Kapitel-7-Gleis 9 ¾

217 4 2
                                    

Auf den Straßen Londons war um diese Zeit viel los, die meisten Leute mussten arbeiten gehen oder irgendwelche wichtigen Termine besuchen. Auch Harry musste zu einem wichtigen Termine. Besser gesagt, er durfte seinen Zug nicht verpassen. Der Zug, mit dem er nach Hogwarts reisen würde, legte am Gleis 9 ¾ im Bahnhof Kings Cross ab. Um auf diese Gleis zu gelangen, muss man durch die dritten Mauer zwischen Gleis Neun und Zehn. Das hatte Harry, vor seinem ersten Jahr in Hogwarts, von seinen Eltern so erklärt bekommen. Das Auto erreichte den großen Parkplatz vor dem Bahnhof und parkte. Harrys Eltern hatten sich vor zwei Jahren einen Wagen gekauft, sie meinten man müsse mit der Zeit gehen und da Lily Muggelgeboren war, hatte sie auch ihren Mann überzeugen können. Nicht nur das Auto war das Einzige, was sich Harrys Familie von den Mugge abgeschaut hatte, sie hatten einen Fernseher, und auch Muggelspiele. Manchmal veranstaltete die Familie Potter sogar Muggel-Spiele Abende. Da wurde zum einen Harrys Lieblings Muggelspiel, Uno, gespielt aber auch so etwas wie Kniffel, auch Brettspiele spielten sie oft. Harry öffnete die Tür des Wagens und direkt kam ihn der Geruch der frischen Luft in die Nase. Ein kühler Windhauch wehte und durch die Sonne, die bis eben geschien hatte, wirkte die Umgebung wie vor einem Sommergewitter. Das beste Wetter. Wenn der Wind trocken und aufgeladen weht. Der Himmel mit dunklen, gefährlichen Wolken bedeckt ist und wenn die Luft in dieser ganzen Anspannung so gut riecht, dass es nach Natur riecht, dann und nur dann genoss Harry es, sich mit einem Klassiker nach draußen zu verziehen und in eine andere Welt abzutauchen. Wärend die reale Welt zu Untergehen drohte. „Harry, kommst du?" die samte Stimme seiner Mutter stoppte seinen Gedankenstrom, er schaute zu ihr und legte sein bestes lächeln auf. Gleich würde er wieder im Hogwartsexpress sitzen auf dem Weg zu seinem zweitem Zuhause. Er setzte einen Fuß aus dem Wagen und gleich den nächsten. Sein Vater stand am Kofferraum und holte gerade den schweren Koffer heraus. Harry ging um den Wagen herum, öffnete die Tür und holte einen großen Käfig heraus. Von Remus hatte er vor seinem ersten Jahr eine Eule bekommen, sie war weiß und Harry hatte sie liebevoll Hedwig genannt. Der name Hedwig trägt die Bedeutung ‚Die im Kampf Kämpfende'. Harry fand diesen Namen, gerad wegen der Bedeutung, so passend. Damals hatte Harry Angst, in Hogwarts nicht gemocht zu werden oder gar gemobbt, doch alle liebten ihn, wie konnten sie auch anders, er war das Kind eines Rumtreibers. Die kleine Eule wurde in diesen Jahren zu einer treuen Begleiterin, die mit ihm durch leichte und schwere Phasen ging. Hedwig war für ihn nicht nur eine Eule, sie war viel mehr. Als Hedwig Harry erblickte, piepste sie leise und er strich mit seinem Finger über ihr warmes, weiches Gefieder. Langsam kamen weitere Autos auf den Parkplatz gefahren und mit einem Blick auf die Uhr musste Harry feststellen, dass es schon 10.50 war. In zehn Minuten würde der Zug abfahren. Schnell packte Harry den Käfig von Hedwig und lief seinen Eltern hinterher. Als sie die große Eingangshalle betraten, erblickten sie die schönen geschwungenen Säulen in einem altmodischem rot. Schnell holten sie einen Gepäckwagen, bei dem schon ein Rad kaputt war und stellten den Koffer samt Hedwig darauf. Dann rannte Harry durch die dritte Mauer zwischen Gleis neun und zehn. Als er wieder etwas sehen konnte, erblickt er einen leeren Bahnsteig, nur ein paar Erstklässler waren noch dort versammelt, um sich von ihren Eltern zu verabschieden. Gerade als Harry sich nach seinen Eltern umschauen wollte, musste er feststellen, dass diese hinter ihm standen und knutschten. Er räusperte sich vernehmlich und seine Eltern lösten sich.

