• Aufgeflogen •

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Wie konnte ich es nur soweit kommen lassen? Da ließ ich beinah schon zu das Sam mich Zuhause anmachte?

Mich küssen wollte? Vielleicht auch weiter gehen wollte? Was wäre denn wenn meine Mutter früher gekommen und sich nicht angekündigt hätte?

Dann hätte sie uns erwischt und ich wäre safe raus geflogen aus dem Haus. Ich wollte doch nichts weiter als mein altes Leben wieder.

Ich wollte den Abend an dem ich beschlossen hatte doch zu dieser scheiß Party zu gehen rückgängig machen.

Würde Sam gar nicht erst an mich ran lassen. Würde sie bis heute nicht wirklich wahrnehmen oder zumindest nicht so.

Ich würde ihr Nachhilfe geben. Sie würde sicher Ärger machen aber mich nicht anfassen. Versuchen mich rum zu bekommen.

Und sie war sich bereits jetzt schon sicher das zu schaffen. Wirklich etwas dagegen tat ich nicht. Sendete ihr eher Gründe und Signale mehr zu tun. Es nicht sein zu lassen.

Aber wer war ich schon? Ich würde einer von vielen sein sollte es zu mehr kommen. Ich würde nicht besonders sein.

Kein erstes mal. Kein erster kuss. Keine erste Beziehung oder sonst was. All das hatte sie in schon mehr als gesunden Ausmaß.

Das klopfen an meiner Tür riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich zur Tür umdrehen während sich diese auch schon öffnete.

,,Hey ist alles okay? Du bist seit Sam gegangen ist nur noch in deinem Zimmer. Hattet ihr Stress oder ist sonst was passiert?" Zögerte meine Mutter zu fragen.

,,Es ist alles okay. Ich bin nur ein wenig müde von dem ganzen Tag" Log ich lächelnd während sie in mein Zimmer trat.

,,Und sonst? Ist auch alles okay mit dir? Du wirkst so angespannt seit ein paar Tagen. Sonst bist du doch immer so locker auch wenn du einen vollen Zeitplan hast" Zweifelte sie was mich schlucken ließ.

,,Naja ich habe Training und Schule. Lerne und jetzt gebe ich auch noch selber Nachhilfe aber ich komme damit zurecht" Versicherte ich ihr lächelnd.

,,Und du willst mir wirklich nicht sagen was los ist? Was mit euch los ist?" Zögerte sie zu fragen was mein Herz kurz ins stolpern geraten ließ.

,,Ich weiß nicht was du meinst Mom. Wen meinst du denn bitte mit euch?" Fragte ich verwirrt während ich mich von meinem Bett erhob.

,,Hat sie einen Freund? Ich meine Freund Freund. Ich meine den Freund aus der Oberstufe?" Fragte sie lächelnd während sie mein Zimmer nun ganz betrat und die Tür schließlich hinter sich schloss.

,,Ja wieso fragst du? Willst du sie etwa mit ihrem Freund hier einladen zum Essen?" Schmunzelte ich.

,,Ich meine das ernst Schatz. Du musst dich vor mir nicht verstecken. Ich bin deine Mutter. Ich liebe und kenne dich gut genug um zu merken wenn etwas nicht stimmt" Ließ sie mich lächelnd wissen.

,,Naaa guuut... Ich habe mich letztens beim Sport verletzt und die Trennung von Cole sitzt auch immernoch tief" Seufzte ich.

,,Ich habe dir beigebracht immer zu Mama zu kommen wenn etwas nicht richtig ist und das hast du auch getan also wieso redest du jetzt nicht? Wir sind hier ganz alleine. Dein Vater ist einkaufen und deine Schwester ist mit gegangen" Ließ sie mich lächelnd wissen.

,,Mom. Mir geht es doch gut wieso glaubst du mir denn nicht oder siehst du etwa irgendwas?" Zickte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust um mir den nötigen Halt zu geben.

,,Ich glaube dir aber mein inneres sagt mir das etwas nicht mit meinem Baby stimmt. Du benimmst dich so anders seitdem du uns von der Trennung mit Cole erzählt hast" Versuchte sie es erneut und trat einen Schritt auf mich zu.

,,Mom du siehst Gespenster. Ich kann eben auch nicht alles stemmen und bin mal erschöpft und ausgelaugt" Brummte ich während ich nach meinen Schulheften griff.

,,Ja klar das würde ich dir auch glauben wenn sich deine Ader auf der Stirn nicht immer so bemerkbar machen würde wenn du lügst und genau das tut sie gerade. Schatz du hast einen Mund ich weiß das du sagst wenn etwas zu viel wird also kann es das nicht sein" Lächelte sie.

,,Du bist unmöglich! Ich habe nichts. Vielleicht liegst du in deinen Mama Gefühlen auch einfach mal falsch komm damit klar!" Zischte ich.

,,Schatz kein grund gleich so an die decke zu gehen" Schmunzelte sie was mich schnauben ließ während ich mit meinen Schulheften zu meinem extra Schulregal ging welches nur mit Schulsachen belegt war und legte dort die Bücher ab die ich gerade noch fürs lernen bei Sam gebraucht habe.

,,Du hast doch keine Ahnung! Wenn ich dir das sagen würde wäre ich unten durch! Ich will nicht auf der Straße leben!" Donnerte ich los.

,,Auf der Straße leben? Schatz niemals würde ich das zulassen egal was dich belastet" Versicherte sie mir lächelnd während sie einen erneuten Schritt auf mich zu trat.

,,Du hast doch keine Ahnung. Wenn ich dir das sage wirfst du mich hier hochkant raus. Da zählen deine Worte dann auch nicht mehr" Murmelte ich.

,,Schatz ich liebe dich und ich glaube tatsächlich zu wissen was dich genau bedrückt" Lächelte sie und trat schließlich die auch letzten beide Schritte auf mich zu die uns trenten.

,,Wenn du es doch weißt wieso fragst du nicht einfach? Wieso sagst du nicht was du denkst? Wo bleibt der Rauswurf?" Schluchzte ich und strich mir die Tränen von den Wangen die in sekundenschnelle ihren Weg über meinen Wangen gefunden hatte.

,,Nun ich denke das Sam gar keinen Freund hat und auch eher Bisexuell oder Lesbisch ist. Ihr seid zusammen?" Zögerte sie zu fragen.

,,Nein. Wir haben uns aber geküsst und sie hat mich gerettet als Cole und ich uns getrennt haben und er meinte mich vor allen anschreien zu müssen" Gestand ich schluchzend.

,,Also war das auch nicht die Kleidung ihres Freundes und ihr habt eigentlich nicht vorgehabt zu lernen?" Fragte sie lächelnd während sie mir über die Wange strich.

,,Doch. Doch das hatten wir schon vor. Mrs Marshell hat mich darum gebeten aber so sind wir uns überhaupt näher gekommen weil sie nicht aufhört mich zu ärgern weil sie darauf eigentlich keine lust hat" Flüsterte ich während ich mit Tränen in den Augen in ihr Gesicht sah.

,,Und du denkst weil das Thema bis jetzt hier noch nicht groß zur Sprache kam das ich oder eher wir dagegen sind?" Zögerte sie zu fragen.

,,Naja ich habe einmal ein Gespräch zwischen euch mitbekommen da habt ihr gesagt das ihr nicht so dafür seid" Schniffte ich.

,,Da musst du aber was falsch verstanden haben Schatz. Wir haben das niemals gesagt. Ich denke du meinst das Gespräch wo wir darüber gesprochen haben das deine Schwester zu ihrer Oma ziehen möchte" Lächelte sie.

,,Oh... Naja das muss ich dann wohl tatsächlich falsch verstanden haben" Zögerte ich zu sagen was sie lächeln ließ.

,,Na dann Pack mal deine Sachen und raus hier. Ich möchte hier keine Menschen in meinem Haus haben die etwas mit dem gleichen Geschlecht haben" Versuchte sie ernst zu sagen während sich ihr verkniffenes grinsen deutlich verriet.

,,Du... Du hast also ehrlich nichts dagegen? Und was ist mit Dad? Oder auch meiner Schwester?" Fragte ich zögerlich.

,,Schatz wie gesagt das Thema ist hier nie groß oder wenn überhaupt aufgekommen. Ich bin ehrlich; ich weiß nicht wie die beiden darüber denken" Gestand sie seufzend.

,,Und... Und wirst du es ihm sagen? Ich meine er hat ja ein recht es zu wissen oder?" Murmelte ich während ich auf meine Hände sah die ich nervös werdend ineinander knetete.

,,Nein ich werde gar nichts sagen. Er hat kein Recht das zu erfahren aber du kannst es ihm natürlich sagen. Ich werde nichts sagen. Lass dir so lange Zeit wie du brauchst" Schmunzelte sie.

,,Du bist die beste Mom" Murmelte ich lächelnd während ich auf sie zu trat und meine Arme schließlich um sie legte.

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