Nineteen

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''Jisung, es tut mir so leid.'' rief ich, ehe ich anfing bitterlich zu weinen und versuchte ihn einzuholen. Ich war so ein schlechter Freund gewesen. Den Fakt, dass wir eigentlich gar nicht zusammen waren, ignorierte ich in diesem Moment. Im Flur hatte ich ihn endlich eingeholt und brachte ihn zum Anhalten.

''I-ich..'' versuchte ich zu sprechen, konnte es durch das viele Schluchzen aber nicht. Meine Brust bebte immer wieder und ununterbrochen liefen Tränen über meine Wangen. ''Was hast du gemacht, Minho?'' fragte Jisung mich ebenfalls weinend.

''Ich habe Jay geküsst...'' sprach ich, als ich etwas ruhiger wurde. ''Du hast was?'' Er sah mich enttäuscht an. ''Auf der Party gestern. Wir haben uns betrunken und ich war nicht mehr ganz bei Sinnen und dann haben wir uns geküsst und-'' Ich stockte.

''Und was? Habt ihr miteinander geschlafen?'' Jisung schluchtzte mittlerweile ununterbrochen. ''Nein nein, dazu kam es nicht, wirklich. Wir haben uns nur geküsst und etwas rumgemacht. Mehr ist nicht passiert.''

''Ich muss kurz weg.'' nuschelte der Jüngere, ehe er wegrannte. ''Jisung! Bitte warte doch!'' rief ich ihm hinterher und wollte ihm nachrennen, da war er schon verachwunden.

''Fuck, was mache ich jetzt?''

Jisung pov

Ich rannnte weinend fort. Warum hat Minho das getan? Reiche ich ihm nicht? Steht er vielleicht auf Jay?

''Jisung? Ist alles okay?'' Ich schreckte herum und sah Gun Il, welcher besorgt hinter mir stand. Ich antwortete ihm allerdings nicht, krallte mich in das Treppengeländer und schwieg weiterhin.

''Was ist denn passiert?'' fragte er, kam näher und legte mir seine Hand auf die Schulter. In seinem Blick erkannte ich nichts als Besorgnis, weshalb ich dann zu sprechen begann: ''Minho... Er hatte was mit Jay auf der Party letztens.'' Mir stiegen wieder die Tränen in die Augen und ich fiel dem Älteren um den Hals.

''Jisung, es tut mir so leid...'' sagte er, streichelte mir durch die Haare und hielt mich in seinen Armen. ''Ich hab das Gefühl Minho ist kein guter Einfluss.'' meinte er, weshalb ich mich von ihm löste. ''Man küsst keinen anderen, während man seinen Freund Zuhause sitzen hat.'' fuhr er weiter fort.

''A-aber er war betrunken.'' antwortete ich. ''Auch dann sollte man sowas nicht tun, Jisung...'' raunte er, sah mich aufrichtig an und kam meinem Gesicht etwas näher. Ich wich etwas zurück, bis ich das Treppengeländer an meinem Rücken spüren konnte. ''Ich würde dir sowas niemals antun.'' Seine Hände stützten sich auf das Geländer.

''Ich mag dich, Jisung. Sehr...'' flüsterte er und kam mir noch näher. Ich kniff meine Augen zu und ehe er mein Gesicht erreichen konnte, schob ich ihn von mir weg.

''Ich kann das nicht erwiedern. Ich liebe Minho und er ist der Einzige, den ich will.'' sagte ich, ehe ich mich umdrehte und wieder in Richtung meines Freundes rannte.

''Minho, wir müssen-'' Ich stoppte, als ich die Tür aufmachte. Minho saß auf unserem Bett und heulte sich die Augen aus dem Kopf, während Jay neben ihm saß und versuchte ihn zu beruhigen. ''Wir müssen reden.'' vervollständigte ich meinen Satz und setzte mich neben die beiden auf das Bett.

''Es tut mir so leid, Jisung. Ich weiß, dass es das nicht wieder gut macht, aber ich will, dass du weißt, dass ich das zu tiefst bereue. Bitte verlasse mich nicht." weinte er gegen meine Schulter. "Shhh.. es ist okay. Ich verzeihe dir, aber du musst mir versprechen, dass das nie wieder vorkommt.''

''Ja, ich mach das nie wieder, versprochen.'' sagte er und umarmte mich. ''Und zwischen euch ist wirklich nichts?'' fragte ich, um nochmal sicher zu gehen. ''Ja, wir sind bloß beste Freunde. Er hat seit ein paar Tagen selbst einen Freund.'' antwortete der Ältere.

''Minho, ich glaube, ich werde verrückt.'' meinte Jay, erschrocken, was er gerade mit anblickte. ''Ich glaube, ich habe einfach die Wahrheit gesagt und du wolltest mir nicht glauben.'' grinste Minho. ''Also das ist Jisung.'' sagte er und zeigte auf mich. ''Ich sehe da immernoch nichts.'' antwortete Jay immernoch erstaunt.

''Warte mal ab...'' meinte ich nur dazu und die Augen meines Gegenübers weiteten sich. ''I-ich kann ihn s-sehen!'' rief er verblüfft. ''Wie das jetzt plötzlich?'' fragte er. ''Weil ich entscheiden kann, wem ich mich zeige und wem nicht.'' antwortete ich mit einem Grinsen, während Jay noch nciht aus dem Staunen rauskommt.

''Minho, das Essen.'' Hyeong Jun stand im Türrahmen und mein Terrorhäschen riss vor Schreck die Augen auf.

''Shit! Und wo bleiben die Handwerker?''

Genau dann ertönte die Klingel.

My Ghost | Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt