My Ghost | Minsung ff

Seven

''Die letzten Tage hatten so ziemlich den gleichen Ablauf. Das Haus weiter entrümpeln, einen Haufen im Garten machen mit dem Zeug, was weg kann und das Zimmer weiter renovieren.

Und sich wundern, dass immer wieder Türen und Fenster sich öffnen.

Genau so, wie jetzt.

''Das ist alles mehr als merkwürdig. Was ist mit diesem Haus?'' hatte ich mich gefragt.

Langsam bin ich ziemlich verzweifelt, denn mich lässt der Gedanke nicht los, dass hier noch jemand wohnt.

Jemand übernatürliches.

''Das ist doch Schwachsinn! Das Haus ist alt. Vielleicht gehen die auch von selbst auf...'' hatte ich mir dann wieder versucht einzureden, dass hier nichts komisches vor sich ging und arbeitete weiter.

Aber dabei blieb es nicht.

Als ich am nächsten Tag nach getaner Arbeit in der Bibliothek saß und nach einem Buch suchte, was mich interessierte, hörte ich die ganze Zeit ein leises Geräusch. Ich wunderte mich und hörte genauer hin. Dann merkte ich, das es das selbe Geräusch ist, wie wenn man den Lichtschalter betätigt, obwohl das Licht an war.

Bitte sag mir, dass ich verrückt bin.'' sagte ich zu Hyunjin, welchem ich das Geschehene gerade übers Telefon berichtete. ''Für mich klingt das nach nem Geist.'' meinte der Jüngere.

''Vorallem scheppert, klirrt und poltert es seit gestern Nacht und heute Morgen ist das Radio von selbst angegangen! Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Ich kann doch hier nicht weg.'' Ich vergrub meine Hände in meinen Haaren.

''Das hört sich gruselig an, Minho.'' antwortete Hyunjin etwas ängstlich.

''Beauftrage einen Geisterjäger oder so..'' schlug er vor. ''Die Idee ist eigentlich gar nicht so schlecht... Aber den werde ich hier niemals finden. Obwohl- Gut, dass man eine Nachbarin hat! Hyunjin, du bist der Beste!'' rief ich begeistert, ehe ich mich von dem Jüngeren verabschiedete und zu Minervas Haus lief.

Ich klingelte und wenig später machte mir die ältere Dame auf.

''Minho, schön dich mal wieder zu sehen!'' begrüßte sie mich freundlich. ''Hallo Minerva, kann ich reinkommen?''

Sie schien zu merken, dass es um etwas Wichtiges ging.

''Klar.'' antwortete sie und wir gingen zusammen in ihr Wohnzimmer.

''Was gibt's?'' fragte sie, als sie mit einer Kanne Tee zurück aus der Küche kam. ''Bei mir spuckt es.'' sagte ich wiederum und die alte Frau verschüttete fast den Tee.

''Wie kommst du denn darauf?'' fragte sie und ich begann alles zu erzählen. Angefangen beim Kuchen, bis zu dem Radio.

''Und deshalb denke ich, dass es bei mir nicht mit rechten Dingen zugeht.'' beendete ich meine Erzählung und nahm wieder einen Schluck aus meiner Teetasse. ''Hmm, das hört sich wirklich komisch an... Und sie sind sich ganz sicher, dass es wirklich Geister sind?'' fragte sie. ''Ja, anders kann ich mir das nicht erklären.'' erwiederte ich und Minerva nickte nachdenklich.

''Also ich bin nicht die Beste auf diesem Gebiet, weil ich mich noch nicht so wirklich mit Geistern und Gespenstern beschäftigt habe, aber ich gehe davon aus, dass der Geist einen Grund hat, warum er noch hier ist.'' sagte sie.

"Und wie kann ich das herausfinden?" fragte ich sie. "Du musst versuchen mit ihm Kontakt aufzunehmen. Wenn er dich wirklich so stört und du nicht mit ihm leben kannst, müssen wir mit ihm sprechen." meinte sie. "Okay, ich werde es versuchen..." murmelte ich.

Wie soll ich das bitte anstellen?

"Was glaubst du, um wen es sich handelt?" fragte ich die alte Dame gegenüber von mir. "Ich schätze es ist der alte Park." sagte sie und ich sah sie verwirrt an.

"Er war der vorherige Besitzer und ist dann in deinem Haus gestorben. Sein Sohn hat dieses dann an dich verkauft." erklärte sie. "Vielleicht ist er noch hier, weil er nicht mit dem Fakt leben kann, dass sein Haus jetzt jemand anderem gehört..." fügte Minerva noch hinzu.

"Danke, dass hat mir sehr geholfen." Sagte ich und sie lächelte mich an. "Gerne, Minho. Erzähl mir, wenn etwas passiert. Ich werde mich definitiv mit Geistern beschäftigen, um dir helfen zu können."

Wir plauderten noch etwas über unsere Katzen und den Alltag von uns beiden, ehe sie mich zur Tür brachte und ich wieder nach Hause ging.

"Kontakt aufbauen... Wie soll das gehen?" fragte ich mich, während ich die neuen Fußleisten in mein zukünftiges Schlafzimmer einzubauen.

Der Raum wirkte mittlerweile ganz anders. Die Wände und die Decke hatte ich in einem freundlichen weiß gestrichen und auch eine neue Lampe erhellte den Raum. Als ich gerade fertig wurde, klingelte wie neuerdings so oft, mein Handy.

"Hallo Jay." begrüßte ich den Jüngeren. "Hey Minho, hättest du Bock, morgen mit uns feiern zu gehen?" fragte er mich.

"Ähmm, wo denn? Ich möchte wirklich ungern erkannt werden." antwortete ich unsicher. "Bei einem Freund von mir. Du wirst dort nicht von wildfremden erkannt werden." meinte Jay.

"Okay, dann komme ich gerne." stimmte ich zu. "Super ich hole dich dann ab." rief er begeistert und wenig später verabschiedeten wir uns auch schon voneinander.

Am Abend saß ich nun auf meinem Bett und grübelte, wie ich wohl mit diesem Geist sprechen könnte.

"Hey Geist, bist du hier?" fragte ich einfach, da ich keine richtige Antwort fand.

Erstmal geschah nichts, aber nach einer Weile begann ich zu frösteln. Ich bekam eine Gänsehaut und ich spürte einen Windzug auf meier Haut. Ich wickelte mich in meine Decke ein.

Ist das jetzt der Geist?

"Bist du hier?" Ich spürte einen erneuten Hauch an meiner Wange.

"Wer bist du?"

Nun war die Kälte verschwunden und der Hauch verschwand. Hatte ich etwas Falsches gefragt? Vielleicht wollte derjenige nicht veraten, wer er ist... Wahrscheinlich kannte ich die Person sowieso nicht.

Etwas verstört und unsicher, ob das jetzt wirklich geschehen war. ließ ich mich in meine Kissen sinken und schloss die Augen.

Mein ganzer Körper war angespannt, jeder Muskel arbeitete. Ich würde lügen, wenn ich es leugnen würde, keine Angst zu haben.

Aber, das gerade war auch echt gruselig! Bei mir wohnt ein Geist!

Trotz meiner Angst, dass derjenige mich einfach mitten in der Nacht holen kommen würde, sollte ich anfangen zu schlafen, schaffte ich es doch irgendwann ins Traumland und schlief dann sogar relativ ruhig.