Twenty-one

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Ich kam die Treppe herunter, da hlrte ich Minho mit jemandem reden. Der Ältere stand an der Tür und unterhielt sich mit einer alten Frau.

''Würde das klappen, das wäre unglaublich!'' hörte ich ihn sagen und trat näher an die beiden heran.

''Minho?'' meinte ich, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. ''Da ist er ja. Das hier ist Jisung.'' stellte er mich vor. ''Jisung, das ist Minerva. Sie ist unsere Nachbarin und hat angeboten, und bei unserem Problem zu helfen.'' erklärte er mir. Ich nickte langsam, wartete, dass er weiter fortfuhr.

''Ich habe eine Geisterwiederbelebungsmaschine vom Versandhandel für schwarze Magie bestellt.'' sagte Minerva nun und ich wurde stutzig. ''Und das soll auch wirklich funktionieren?'' fragte ich wenig überzeugt. ''Es wäre einen Versuch wert.'' antwortete mein Geliebter.

''Können die anderen mitkommen?'' Minho nickte und ich holte meine Freunde. Diese folgten mir genauso skeptisch. Besonders Gun Il schien wenig überzeugt.

''Die Menschen und ihre Wundermaschinen...'' murmelte er, während er hinter mir her lief.

''Dann können wir ja jetzt los.'' Wir verließen unser Haus und mir fiel direkt diese junge Frau auf, welche an unserem Zaun stand und verwirrt auf ihr Handy starrte.

''Entschuldigung.'' sprach sie uns höflich an oder eher gesagt Minerva und Minho. ''Könnten Sie mir helfen. Ich suche diese Adresse und weiß nicht, wo ich lang gehen muss.'' erzählte sie ihr Problem. Minho erklärte ihr, wo sie hin musste und sie bedankte sich bei ihm, ehe sie ihres Weges ging.

Als wir dann bei dem Grundstück dieser Minerva ankamen, ließ sie uns eintreten. Ihr Eingangsbereich war in sehr dunklen Farben gehalten und auch ihr Wohnzimmer wirkte sehr duster.

''Nehmt doch gerne Platz.'' sagte sie und wir setzten uns auf das lilane Sofa. ''Das hier ist die Maschine. Ich habe sie bei einer Versteigerung ergattern können und sie ist die letzte ihrer Art.'' schwärmte die alte Dame.

''Sieht aus, wie ein Kasten mit Kurbel.'' sagte Gun. Irgendwie musste ich ihm schon rechtgeben. Das Teil war eine dunkle Kiste mit ein paar Knöpfen, Kabeln und runden Anzeigetafeln. Außerdem war es ziemlich verstaubt und Spinnenweben hingen an diesem. ''Ihr werdet schon sehen!'' meinte Minerva und begann an der Kurbel zu drehen.

Sie murmelte allerlei Dinge, die ich nicht verstehen konnte und das Ding tuckerte unangenehm vor sich hin. ''Bist du sicher, dass das so ein Geräusch machen soll?'' fragte Jungsu vorsichtig.

Dann aber ertönte ein Lauter Knall. Die Maschine flog uns um die Ohren und ich hustete durch den ganzen Rauch. Als sich dieser langsam wieder legte, schaute Minerva ziemlich dumm aus der Wäsche.

''Ihr- ihr seid sichtbar! Ihr alle!'' rief sie erschrocken und ich sah an mir herunter. Ich war nicht mehr durchsichtig. Hatte es geklappt? Nun blickte ich zu meinen Freunden. ''Anscheinend wurden die anderen auch mitverwandelt.''

''Hätten wir das mal früher gewusst.'' sagte Joo freudig und auch die anderen schienen positiv zu ihrer neuen Gestalt zu stehen. Minho hingegen sah mich mit glasigen Augen an.

''Jisung...'' sprach dieser meinen Namen aus. ''Du bist wieder bei mir.'' Ich fiel zog ihn in eine Um's und auch mir kamen die Tränen. ''Ja und ich hoffe, wir werden jetzt nie wieder voneinander getrennt werden.'' nuschelte ich gegen seinen Hoodie.

''So rührend...'' schniefte Minerva und tupfte sich ihre Tränen mit einem Taschentuch weg. Wo auch immer dieses herkam.

Eigentlich schien nun alles perfekt. Immerhin hatten wir das geschafft, wonach ich mich so lange gesehnt hatte, aber irgendwas fühlte sich noch nicht richtig an. Ich fühlte mich nicht richtig an. Ich hatte immernoch das selbe Gefühl, dass ich mich bald in Luft auflösen und Minho für immer verlieren würde.

Kann diese Maschine die Geistermagie umgehen? Also ja, das hat der Kasten gerade bewiesen, aber kann er auch den Rest lösen?

''Ich finde, das sollten wir feiern!'' meinte Jungsu und alle anderen stimmten zu. ''Kann ich meine Freunde auch einlanden? Dann könntet ihr sie mal kennenlernen.'' fragte Minho und niemand hatte etwas dagegen. Ich nickte nur, war in Gedanken verloren. Ich sollte Minho, was er mir damals sagen wollte und zwar schnell.

Also saß ich nun am nächsten Tag mit Sunoo und Riki auf dem Boden, welche mir erklärten, wie sie damals beim Ficken in den Pool gefallen waren. Die anderen hatten heute alles vorbereitet, sodass wir nun etwas Spaß haben und feiern konnten.

Ich hatte schon etwas getrunken, was meine lockere Art erklärte, denn sonst war ich mehr zurückhaltend, wenn ich andere Menschen kennenlernte, aber vorallem mit den Maknaes, der Freundesgruppe verstand ich mich gut.

Etwas später, als die anderen gerade Pizza bestellten, zog ich Minho etwas zur Seite und zeigte ihm mit einer Handbewegung, dass er mir folgen sollte. Ich lief in die große Eingangshalle und blieb dort stehen.

''Ist alles okay bei dir, Jisung? Fühlst du dich nicht wohl?'' fragte der Ältere sorgenvoll und ich konnte mir ein Lächeln, aufgrund seiner süßen Art, nicht verkneifen. ''Nein nein, alles super, nur...'' Ich stockte. Wie sollte ich ihm das nun am besten erklären. ''Ich muss etwas wissen, Minho.''

''Es ist sehr wichtig, oder?'' Ich nickte und nahm seine warmen Hände in meine. ''Ich muss wissen, was du mich vor meinem Tod fragen wolltest.'' Stille breitete sich zwischen uns beiden aus und ich hielt gespannt den Atem an. ''Ich- ich wollte damals fragen, ob du mein fester Freund sein möchtest.''

Es fühlte sich an, als würde eine riesige Last aus meiner Brust weichen und ich fühlte mich endlich vollständig. Ich fühlte mich wieder wie vorher, wie ein Mensch.

Lebendig.

Vor Freude fiel ich dem Älteren um den Hals und ein paar Freudentränen kullerten über meine Wangen. Ich hatte es endlich geschafft. Ich hatte mein Leben zurück. Ich hatte ihn zurück.

''Willst du mein fester Freund sein, Jisung?'' fragte Minho mich nun, was ich mit einem eifrigen Nicken beantwortete und meine Lippen auf seine presste.

Es war ein Kuss voller Gefühle. Ich schloss meine Augen. All die vergangenen Erlebnisse spielten sich vor meinem inneren Auge ab. Ich hatte so viel erlebt und alles heil überstanden. Und ich hatte meinen, nun Freund nicht verloren.

Er war trotz allem an meiner Seite geblieben.

My Ghost | Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt