Starlight

• Kapitel 1

Regulus POV

Regulus hasste Lügen. Leider war er jedoch ziemlich gut darin denn sein ganzes Leben lang hatte er gelogen. Ob es nun um seine Träume, seine Identität oder sich selbst ging.
Eigentlich log er sogar ununterbrochen, ohne je innegehalten zu haben. Er war förmlich dazu erzogen worden, ohne es zu wollen. Selbst sich selber log er an, was ihm nur noch mehr zusetze.

Hier, in den Ästen der alten Eiche war wohl der einzige Rückzugsort an dem er nicht Lügen musste. Er hatte diesen Platz mit Sirius, seinem ein Jahr älteren Bruder entdeckt, als sie mal wieder von zu Hause weggerannt waren. Seit dem war er immer dort wenn seine Eltern wieder durchdrehten.

Oft kam Sirius dann nach Ewigkeiten zu ihm. Ohne Worte, nur jedes Mal etwas zerschundener als zuvor.

Früher hatte Regulus oft daneben gestanden als seine Eltern Sirius missbraucht hatten. Er hatte sie angefleht aufzuhören. Er hatte geweint und geschrien. Sogar Flüche hatte er auf sie abgefeuert. Doch sie wollten und wollten nicht aufhören. Nur noch mehr Schmerzen hatten sie erst seinem Bruder und dann auch ihm zugefügt.

Am Anfang hatte Sirius ihn angefleht zu gehen, damit sie beide nicht noch mehr Schmerzen erleiden mussten, doch Regulus war geblieben. Er konnte ihn einfach nicht alleine lassen. Doch irgendwann hatten sie es beide akzeptieren müssen.

Und da saßen sie nun, wie jedes Mal und sahen in die Sterne hinauf, die ihnen ihre Namen geliehen hatten.
"Träumst du manchmal auch von fliegen?"
Brach auf einmal Sirius die Stille.

Regulus schloss die Augen, lies den angenehm kühlen Nachtwind über seine Haut gleiten und seine Haare zerstäuben bevor er antwortete.
"Ja. Oft sogar."
"Ich träume oft davon wegzufliegen. Weit weg von all dem hier." flüsterte Sirius mit Blick in den Himmel.

Der kleinere musste Schlucken.
"Wo würdest du hingehen?"
"Überallhin... Nur nicht hierher."

Sirius drehte seinen Kopf zu seinem Bruder.
"Würdest du mitkommen?"
"Ich kann nicht Sirius. Das weißt du!"
Sagte er mit so schmerzerfüllter Stimme, das es ihm fast das Herz brach.

"Natürlich kannst du."
Erwiderte dieser.
Als er sah wie Regulus eine Träne über die Wange lief zog er ihn an sich.
"Man hat immer eine zweite Chance."
Regulus legte seinen Kopf an den des anderen und vergrub sein Gesicht in dessen T-shirt.
"Ich will dich nicht verlieren."
"Das wirst du niemals!"

Am nährten Tag war er weg.
So als wäre er nie da gewesen.

Seine Eltern hatten sich nicht einmal gewundert, nicht einmal nachgefragt oder gar eine Träne vergossen.

Der einzige feststellbare Unterschied war der Loch im Wandteppich ihres Stammbaumes, wo einst neben seinem eigenen Namen der von Sirius geprangt hatte.

Es war als hätte nie jemand anderes in diesem tristen Haus gelebt.
Das was Regulus jetzt noch von ihm blieb war der rote Plattenspieler den er so geliebt hatte. Das einzige, was erahnen las das Sirius Black jemals existiert hatte

☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆

~Writers Note~

Helluuu <3,
Ich hoffe das erste Kapitel hat euch gefallen. Ich würde mich über Feedback oder Ideen freuen!
Sonst wünsche ich euch noch einen wundervollen Tag.