• Outing •

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,,Schatz ist alles okay mit dir? Du wirkst heute so müde oder hattest du mal wieder eine lange Nacht?" Fragte mein Vater zögerlich während ich die letzten bissen meines Obstsalates runter schluckte.

,,Ja es ist alles okay Dad es war nur so... Die Nacht war eben nicht so gut aber das wird sicher wieder. Ich muss jetzt aber auch los zur Schule" Ließ ich ihn lächelnd wissen.

,,Na gut aber wenn doch etwas sein sollte weißt du hoffentlich das ich für dich da bin und du dich nicht verstecken brauchst oder was auch immer das sein soll ja?" Lächelte er.

,,Das weiß ich doch Dad... Ich würde aber wirklich gerne mit dir reden aber das in ruhe" Zögerte ich zu sagen während ich mich erhob.

,,Na wie wäre es wenn ich dich heute von der Schule abhole und wir gehen im Café etwas Essen?" Schlug er lächelnd vor.

,,Ich habe leider heute nicht so lange und wollte dann auch noch etwas Sport machen. Du hast sicher auch noch etwas zu tun aber wie wäre es die Tage?" Erwiederte ich seufzend.

,,Natürlich mein Schatz dann viel Spaß und hab einen tollen Tag" Schmunzelte er während ich mich auch schon umdrehte, mich bedankte und schließlich die Treppen nach oben zu meinem Zimmer ging.

Ich hatte natürlich nicht vor mich direkt zu outen aber ich wollte in Erfahrung bringen wie er darüber dachte.

Ich würde einfach so unauffällig wie möglich auf das Thema lenken. Ich wollte unbedingt wissen wie er darüber dachte auch wenn ich mich noch nicht traute und nicht bereit genug fühlte mich zu outen.

Die Angst meinen Vater zu verlieren war einfach viel zu groß. Wie viel Glück konnte man schon haben?

Ich meine ich dachte meine Mom sei auch dagegen und am Ende hatte sich herausgestellt das sie es akzeptierte und Sam sogar sehen wollen würde.

Schwer wenn ihr mich fragt. Ich meine wir sind nichtmal wirklich zusammen und ich will nicht das ich ihr bald sagen muss das schluss ist.

Sie soll sie nicht in ihr Herz schließen weil sie die Freundin von ihrer Tochter ist nur um dann herauszufinden das es wieder vorbei war.

Das würde es definitiv sein. Das wusste ich und musste ich mir auch eingestehen. Ich meine konnte ich überhaupt Hoffnung haben?

Sollte ich ihr nicht eher vertrauen? Vielleicht sollte ich auch einfach mal aufhören zu zweifeln und an uns glauben.

Wobei es ein uns ja eigentlich gar nicht gab immerhin war das alles keine richtige Beziehung. Scheiße.

Und ich wusste bereits jetzt das ich verletzt werden würde. Ich hatte Angst davor aber vielleicht sollte ich ihr wirklich vertrauen.

Seufzend schnappte ich mir meine Schultasche nachdem ich mir meine Schuhe angezogen hatte und ging wieder nach unten.

Schnappte mir noch schnell einen Apfel und eine Flasche Wasser. Gab meinem Dad und meiner kleinen Schwester einen Kuss auf die Wange und ging schließlich nach draußen.

,,Hey. Ich dachte ich hole dich heute ab" Schmunzelte Sam mir entgegen während ich ruckartig stehen blieb und sie mit großen Augen musterte.

,,Sam! Wieso tauchst du hier einfach auf!? Weißt du eigentlich was alles passieren kann wenn mein Vater dich hier sieht?" Zischte ich während ich auf sie zu trat.

,,Jetzt sei mal nicht so. Schlecht geschlafen oder was? Ich würde das doch niemals riskieren" Seufzte sie.

,,Hmm" Brummte ich während sie mich in ihre arme zog, wieder los ließ und mir meine Tasche abnahm.

,,Dachte bin mal wieder Gentlewoman und trage deine Tasche. Komm" Schmunzelte sie was mich seufzen ließ.

,,Und wie war dein Morgen? Hattest du wenigstens einen schönen oder wieso hast du so gute Laune?" Zögerte ich zu fragen.

,,Ich habe so gute Laune weil ich dich abholen konnte aber was ist denn mit dir? Schlechte Nacht?" Zweifelte sie.

,,Naja das auch. Ich mache mir eben Gedanken weißt du. Ich habe meinen Vater gerade nach einem Treffen gefragt. Ich möchte ihn fragen was er zu uns hält. Oder eher zu der Sexualität an sich" Ließ ich sie seufzend wissen.

,,Und du hast Angst weil du denkst er könnte was dagegen haben und dich weniger lieben?" Fragte sie weiter was mich schlucken ließ.

,,Naja ich habe meine Eltern gerne um mich. Zu wissen das meine Mutter das Akzeptiert und ich mich nicht mehr vor ihr verstecken muss tut so gut. So blöd mein outing in der Schule auch war ich bin froh mich offen zeigen zu können aber das mit meinem Vater nagt eben an mir. Ich bin sicher noch nicht bereit es ihm zu sagen aber in Erfahrung zu bringen was er darüber denkt würde mir sicher helfen" Seufzte ich während wir über den Bürgersteig traten.

,,Ich hoffe natürlich das er es hin nehmen und akzeptiert wird. Aber wenn es nicht so sein sollte will ich das du weißt das ich für dich da bin" Versicherte sie mir lächelnd.

,,Du bist süß... Seit wann bist du denn bitte so nett und bietest deine Hilfe an?" Fragte ich grinsend was sie die Augen verdrehen ließ.

,,Ich denke einfach das du eine gute Freundin werden könntest. Sicher wäre es komisch angesichts unserer Bett sache aber ich mag dich ein wenig" Gestand sie grinsend.

,,Aber auch nur weil ich dir helfe damit du durch das Schuljahr kommst. Dann bin ich wieder Geschichte" Schmunzelte ich mit gehobener Augenbraue.

,,Du weißt echt wie man solche Momente zerstören kann. Natürlich würde ich dich gerne auch danach sehen. Man weiß doch nie was die Zukunft bringt" Seufzte sie.

,,Kannst du... Ich meine kannst du mir vielleicht sagen wie du das angegangen bist? Wie du ihnen das gesagt hast? Ich meine deinen Eltern" Zögerte ich zu fragen.

,,Naja ich habe ehrlich gesagt frei heraus beim Essen gefragt was sie darüber denken und nach deren meinung einfach frei heraus gesagt das ich Lesbisch bin" Ließ sie mich grinsend wissen.

,,Und? Wie haben deine Eltern reagiert? Waren sie sauer? Haben sie gut reagiert oder etwa böse?" Zögerte ich zu fragen.

,,Sagen wir es so... Meine Mutter wollte die Versicherung trotzdem Oma zu werden. Dabei bedachte sie natürlich nicht ob ich irgendwann überhaupt mal Kinder haben wollte. Mein Vater brauchte wirklich lange um das zu akzeptieren. Wir hatten zwei Monate kaum miteinander geredet. Nur beim Essen redete er manchmal und im damaligen Haus begegneten wir uns auch nur selten weil er seitdem viel mehr in seinem Büro war. Aber inzwischen akzeptiert er es und wartet förmlich darauf das ich mal jemanden nach Hause bringe. Ich treffe und besuche sie zwar nicht oft aber wenn dann ist meistens gleich die erste frage ob ich schon jemanden an meiner seite habe" Klärte sie mich lächelnd auf.

,,Und... Und denkst du mein Vater könnte auch so reagieren? Ich will ihn nicht verlieren nur weil ich mich zu beiden Geschlechtern oder sogar nur zu Mädchen hingezogen fühle" Seufzte ich.

,,Tabi ich kenne deinen Vater nicht und kann es dir daher nicht sagen aber ich finde es gut das du das alles erstmal in erfahrung bringen willst" Lächelte sie und drückte meine Hand kurz um mir stand zu geben.

Sollte ich wirklich fragen? Es sagen stand außer Frage. Fürs erste wollte ich überhaupt erstmal herausfinden auf welche Geschlechter ich nun stand.

Auf Frauen definitiv. Der Sex und auch die restliche Zeit auch wenn sie nicht lange war haben mich sehr glücklich gemacht.

Natürlich waren nicht alle Zeiten gut aber sie hatte mich seit der frage von Mrs Marshell auf dem Kicker und machte mich an.

Ihre Art lies mich rot werden. Ich mochte es irgendwie wie sie mit mir Umging. Im privaten Rahmen war sie einfach so nett und süß aber kaum standen wir bei ihren Freunden verschloss und verstellte sie sich.

War das etwa eine Art Schutz Mechanismus aber wofür? Ich kannte sie nur als starke und arrogante Person also glaubte ich wohl kaum das sie das brauchte und doch würde ich gerne wissen was sie über uns dachte.

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