Mattheo Riddle and Me 2

Chapter 16

Havana - Camila Cabello, Young Thug

Nicht wirklich gut gelaunt, wurde ich von Eulenkreischen aufgeweckt. Das Kreischen ließ mich abrupt hochfahren. Ich riss meine Augen auf und warf einen Blick in die helle Sonne. Meine Augen mussten heftig blinzeln.

Neben mir wurden Paula und Lisa ebenfalls wach. Rose schlief wie ein Stein und drehte sich nur zu einer Seite um.

"Bei Merlins Bart...", murmelte Lisa ärgerlich.

"Wem gehört diese Eule?", fragte Paula erzürnt.

Auf dem Fensterbrett saß eine dunkle Eule. Ihr Gefieder war buschig und stand ab. Als hätte sie einen weiten Weg hinter sich gehabt.

Hinter ihrem Fenster fielen die ersten Schneeflocken vom Himmel und bedeckten die Wiese und den Innenhof. Es war kälter als sonst. Vor zwei Wochen war das Quidditch Match gewesen.

Die Eule hielt einen Brief im Schnabel, in einen goldenen Briefumschlag gesteckt. Und eine zartrosa Schleife herumgewickelt.

Die Eule gab erneut ein leises Kreischen von sich.

Bevor Lisa ein Kissen nach ihr werfen konnte und Paula schon auf halben Weg zu ihrem Zauberstab ihren Arm ausstreckte, ging ich zum Fenster.

Wir hatten es über die Nacht aufgelassen. Meine nackten Füße berührten den kalten Boden unter mir. Fast als würde ich auf Eis laufen. Ich wünschte mich zurück in mein Himmelbett, als mich ein Kälteschauer durchlief.

Brrrr, ist das Kalt!

"Wem gehört die Eule?", fragte Paula nochmal. Sie hatte ihren Arm hängen gelassen und starrte uns verträumt an.

"Wem auch immer sie gehört, werde ich den Hals umdrehen. Es ist Dienstag und wir haben noch eine halbe Stunde Zeit, bis es Frühstück gibt!", regte sich Lisa auf. Sie schlug die Bettdecke zur Seite und kam zu mir.

Auch sie schien sich sofort zurückzuwünschen.

Ich nahm der Eule sanft den Brief ab und öffnete die Schleife. Das Band fiel zu Boden. Langsam öffnete ich den Brief.

Die Schrift erkannte ich sofort. Marble! Meine Tante hatte mir geschrieben! Sie hatte sich schon seit ich in Hogwarts war, nicht gemeldet. Was lange war, da schon der erste Schnee fiel und es Anfang Dezember war.

"Marble Montrose?", ein großes Fragezeichen stand Lisa auf der Stirn. Sie schien angestrengt nachzudenken wer das wohl sei. Nie im Leben würde sie darauf kommen.

Sie tat mir leid. Ich hatte ihr natürlich nichts von meiner existierenden Tante erzählt. Und das bereute ich jetzt. Mark hatte ich davon erzählt...und meiner besten Freundin nicht.

Entschuldigend sah ich sie an.

"Was ist? Wer ist Marble?", fragte Lisa stirnrunzelnd.

Paula schien ebenfalls ihre Ohren zu spitzen. "Marble? Eine Freundin von dir, Ruby?"

Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Meine Tante."

Damit war es raus. Jetzt wussten meine engsten Freunde ebenfalls über meine Tante Bescheid. Der letzte Rest Stein auf meinem Herz fiel herunter und gab einer Leichtigkeit Platz. Die selbe Leichtigkeit die ich auch bei Marks Gespräch vor ein paar Tagen gehabt hatte.

Paula sah mich erstaunt an. Lisa hingegen überrascht. Ihre Emotionen wechselten als sie verstanden.

"Tante?", fragte Lisa sicherheitshalber noch mal nach.

Ich nickte. Zerknirscht senkte ich meinen Blick.

Die Eule am Fenster ließ sich nicht beirren. Sie breitete ihre Flügel aus und flog in den dichten Schnee davon.