Lily blickte auf ihre Uhr. „Du musst dich beeilen, sonst fährt der Zug ohne dich ab." Dann nahm sie ihn in den Arm. Harry erwiderte ihre Umarmung, musst sich jedoch lösen, als er keine Luft mehr bekam. Zum ersten Mal musste er solche Umarmungen spüren, als er zum ersten Mal bei Ginny übernachtet hatte. Da war er vier. Jetzt war er 14. Ein merkenswerter unterschied, das versuchte er auch seiner Mutter klarzumachen, diese blieb jedoch hart. Sie meinte solche Umarmungen gehörten dazu. So ging Harry zu seinem Vater um auch ihn zu Umarmen. Sein Vater schloss ihn in seine Arme. „Ich wollte dir noch drei Sachen sagen, bevor du gehst. Erstens; bekomm das endlich mit Ginny auf die Reihe, ist echt unerträglich, wie ihr umeinander herumschleicht. Zweitens; Wir sehen uns am Wochenende, wegen Vollmond und zu guter Letzt, Albus rede wird heute etwas anders verlaufen, vielleicht wird er nicht nur Hogwarts erwähnen, wer weiß." Gerade als Harry fragen wollte, was sein Vater damit meinte, drängte Lily ihn zum Zug. Tatsächlich würde dieser in der nächsten Minute losfahren. Harry schaute noch einmal zu seinen Eltern und stieg dann in den Zug ein. Als die Türen sich schlossen konnte Harry seine Mutter hören, wie sie sagte, er solle nicht dummes anstellen und seinen Vater, der ihm sagte, er solle am ersten Punkt arbeiten. Als er etwas erwidern wollte, rollte der Zug los. Harry entschied sich, es sein zu lassen und stattdessen das Abteil seiner Freunde zu suchen. Er ging die engen Gänge des Zuges entlang, schaute in jedes Abteil, konnte seine Freunde aber nicht finden. Gerade als er sich ein freies Abteil suchen wollte, um dort allein zu bleiben, bis sein Freunde ihn finden würden, entdeckte er sie. Im hintersten Abteil, im letzten Wagon. Ihre Koffer standen bereits auf der Gepäckablage und sie hatten es sich schon gemütlich gemacht. Er klopfte an und betrat das Abteil. „Harry, da bist du endlich, wir hatten schon gedacht, du hättest den Zug verpasst." Begrüßte Hermine ihn. Ihre Stimme war zum einen besorgt, zum anderen aber auch wütend. Harry musste schmunzeln, das war Hermine, besorgt und gleichzeitig belehrend. Er würde definitiv nie wieder so spät zum Zug kommen. Auch Ginny begrüßte Harry, da musste er wieder daran denken, was sein Vater ihm gesagt hatte ‚ist echt unerträglich, wie ihr umeinander herumschleicht' hieß das, dass sein Vater meinte, Ginny würde sich genauso benehmen, wie er , wenn sie ihn seiner Nähe war? Das würde bedeuten, sie würde genauso fühlen, doch er würde sie niemals fragen. Denn, wenn sie nicht so fühlen würde, würde die Wahrheit alles zerstören. Ihre Freundschaft und auch ihr vertrauen. Das konnte Harry nicht riskieren.

Harry setzte sich zu Hermine und Ginny. „Wo ist Ron?" fragte er, eigentlich saß Ron immer bei ihnen, auch Neville kam öfters zu ihnen. Hermine verzog ihr Gemisch zu einer enttäuschten Miene. „Sie sind mit ihr in einem Abteil" antwortete Hermine, in einem zickigen Ton. Verwirrt schaute Harry sie an, er drehte seinen Kopf zu Ginny und setzte eine fragende Miene auf. Diese schüttelte den Kopf „Neville und Ron haben sich mit einer Ravenclaw angefreundet, ich glaube sie heißt Luna. Hermine mag sie nicht, ich schon. Sie ist etwas ‚anders'. Also ihr Vater produziert den Klitterer. Den kennst du, oder? Diese Zeitschrift, die über ganz merkwürdige Tierwesen berichtet und so" Harry nickte, sein Vater hatte ihm schon oft von dieser Zeitschrift erzählt. Die meisten Sachen, die darinstanden, waren Schwachsinn. Doch ein paar von diesen Sachen waren wohl wirklich gut. „Dad hat davon erzählt." Bestätigte er. „und weshalb bist du jetzt sauer, Hermine?" Ginny verdrehte die Augen und schaute aus dem Fenster, dann musste sie lachen. „Jungs" sagte sie nur. Hermine warf ihr einen Blick zu, der töten konnte. Harry verstand nur Bahnhof, doch dann verstand er. Hermine mochte Ron. Plötzlich ergab alles Sinn, warum sie mies gelaunt war, wenn Ron mal mit einem Mädchen in Hogsmeade war oder sonstiges. Deshalb, es war so einfach, wieso hatte er das bisher nicht bemerkt, vielleicht lag es wirklich daran, dass er ein Junge war. Die Fahrt über unterhielten sie sich über Hogwarts, dann viel Harry ein, was sein Vater ihm noch gesagt hatte. „Wisst ihr von einem Ereignis in Hogwarts? Mein Vater meinte, Dumbledore würde andere Schulen in seiner Rede erwähnen." Hermine und Ginny schauten ihn fragend an. „Ich weiß nichts." antwortete Ginny, Hermine nickte „Ich auch nicht." Damit mussten sie sich geschlagen geben. Es war schon dunkel und die Scheiben des Zuges waren nass. Es hatte einen ganzschönen Sturm gegeben. Als sie aus dem Fenster blickten, konnten sie den Bahnhof von Hogsmeade erkennen. Der Zug wurde langsamer und Harry zog sich, über seine Uniform, die er bereits angelegt hatte, seinen Umhang. Hermine und Ginny taten es ihm gleich. Bestückt mit ihren Koffern traten sie auf den Bahnsteig. Eine vertraute Stimme rief gerade die Erstklässler zu sich. Die Drei setzten ihren Weg zu den Pferdelosen Kutschen fort. Die Kutschen waren nur mit einer Laterne bestückt und es wirkte, wie in einer schaurigen Oktober Nacht, obwohl gerade erst September war. Die Freunde setzten sich in eine Kutsche und setzten ihren Weg nach Hogwarts fort.






Happy Family /Harrys Leben mit Eltern/HP, FF//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt