Eighteen

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Ich murrte und drehte mich zur Seite, bis ich an einen anderen Körper stieß. Seit wann ist Jisung so warm? Ich öffnete meine Augen etwas, um festzustellen, dass ich gar nicht bei mir Zuhause war und auch nicht mein Quokka neben mir lag, sondern Jay.

Was war gestern nochmal passiert?

Ich setzte mich etwas auf und runzelte die Stirn.

Da war diese Party...

Und ist Sunwoo nicht in den Pool gefallen?

Und ich hatte Jay geküsst!

''Shit shit shit!''

Was mache ich denn jetzt? Jisung wird bestimmt sauer sein.

Ich stieg aus dem Bett, schnappte mir meine Sachen und verließ dann leise das Zimmer. Ebenso still schlich ich mich den Flur entlang und verließ dann heimlich das Haus. Draußen war es noch dunkel und ich fröstelte etwas. Ich hatte mir zum Glück den Weg zu mir nach Hause einprägen können, sodass ich relativ einfach zu mir fand.

Zuhause angekommen zog ich mir Jacke und Schuhe aus, ehe ich nach oben ins Schlafzimmer lief. Dort lag Jisung friedlich schlummernd in seinem Bett. Eine Träne kullerte über meine Wange.

Was hatte ich nur getan?

''Minho?'' kam es verschlafen von Jisung. "Jisung..." antwortete ich.
"Warum bist du jetzt erst wieder da?" fragte er. "Ich bin da eingepennt. Wir haben zu viel getrunken.'' meinte ich und der Jüngere nickte. ''Zieh dich um und dann schlaf noch etwas.'' sagte er, woraufhin ich nickte und im Bad verschwand. Als ich die Tür geschlossen hatte, ließ ich mich an dieser zu Boden sinken.

Wie soll ich denn so tun, als wäre alles okay? Und nich viel wichtiger, wie soll ich es ihm erklären? Ich will ihn nicht verlieren... Warum war ich auch so dumm und musste ihn auch küssen?

Ich zog mich um, putzte Zähne und wusch mir mein Gesicht, um wieder einigermaßen klarzukommen.

''Hattest du denn Spaß?'' fragte der Jüngere. ''Ähh, j-ja.'' stammelte ich.

Jisung streckte nun die Arme nach mir aus und zog eine Schnute und ich ging auf ihn zu. Er zog mich zu sich unter die Deckem legte seinen Kopf auf meine Brust und schloss nun seine Augen. Im Nichts war mein Eichhörnchen eingeschlafen und sah nun so unschuldig aus.

Ich konnte allerdings kein Auge zu machen. Mein Gewissen nagte an mir und ich wünschte, ich wäre an dem Abend einfach schon früher nach Hause gegangen.

''Was mach ich denn jetzt?'' flüsterte ich in meiner Verzweiflung, ehe ich versuchte, noch etwas Schlaf abzubekommen.

Die nächsten Tage verliefen etwas stressig. Ich rief verschiedene Handwerker an, um Leute zu finden, die mir meine Sanitärobjekte einbauten, welche ich mir ebenfalls bei Onkel Yusei ausgesucht hatte.

Als ich dann endlich jemanden gefunden hatte, der kommen konnte, machte ich mich wieder an die Arbeit. Ich begann die Küchenmöbel rauszureißen. Natürlich wollten mir die Geister beim Zerstören des Mobiliars helfen, außer Gun Il natürlich, der mich immernoch vollstens ingnorierte.

Es wurde auch immer schwieriger, Jisung zu verklickern, dass alles so wie immer sei. Meine Angst, dass er Verdacht schöpft, wuchs stetig. Andauernd fragte er, ob alles okay sei und es mir gut ginge, worauf ich nur erwiederte, dass ich gestresst sei.

''Leute, die Handwerker kommen gleich. Also benehmt euch! Ich will nicht, dass ihr noch weitere Menschen zu Tode erschreckt!'' rief ich, während ich etwas für uns kochte. ''Aber das war doch nur dieses eine Mal...'' schmollte Joo. ''Ich werde es euch aber für immer ankreiden.''

''Macht mal jemand auf? Es hat geklingelt!'' rief ich gestresst. ''Geht nicht.'' meinte Hyeong Jun. ''Warum denn nicht?'' meinte ichm während ich auf drei Töpfe gleichzeitig aufpasste. ''Schon vergessen, dass wir unsichtbar sind?'' antwortete er. ''Okay, dann pass auf, dass nichts anbrennt. Ich kümmere mich um den Rest.'' sagte ich und begab mich zur Haustür.

''Jay? Was machst du denn hier?'' fragte ich meinen besten Freund überrascht. ''Wir sollten reden, Minho.'' antwortete dieser und ich ließ ihn eintreten. Ich brachte ihn in mein Zimmer und zeigte ihm, auf meinem Bett Platz zu nehmen, während ich mich auf den Schreibtischstuhl setzte.

''Es tut mir leid.'' sprachen wir beide gleichzeitig. ''Wirklich, ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Ich will unsere Freundschaft nicht verlieren, denn für mich sind wir bloß Freunde.'' meinte ich. ''Für mich auch. Jungwon hat mir das gezeigt.''

''Jungwon?'' Jay lächelte, ehe er antwortete: ''Eigentlich soll ich es noch niemandem sagen, aber... Wir sind zusammen.'' Nun lächelte ich ebenfalls und stand auf, um mich neben meinen Freund zu setzen.

''Glückwunsch, seit wann das denn?'' fragte ich. ''Seit dem Tag nach der Party. Ich hab ihm alles erzählt, was an dem Abend passiert ist und dann sind wir halt zusammengekommen.'' erzählte der Jüngere. ''Dann muss ich dir jetzt wohl auch was erzählen...''

''Ich bin ebenfalls vergeben und das schon länger.'' sagte ich. ''Das freut mich! An wen denn?'' fragte er mich. ''Ähm, du darfst das niemandem sagen, okay? Ich will keine Probleme bekommen.'' Jay nickte eifrig.

''Es ist Jisung.'' gab ich von mir und Jay schaute mich überrascht an. ''Okay, so überrascht bin ich eigentlich nicht. Wir hatten es alle schon geahnt.'' meinte Jay grinsend und steckte mich damit an.

''Kannst du noch was für dich behalten?'' Wieder kam ein Nicken von meinem besten Freund. ''Er ist tot und lebt als Geist mit seinen Geisterfreunden in diesem Haus.''

''Du verarschst mich.'' sagte er ungläubig. ''Echt jetzt! Ich denke mir das nicht aus.'' antwortete ich. ''Hast du ihm erzählt, was passiert ist. Also zwischen uns?'' fragte er nun und ich sah zu Boden. ''Nein, ich weiß nicht wie. Ich will ihm nicht das Herz brechen. Ich will ihn nicht verlieren, verstehst du?''

''Je länger du wartest, desto schlimmer wird es für ihn werden.'' sagte Jay. ''Sag es ihm, Minho.'' fügte er noch hinzu, ehe er mich in eine Umarmung zog und mir die ersten Tränen in die Augen schossen.

''Ich will ihn einfach nicht verletzen. Er hat mich nicht verdient...'' schluchtzte ich und der Jüngere strich mir behutsam über den Rücken. ''Shh, alles wird gut. Er wird es dir schon verzeihen, es ist ja zum Glück nicht viel passiert. Du wirst wohl eher sein Vertrauen zerstört haben, aber ich bin mir sicher, dass ihr euch wieder vertragt.'' versuchte er mich aufzumuntern.

Ein weinerlicher Laut ließ mich zur Tür blicken und das Einzige, was ich noch erblicken konnte. war wie die Tür geschlossen wurde.

''Los, lauf ihm nach.''

My Ghost | Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt