Two

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''Ughh.. Was?'' murmelte ich verschlafen, als ich von einem, wirklich sehr unangenehmen, Klingeln geweckt wurde.

Ich quälte mich aus meinem Bett und lief nach unten zur Haustür, um zu sehen, wer mich um diese Uhrzeit stört. Ich schloss die Tür auf und vor mir stand eine alte Dame. So um die 60. Sie lächelte mich an und sah echt sonderbar, aber trotzdem nett aus.

''Herzlich willkommen in der Nachbarschaft. Echt schön, dass das alte Haus nach den ganzen Gerüchten einen neuen Besitzer gefunden hat. Wer sind Sie eigentlich?'' plapperte sie mich voll und erst jetzt fiel mir der Kuchen auf, den sie in den Händen hielt.

''Ich bin Lee Minho und wer sind Sie?'' fragte ich etwas überrumpelt. ''Mein Name ist Minerva. Ich wohne neben Ihnen. Und der hier ist für Sie.'' sagte sie und drückte mir den Kuchen in die Hand.

''Ich hoffe Sie mögen Käsekuchen.'' fügte die alte Dame noch hinzu. ''Ja, kein Problem.'' sagte ich und meine Laune war jetzt schon wieder im Keller. Der Kuchen erinnerte mich einfach zu sehr an Jisung.

''Ich muss dann jetzt auch gehen.. Gleich kommt mein nächster Kunde. Der will seine Zukunft vorausgesagt bekommen.'' sprach Minerva und ich sah sie mit einem fragenden Blick an. ''Ich bin Wahrsagerin und interessiere mich im allgemeinen für das Übernatürliche.'' erklärte sie und ich nickte.

''Man sieht sich!'' rief sie noch und war dann spurlos verschwunden.

''Wo ist sie hin?'' fragte ich verblüfft und blickte umher. Sie war einfach weg.

''Das war wirklich sonderbar...'' sagte ich, als ich wieder die Tür schloss.

''Und was für Gerüchte?'' fragte ich mich laut, während ich zur Küche ging, um den Kuchen dort warlos abzustellen. Ich ging nach oben, um mein Handy und Autoschlüssel zu holen. Dann verließ ich wieder das Haus und stieg in mein Auto.

''Auf zu meinen Babys.'' sprach ich, wie so oft zu mir selbst und fuhr aus dem Dorf, in welchem ich seit gestern wohnte.

Dann ging es über die Autobahn zu meinen Eltern, wo ich meine Katzen abholen wollte. Nach einer Stunde Autofahrt war ich an ihrer Wohnung angekommen.

Ich klingelte und die Tür öffnete sich mit dem typischen Geräusch. Dann stieg ich die Treppen bis zur zweiten Etage hinauf und sah schon meine Mutter, die im Türrahmen lehnte und mich anlächelte.

''Minho, schön dich mal wiederzusehen! Komm doch rein.'' rief sie und umarmte mich fest.

Ich folgte ihr ins Innere der Wohnung und meine Katzen kamen direkt auf mich zu. Ich kniete mich auf den Boden und begrüßte sie, während meine Mom eine Transportbox holte.

Mit etwas Mühe befanden sich meine Babys etwas später alle in der Box und wir trugen diese gemeinsam zum Auto.

''Es tut mir wirklich leid für alles was passiert ist.. Wenn du Unterstützung brauchst, sind dein Vater und ich immer für dich da.'' sagte sie, als ich wieder im Auto saß.

''Ich schaff das schon.'' antwortete ich. ''Das sagst du immer, selbst während du weinst.'' erwiederte meine Mutter.

''Wenn ich Hilfe brauche, werde ich mich melden. Das wird zwangsläufig passieren, weil das Haus... sagen wir es so, es ist im 20. Jahrhundert stecken geblieben.'' sagte ich. ''Ohh, dann ist ja mal gut, dass dein Vater dir neue Möbel von der Arbeit besorgen kann.'' lachte sie und ich verabschiede mich noch schnell von ihr, ehe ich mich auf den Heimweg machte.

Als ich wieder bei mir angekommen war, holte ich meine Katzen aus dem Kofferraum und schleppte die Transportbox zum Eingang. Ich schloss gerade die Haustür auf, als ich wieder die Stimme meiner Nachbarin hörte.

"Ohh hallo Minho, was haben Sie denn da?" Sie stand am Gartenzaun und schien gerade ihre Blumen zu gießen. "Das sind meine drei Katzen. Ich hatte sie heute bei meinen Eltern abgeholt." erlärte ich ihr.

"Ich habe auch eine Katze. Sie heißt Kirby." So als hätte die Katze mitbekommen, dass wir über sie sprachen, tauchte sie ebenfalls am Gartenzaun auf und miaute uns an.

"Wenn man vom Teufel spricht..." schmunzelte sie und nahm die pechschwarze Katze auf den Arm.

"Ich müsste dann jetzt auch dringend rein." wollte ich mich von ihr verabschieden. "Ja, wir sehen uns!" rief sie mir noch hinterher und ich schloss umständlich, mit der Kiste auf dem Arm die Tür.

Ich stellte diese in der großen Halle ab und öffnete die Box. Soonie steckte als erstes seinen Kopf nach draußen und sah mich verwundert an. Er kam sofort auf mich zu und auch die beiden jüngeren Kater folgten ihm.

"Ja, jetzt seid ihr wieder bei mir." redete ich mit den dreien und streichelte diese.

Ich ließ meine Kater erstmal in Ruhe, damit diese ungestört das Haus entdecken konnten und ging in die Küche. Dort stand immernoch der Kuchen auf dem Tisch, allerdings hatte ich nicht wirklich Lust, diesen anzurühren.

Also machte ich mir schnell etwas zu Essen und setzte mich dann auf die Terasse, wo man auf einen wirklich schönen Garten blicken konnte.

"Vielleicht ist doch nicht alles beschissen." sagte ich zu mir selbst und aß entspannt mein Essen auf.

Als ich mein Geschirr abgespült hatte, merkte ich, dass ich dringend mal einkaufen gehen sollte. Also schnappte ich mir meine Cap und meine Maske und steurte wieder auf mein Auto zu.

Ich fuhr drei Straßen weiter und parkte auf dem Parkplatz des kleinen Ladens. Ich betrat diesen und stand in der Obstabteilung. Dort nahm ich hin und wieder ein paar Früchte und etwas Gemüse mit und lief weiter, um zum Regal mit Brot zu kommen. Gedankenverloren lief ich den Gang entlang und achtete nicht wirklich auf meine Umgebung.

Bis ich plötzlich gegen etwas hartes stieß und beinahe umfiel. Die Betonung liegt auf beinahe, denn derjenige hielt mich noch rechtzeitig fest.

Ich blickte in das Gesicht eines jungen Mannes, welcher wahrscheinlich ein paar Jahre jünger als ich war.

Ich war zu überascht, um irgendwas zu sagen und starrte ihn einfach nur an. Er grinste, als er merkte, dass ich nicht zu reden und fing dann an zu sprechen.

"Du solltest vorsichtiger sein, Minho.."

My Ghost | Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt