. Du musst sie nicht mehr aus dem Bett heben, sie können jetzt selbst aufstehen und runter kommen." Mit einem Seufzen setzte ich mich wieder hin und sah hinter Max aus unserer Fensterfront in den Garten.

Verpasste ich vielleicht doch zu viel von meinen Kindern, weil ich arbeite? Ich war gerade erst gestern nach Hause gekommen und in drei Tagen würden Max und ich schon wieder für ein paar Tage von den Kindern getrennt sein. 

Max hatte wohl gemerkt, dass meine Gedanken etwas abgeschweift waren: "Egal was dir gerade durch den Kopf geht, du bist die beste Mami. Die Kinder lieben dich, also denk gar nicht erst an etwas anderes."

"Und wenn sie später sagen, dass ich nie da war? Schliesslich sind sie ständig bei deinen Eltern oder Jessi, da ich nicht zu Hause bin...", bevor ich mich weiter in Rage reden konnte, hatte Max mich unterbrochen.

"Werden sie nicht", unterdrückte er meine Ängste gleich wieder, "Sie werden dich bewundern, wie du alles immer schaffst. So wie ich es mache." Weiter konnten wir gar nicht mehr darüber reden, da man kleine Füsse die Treppe runter kommen hörte.

Augen reibend und mit seinem Löwen in der Hand, tauchte Ben auf: "Morgen, mein grosser." Begrüsste ich ihn, als ich ihm nun half auf seinen Stuhl zu klettern. Von ihm kam es nur ganz leise zurück, da er wohl noch etwas müde war.

"Was wünscht sich mein grosser Rennfahrer?", fragte Max ihn nun. Müde Zeigte er nur auf das Glas Nutella, doch das reichte meinem Mann schon als Antwort. Während Max ihm nun sein Brot strich hatte ich ihm einen Saft eingeschenkt. 

Lange hatte es nicht gedauert und Alex war auch aufgetaucht. Ungewohnt still sassen die beiden am Tisch und assen ihr Frühstück. Ein Beweiss, dass sie noch nicht ganz fit waren. Doch lange konnte ich das nicht geniessen. Ich wurde nach oben gerufen, da die jüngeren nun wohl wieder Aufmerksamkeit wollten.

Erst stillte ich sie noch, bevor ich sie anzog und nach unten zum Rest der Familie ging. Aus dem Wohnzimmer konnte ich schon die Stimme von den anderen Männer des Hauses hören, weshalb ich dort rein ging. 

Die drei sassen auf dem Sofa und sahen sich wohl einen Film, als ich Charles und David auf die Decke ablegte, sah ich auch welchen Film: "Max, sind die nicht noch zu klein für den Grinch?" Vertieft in den Film, bekam ich nur ein Abwinken von meinem Mann.

Kopfschüttelnd ging ich in die Küche und holte die tiefgekühlten Kauringe raus, damit nicht gleich die Hölle ausbrach. Während die Männer beschäftigt waren, machte ich weitere Plätzchen und lauscht dem Film aus der Küche.

"Die Frau ist wie Mami! Sie hat sich auch für den Grinch entschieden", hörte ich fast am Ende des Filmes, Alex sagen. Entsetzt sah der Niederländer zu seinem Sohn, während ich einfach Laut Anfing zu lachen.

Weihnachten mit den VerstappenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt