• Scheiß Schmerzen •

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Schluchzend zog ich die Decke über meinen Kopf in der Hoffnung das meine Mutter es nicht hören würde.

Sie hatte sich zwar gewundert warum ich denn früher aus der Schule kam aber als ich ihr sagte das es mir nicht gut ging glaubte sie mir.

War ja eigentlich auch nicht schwer. Immerhin habe ich ein Trauma hinter mir und meine Wangen waren von den weinen auf dem weg nach Hause ganz rot geworden.

Ich hasste sie. Ja ich hasste sie so sehr. So sehr wie keinen anderen und doch liebte ich sie trotzdem.

Ich wollte meine Gefühle ihr gegenüber die ich über die Wochen aufgebaut habe am liebsten in eine kleine Schatulle stecken und in ein tiefes Gewässer werfen damit man sie ja auch nie wieder hervorholen konnte.

Aber so leicht war das leider nicht. Ich hatte Gefühle für sie und damit musste ich nun klar kommen.

Ob ich wollte oder nicht ich musste. Es tat verdammt weh zu wissen das für sie das alles nur eine wette war.

Ich wäre ihr vorhin am liebsten um den Hals gefallen und hätte sie küssen wollen aber meine Wut ließ mich meine Gefühle unterdrücken.

Ich war sauer aber ich glaube auch zurecht. Zwar war ich dumm genug um mich auf sie einzulassen aber dennoch hatte das keiner verdient.

Ich kam damit klar das sie Sex mit jemand anderen hatte immerhin war das zwischen uns eine Schein Beziehung und ich habe ihr sogar die Erlaubnis gegeben auch wenn sie dazu nein gesagt hatte.

Das eigentliche was mir Schmerz zubereitete war das es ihr wirklich gar nichts bedeutete und ich für sie nur eine dumme wette war.

Als sie vor meiner neuen Schule dann mit einem Korb auftauchte indem auch noch super süße Sachen drinne waren war es vorbei.

Ich hätte sie am liebsten geschlagen zur gleichen Zeit wollte ich sie aber einfach nur  zurück haben. Als Freundin.

Selbst wenn das zwischen uns je wieder etwas werden sollte wusste ich das es für sie nie mehr als Freundschaft sein würde weil sie einfach keine Gefühle kannte.

Sie wurde Sam Dawkenz aka die Schul schlampe genannt. Eigentlich der passende Name nur das genau dieser mir im Herzen weh tat.

Ich hasste es. Ich hasste sie und meine Gefühle. Ich wollte nicht so fühlen. Ich wollte stark sein und nicht wegen ihr weinen müssen.

Und doch tat ich es. Ich lag hier in meinem Bett unter der Decke, weinte während das Eis vor sich hin schmolz und ich ihren Teddy der ebenfalls in dem Korb war fest umgriff.

Zwar hatte ich anfangs gar nicht vor die sachen mitzunehmen aber ich wollte das auch nicht einfach weg schmeißen auch wenn das mein erster Instinkt gewesen war.

Cleo die sich natürlich darüber lustig machte wie sehr Sam sich doch zu Affen gemacht hatte würdigte ich keines Blickes mehr.

Sie machte doch nur einen auf starken weil ich Sam abgewiesen hatte und sie jetzt dachte ich würde sie wählen wobei das doch gar nicht so war.

Warum ich sie geküsst hatte als ich Sam plötzlich sah wusste ich selber nicht. Ob es aus Angst oder so etwas war? Keine Ahnung.

Ich mochte Cleo aber als gute Freundin. Mehr würde nicht sein. Nicht jetzt dazu war Sam noch viel zu sehr präsent.

Dennoch war auch sie der Grund warum ich weinte. Ich war selber so sauer auf mich sie indem Moment geküsst zu haben.

Sie machte ihrem Standpunkt von mir mehr haben zu wollen klar und ich nutzte sie einfach mal aus.

Ich war gemein und eigentlich nicht besser als Sam aber das was danach von Cleo's seite aus kam war für mich widerlich.

Als wäre es etwas ganz tolles hat sie über dem weg zum Bus hinweg von nichts anderem geredet als Sam und meiner Absage.

Am liebsten wäre ich von den harten Worten ihr hinterher gelaufen oder zu ihr gegangen aber ich wollte das auch nicht.

Ich war doch nicht ihr Hund auf den sie hoffen konnte wann sie wollte. Nein so war ich nicht. Ich war Tabitha.

Ich widerstand dem drang zu ihr zu gehen auch wenn ich Gleo am liebsten einen kleinen klaps gegen den Kopf gegeben hätte nachdem sie Sam hinterher gerufen hatte das sie zu dumm war.

Sie hatte mich nicht verdient, war ein falscher Mensch und einfach nur ekelhaft hatte Cleo gesagt als Sam weg war.

Nur das sie hier als Schul schlampe galt ignorierte sie dabei komisch weil sie ja genau auf das bei Sam drauf ging.

Das leise klopfen riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich inne dabei halten erneut laut auf zur schluchzen.

,,Schatz ich bin es Mom. Ich dachte ich mache dir mal einen Tee und eine Wärmflasche" Hörte ich meine Mutter sagen während sie mein Zimmer betrat und die tür schloss.

Mit geröteten Augen und nassen Wangen kniff ich die Augen zusammen nachdem sie das Serviertablett auf meinen Nachttisch gestellt und meine Bettdecke angehoben hatte.

,,Mom" Murmelte ich schluchzend, griff nach meiner Decke um sie wieder über den kopf zu ziehen als sie sie aber eisern fest hielt.

,,Schatz ich mache mir sorgen. Du bist seit zwei Wochen in Trauer um Sam vielleicht solltest du doch mal mit ihr reden" Riet sie mir seufzend während ich ihr ein wenig platz machte.

,,Na und?" Erwiederte ich schluchzend während sie sich aufs Bett legte, mich sofort an sich zog und ich mir die Tränen von den Wangen strich.

,,Na und? Das fragst du noch? Ich möchte das du mit mir redest Tabitha" Seufzte sie und zog die Decke über uns.

,,Sam ist heute zu meiner Schule gekommen... Sie wollte sich entschuldigen aber ich habe abgelehnt" Gestand ich schluchzend.

,,Hmm aber vielleicht solltest du dir mal anhören was sie zu sagen hat. Dann kannst du vielleicht besser damit abschließen" Schlug sie seufzend vor.

,,Ich liebe sie Mom. Da ist nichts mit abschließen ich kann sie einfach nicht vergessen auch wenn ich die letzten beiden Wochen alles dafür getan habe" Schluchzte ich.

,,Dann rede mit ihr und hör ihr zu. Was hindert dich denn daran?" Fragte sie lächelnd und strich mir sachte über den rücken.

,,Dad, Cleo..." Murmelte ich während ich mich etwas aufsetzte um ihr ins Gesicht sehen zu können.

,,Die beiden? Das mit deinem Vater kann ich verstehen aber du musst es ihm ja nicht sagen und Cleo... kenne ich leider nicht" Seufzte sie und strich durch meine Haare.

,,Natürlich muss er es erfahren wenn ich irgendwann zum beispiel eine Familie gründe oder so. Ich möchte ihn ja nicht anlügen und Cleo ist eine Freundin aus der Schule. Habe sie geküsst als ich Sam gesehen habe" Seufzte ich.

,,Schatz ich kann dir dazu nur raten aber bitte rede mit ihr. Du weißt ja nichtmal was sie zu sagen hat" Erwiederte sie lächelnd was mich schlucken ließ.

,,Du denkst also sie wird mir sagen das sie sich unsterblich in mich verliebt hat und mit mir zusammen sein möchte?" Fragte ich mit gehobener augenbraue.

,,Das jetzt nicht vielleicht aber ich durfte sie kennenlernen. Ich finde sie toll auch wenn ihr mir beide einen vorgelogen habt" Schmunzelte sie.

,,Tut mir leid Mom... Und ja ich denke du hast recht aber ich denke noch nicht jetzt" Lächelte ich was sie zufrieden nicken ließ.

Bereit war ich noch lange nicht. Ich wollte nicht mit ihr reden und dann in einem riesen Streit auseinander gehen der mein Herz erneut brechen würde nur weil ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte.

Nein ich wollte mich erstmal beruhigen können was wohl schwerer als gedacht war. Zumindest hatte der Teddy welchen sie mir geschenkt hatte schon einen ehren Platz in meinem Bett.

Ich war mir nicht sicher ob ich damit einen Fehler machte aber meine Mutter hatte recht; ich sollte mir zumindest anhören was Sam zu sagen hatte.

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