Twenty-six

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Jisung pov

''Jisung?'' Durch ein leichtes Rütteln an meiner Schulter wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. ''Hmm?'' gab ich von mir und wollte mich eigentlich wieder an mein weiches Kissen kuscheln, als ich mich erinnerte, was heute für ein Tag war.

''Wir müssen heute nach Hause, oder?'' rief ich und fuhr aus meinem Bett hoch. Minho, welcher neben mir saß, nickte. Ich schaute bedröppelt auf meine Decke.

Ich wollte nicht gehen. Ich wollte die anderen nicht zurücklassen...

''Komm, Jungsu und ich haben Frühstück gemacht.'' sagte er und zog mich aus dem Bett. Als wir die Küche betraten, erkannte ich schon unsere Freunde, wie sie am Küchentisch saßen, nur Junsgu stand noch an der Theke und schien Tee zu machen. Wie ich an dem Geruch feststellte, schien es sich um etwas fruchtiges zu handeln.

Wirklich viel sprachen wir nicht miteinander. Es herrschte eine unangenehme Atmosphäre am Tisch. Nach essen war mir auch nicht zu mute, ich stocherte einfach in dem Milchreis herum, welchen Jungsu mir angeboten hatte.

Eine Weile später, nachdem Minho sein ganzes Gepäck nach unten geschleppt hatte, standen wir nun vor dem Auto meines Freundes. Er und Gun Il verstauten gerade die Koffer und ich stand vor Joo, Hyeong Jun, Ji und Jungsu und hatte mit den Tränen zu kämpfen.

Sie waren mir ans Herz gewachsen.

Den ersten, den ich umarmte, war Jooyeon.

''Ich werde dich so vermissen, Joo.'' nuschelte ich. ''Ich dich auch, Ji. Ich hab dich lieb.'' sagte er, als er sich aus der Umarmung löste. ''Ich dich auch, sehr...''

''Kommt gut nach Hause.'' meinte Gun nun, versuchte sich ein positives Lächeln aufzuzwingen, man konnte aber merken, dass er genauso traurig war, wie die anderen und klopfte Minho auf die Schulter.

"Wir sehen uns bald wieder." kam von Hyeong Jun, welcher uns ebenfalls in die Arme fiel. Jungsu schloss sich an und somit entstand eine herzliche Gruppenumarmung, von der sich niemand lösen wollte.

Irgendwann war es dann aber soweit und Minho und ich stiegen in unser Auto ein. Ich ließ die Fensterscheibe direkt nach unten fahren und blickte meine Freunde mit einem leichten Lächeln an.

"Bis bald." sagte ich, ehe Minho den Motor startete und langsam vom Grundstück fuhr. Ich sah dem großen Haus noch eine lange Zeit nach, ehe dieses außer Reichweite war.

Kurz darauf, wir waren noch nicht mal aus dem Ort gefahren, da prasselten schon die ersten Regentropfen auf die Windschutzscheibe, welche sich schnell zu starkem Regen entwickelten. Mit diesem Geräusch und der leisen Musik, welcher mein Freund anschaltete, schloss ich meine Augen, lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe und schlief langsam ein.

Irgendwann wurde ich dann von Geruckel an meinem Kopf wach und machte meine Augen auf, schloss sie aber, durch die Sonnenstrahlen, welche in mein Gesicht schienen direkt wieder. Ich schlug diese nochmal auf und gewöhnte mich etwas an die Helligkeit, ehe ich zu Minho blickte, welcher konzentriert über die, mit Schlaglöchern übersehte Autobahn fuhr.

''Minho.'' sagte ich und erhielt sofort die Aufmerksamkeit meines Freundes. ''Du bist endlich wieder wach. Wir sind gleich auch schon Zuhause. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf die Gesichter der anderen freue, wenn sie dich sehen.'' meinte er grinsend und nahm die Ausfahrt, welche nach Seoul führte.

Ich hatte darauf nichts zu erwiedern, weshalb ich einfach still blieb und der Musik lauschte, welche immernoch aus den Lautsprechern des Autos ertönte. Ich warf dann einen Blick aus dem Fenster und erkannte die ganzen Gebäude, welche ich vermisst hatte.

Ich war wieder Zuhause.

Ich erkannte, dass wir bald da sein müssten und das Kribbeln in meinem Bauch stieg immer weiter an. Ich war so aufgeregt. Gleich würde ich meinen Mebern wieder gegenüberstehen, ihnen in ihre Gesichter blicken und sie umarmen.

Minho bog in unsere Straße ab und parkte auf dem Parkplatz, welcher sich neben dem Hochhaus befand, in welchem wir lebten. Ich schnallte mich mit meinen schwitzigen Händen ab und stieg aus dem Auto, blickte auf die Tür, durch welche wir bald gehen würden.

Als Minho einen seiner Koffer aus dem Kofferraum geholt hatte, liefen wir auf den Eingang zu und mit jedem Schritt stieg das Kribbeln in meinem Körper noch mehr. Überraschend, dass das überhaupt noch ging. Als wir den Eingangsbereich betraten, kamen all die Erinnerungen von früher zurück.

Ich musste an den Tanzraum denken, Mr. Tür, bei dem ich mich echt mal entschuldigen sollte, das Terrorhäschen, was mich bis heute zur Weißglut trieb, den Keller, in welchem ich Jeongin und Hyunjin festhalten wollte und so viel mehr...

Ich musste etwas grinsen. Ich Nachhinein hörte sich das alles so absurd an und ich war echt dumm gewesen. Aber Türen waren noch nie meine Freunde gewesen. Ich sollte, das, was ich Mr. Tür angetan habe, echt wieder gut machen, wenn ich nicht schon bei ihm verkackt hatte...

Ich fühlte mich wieder ein bisschen wie früher. Ich hatte das Gefühl, ich hatte meinen Verstand und meine Gedanken nun endlich zurück.

Als Minho dann die Klingel betätigte, hielt ich den Atem an. Ich konnte es nicht erwarten, sie wiederzusehen. Mit einem Klicken öffnete sich die Haustür und Hyunjin stand nun vor mir. Ich starrte ihn einfach an. War nicht fähig, etwas zu sagen.

''Jisung? Bist du es wirklich?'' gab dieser überwältigt von sich. Ihm kamen die Tränen und auch mir ging es nicht anders. Ich ging einen Schritt auf ihn zu, ehe ich ihn in eine Umarmung zog und ihn die nächste Ewigkeit nicht mehr losließ.

''Ich hab dich so vermisst, Jisung...'' gab er schluchzend von sich. ''Ich hab mir solche Vorwürfe gemacht. Hab mir die Schuld für alles gegeben.''

Das Gefühl war unbeschreiblich ihm wieder so nah sein zu können. Mir viel sofort sein Geruch auf, den ich auch irgendwie vermisst hatte. Er roch mal wieder nach Kaffee und Farbe, wie eigentlich immer.

''Hyunjin?'' hörte ich eine bekannte Stimme.

Jeongin.

Nun löste ich mich von meinem Hyung und blickte unseren Maknae an, während mir immernoch heiße Tränen die Wangen herrunterliefen.

''Jisung, was machst du denn hier? Ich dachte, du wärst tot.'' rief er sichtlich verwirrt, ehe mir in die Arme sprang. Nun schien auch Hyunjin zu realisieren, dass das eigentlich nicht mit rechten Dingen zugehen kann und sah mich und Minho verwirrt an.

''Wie könnt ihr überhaupt? Du- du bist doch gestorben.'' stammelte er.

''Das erklären wir euch, wenn die anderen auch da sind.'' meinte mein Freund, nahm meine Hand und schob mich und seinen Koffer in die Wohnung.

My Ghost | Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt