My Ghost | Minsung ff

Six

Als ich die Haustür aufgeschlossen hatte, kamen mir direkt meine Babys entgegen.

''Naa? Habt ihr mich vermisst?'' grinste ich meine Katzen an, tätschelte ihnen den Kopf und lief dann weiter zur Küche.

Ich machte mir schnell was zu Essen, ehe ich dann noch etwas am Handy chillte und dann auch ins Bett ging.

Am nächsten Morgen stand ich, mehr als motiviert, auf.

''Heute geht's los, Doongie.'' redete ich mit meinem Kater, welcher mir aber nicht viel Aufmerksamkeit schenkte und lief in die Küche. Wie jeden morgen machte ich mir Frühstück, um genauer zu sein, wollte ich den Reis, den ich mir gestern gemacht hatte, in der Mikrowelle aufwärmen.

''Warum zeigt die denn ein Uhr an?'' fragte ich mich und sah auf die Uhr, welche an der Wand hing.

''Die auch.''

Ich lief in den Flur.

''Die auch.''

Ich rannte die Treppen hoch und alle meine Uhren zeigten 1 Uhr an.

''Aber es können hier doch nicht alle Uhren mitten in der Nacht stehen bleiben.''

Ratlos ging ich wieder in die Küche, um mir den Reis zu machen. Als ich dann die leere Schüssel in die Spüle stellte, klingelte mein Handy.

''Was möchte Hyunjin denn von mir?'' murmelte ich und ging ran.

''Hallo?'' sprach ich und hörte wenig später die aufgeregte Stimme des Jüngeren. ''Sie haben den Mörder! Sie haben ihn!'' rief er.

''Was? Wirklich?'' antwortete ich verdutzt. ''Ja, also kannst du dich an den Staff vom Dreh erinnern?'' fragte er mich. ''Ja, kann ich.'' antwortete ich. ''Sie ist es wohl gewesen. Also mit größter Wahrscheinlichkeit. Es werden gerade noch letzte Untersuchungen unternommen, aber es wird schon nach ihr gesucht. Sie ist nämlich nach dem Dreh untergetaucht.'' erzählte er.

''Was ist denn ihr Motiv?'' fragte ich. ''Sie soll wohl gestört und besessen von Jisung sein.'' sagte er.

''Übrigens wird bald auch bekannt gegeben, dass er tot ist und die Beerdigung findet bald statt. Möchtest du kommen, Minho? Also schaffst du das?'' redete er weiter.

''Ich muss kommen. Was anderes hat Sungie nicht verdient. Außerdem ist das meine Chance mit ihm abzuschließen und nach vorne zu schauen.'' meinte ich und in meinem Bauch bildete sich ein unangenehmes Gefühl.

Ich wollte nicht an die Beerdigung denken. Sie beweißt mir ein weiteres Mal, dass er für immer fort ist.

''Okay, Minho. Wir sehen uns. Pass auf dich auf, ja?'' sagte er. ''Mach ich. Grüß Jeongin von mir.'' antwortete ich und beendete dann den Anruf.

''Irgendwie kann ich nicht glauben, dass sie das war. Das ist viel zu offensichtlich. Ich denke, es ist jemand, der gar nicht am Dreh dabei war... Was sagtst du Dori?'' Ich sah meine Katze fragend an und schaute nur genauso fragend zurück.

''Das sollte mich aber jetzt nicht von der Arbeit abhalten...'' murmelte ich und lief zur Garage. Ich schnappte mir den Werkzeugkasten und lief wieder zurück.

''Zum Glück sind Heizung, Elektronik, Dämmung und Rohre okay.''

Ich hatte bevor ich das Haus kaufte, alles einmal abchecken lassen. Sonst hätte ich das Haus gar nicht gekauft. Das heißt, ich konnte so ziemlich alles alleine machen.

Ich lief in den leerstehenden Raum neben meinem Schlafzimmer, den ich als mein eigentliches Schlafzimmer verwenden wollte, und schaute erstmal, was ich genau alles machen muss.

''Also die Tapete muss dringend runter und Decke und Wände danach gestrichen werden, Fußleisten müssen rein und der Boden geschliffen werden.''

Ich schrieb mir auf, was ich dafür alles brauchen würde und ging dann nach unten und schließlich nach Draußen. Am Gartenzaun traf ich auf Minerva, welche mal wieder ihre Blumen goss. ''Oh, hallo Minho.'' begrüßte sie mich. ''Hallo.'' sprach ich niedergeschlagen, wie ich mich die meiste Zeit fühlte.

''Denkst du immernoch an ihn?'' fragte sie mich.

''Jeden Tag.'' antwortete ich, ehe mein Kopf ihre Frage langsam zu verstehen schien.

''Woher weißt du, dass es ein er ist.'' fragte ich überrumpelt. ''Tja, Wahrsagerinnen haben so ihre Tricks.'' meinte sie und lächelte mich an.

''Ich muss dann auch mal weiter.'' sagte ich und lief dann zum Auto.

Nachdem ich schnell beim Baumarkt war und einen Großeinkauf getätigt hatte, konnte ich endlich anfangen.

''Gut, dass man beim Baumarkt auch große Maschinen mieten kann..'' murmelte ich und trug die Bodenschleifmaschine, welche ich mir ausgeliehen hatte, ins Haus.

''Irgendwo muss man ja mal anfangen...''

Und wenig später ging es los. Ich begann, den abgenutzten Holzboden zu schleifen und als ich dann fix und fertig war, mein Werk zu beäugen.

''Sieht schon viel besser aus.'' sagte ich und sah stolz auf den Fußboden.

Aber erschöpft war ich noch nicht, ich begann, das Haus etwas zu säubern und schaute mal die ganzen Schränke und Komoden durch. In den meisten war irgendwelches Zeug oder alte Klamotten eines Mannes. Die hatten bestimmt dem alten Besitzer gehört.

Ich wusste nichts über ihn, außer, dass er alt war und das Haus nach seinem Tod zum Verkauf angeboten wurde.

''Ich hab das Gefühl, hier werden noch viele Geheimnisse aufgedeckt werden...''