• Kapitel 10

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James Pov

Die nächsten Tage schienen, als wäre wieder alles so wie zuvor. Wir hatten sehr viel Quidditch Training, da wir auf das bevorstehende Spiel gegen Ravenclaw hinarbeiteten, hatten ein paar Mal Nachsitzen und machten ab und zu auch Hausaufgaben. Doch der Schein trügte. Als würde ich alles aus einer weit entfernten Welt beobachten. Die Welt schien, als wäre ich zwar immer noch ich, doch hätte keine Kontrolle mehr über mich selbst. Wahrscheinlich doch nur Teenager Probleme...

Nach diesen stressigen Tagen kam ich zwar wieder mit Sirius klar, doch geklärt hatten wir unseren Streit noch immer nicht. Er war stets abwesend und schien nie wirklich bei der Sache zu sein. Ich fragte mich ob es mit seiner Familie zu tun hatte. Ich wusste zwar nicht viel über sie, doch nur dass sie ihn grausam behandelt hatten und er Versucht hatte seinen Bruder vor ihnen zu schützen weshalb er auch nicht mehr mit ihm sprach. Ich hatte seinen besagten Bruder noch nie gesehen. Wusste nicht einmal genau in welchem Haus er war. Und doch spürte ich oft die Reue welche Sirius wegen ihm empfand.

Als ich spät an diesem Abend erschöpft vor Anstrengung ins Bett fiel, entschied ich mich dazu, noch an diesem Abend mit Sirius zu reden. Ich musste einfach wissen was mit ihm los war. Doch vorher hatte ich mich noch mit Lily verabredet. Dort unten am See. Wir hatten lange keine Zeit mehr gehabt uns zu treffen seit wir zusammen gekommen sind.

Schnell schnappte ich mir also meinen Unsichtbarkeits Umhang, meinen Mantel und zog meine roten Converse an um so schnell wie möglich hinunter zum See zu streifen. Lily war noch nicht da, also setzte ich mich unter meinen Lieblingsbaum und schloss geniesserisch die Augen um die kühle Herbstluft in mich aufzusaugen.

Inzwischen war es Anfang Oktober und der Herbst brach endgültig hinein. Remus Lieblingsjahreszeit! Ich liebte den Herbst auch, mit seiner Vielfalt und seine Farben. Er hatte etwas magisches und doch so liebenswürdiges und vertrautes an sich.

Der warme Regen, der sachte Wind. Genau dieser Wind wehte mir in diesem Moment einen Zettel in meine noch immer geschlossenen Augen. Ich erschrak und nahm ihn verwirrt in die Hand. Schnell erkannte ich, das es eine Nachricht war. Und ein Gedicht. Es war auf hochwertiges Pergament geschrieben und dessen Handschrift war sauber und verschnörkelt. Bezaubert strich ich über die sorgfältige Schrift und begann sie zu lesen.

Doch dann bemerkte ich es auf einmal. Der Brief war nicht nur irgendein Brief, er war eine Antwort auf den unscheinbaren Zettel, den ich einst in das Astloch über mir gelegt hatte. Wie konnte das sein? Ich hatte ihn doch extra versteckt! Ungläubig las ich also.

𝐹ü𝑟 𝐽.𝑃,

𝑖𝑐ℎ 𝑓𝑖𝑛𝑑𝑒 𝑑𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐴𝑛𝑠𝑖𝑐ℎ𝑡𝑠𝑤𝑒𝑖𝑠𝑒 𝑎𝑢𝑓 𝑑𝑎𝑠 𝑈𝑛𝑖𝑣𝑒𝑟𝑠𝑢𝑚 𝑠𝑒ℎ𝑟 𝑖𝑛𝑠𝑝𝑖𝑟𝑖𝑒𝑟𝑒𝑛𝑑. 𝐽𝑒𝑑𝑜𝑐ℎ 𝑠𝑡𝑖𝑚𝑚𝑒 𝑖𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑖𝑛 𝑎𝑙𝑙 𝑑𝑒𝑖𝑛𝑒𝑛 𝑃𝑢𝑛𝑘𝑡𝑒𝑛 𝑧𝑢. 𝐿ä𝑐ℎ𝑒𝑙𝑛 𝑖𝑠𝑡 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑖𝑚𝑚𝑒𝑟 𝑤𝑖𝑒 𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐷𝑟𝑜𝑔𝑒 𝑢𝑛𝑑 𝑖𝑐ℎ 𝑔𝑙𝑎𝑢𝑏𝑒 𝑎𝑢𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑑𝑎𝑠𝑠 𝑑𝑢 𝑛𝑢𝑟 𝑤𝑒𝑔𝑒𝑛 𝑎𝑛𝑑𝑒𝑟𝑒𝑛 𝑀𝑒𝑛𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑙ä𝑐ℎ𝑒𝑙𝑠𝑡. 𝑉𝑖𝑒𝑙𝑙𝑒𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑙ä𝑐ℎ𝑒𝑙𝑠𝑡 𝑑𝑢 𝑗𝑎 𝑎𝑢𝑐ℎ 𝑛𝑢𝑟 𝑢𝑚 𝑑𝑖𝑟 𝑠𝑒𝑙𝑏𝑠𝑡 𝑧𝑢 𝑏𝑒𝑤𝑒𝑖𝑠𝑒𝑛 𝑑𝑎𝑠𝑠 𝑑𝑢 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑖𝑛𝑠𝑔𝑒ℎ𝑒𝑖𝑚 𝑡𝑟𝑎𝑢𝑟𝑖𝑔 𝑏𝑖𝑠𝑡. 𝐷𝑜𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑧𝑢 𝑙ä𝑐ℎ𝑒𝑙𝑛 𝑖𝑠𝑡 𝑎𝑢𝑐ℎ 𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑂𝑝𝑡𝑖𝑜𝑛. 𝐼𝑐ℎ 𝑧𝑢𝑚 𝐵𝑒𝑖𝑠𝑝𝑖𝑒𝑙 𝑙ä𝑐ℎ𝑙𝑒 𝑛𝑖𝑒. 𝑈𝑛𝑑 𝑒𝑠 𝑚𝑎𝑐ℎ𝑡 𝑚𝑖𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑣𝑖𝑒𝑙 𝑔𝑙ü𝑐𝑘𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒𝑟. 𝐼𝑐ℎ 𝑣𝑒𝑟𝑠𝑖𝑛𝑘𝑒 𝑛𝑢𝑟 𝑖𝑚𝑚𝑒𝑟 𝑡𝑖𝑒𝑓𝑒𝑟 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑟 𝐷𝑢𝑛𝑘𝑒𝑙ℎ𝑒𝑖𝑡 𝑚𝑒𝑖𝑛𝑒𝑟 𝑆𝑒𝑒𝑙𝑒. 𝑀𝑎𝑛𝑐ℎ𝑚𝑎𝑙 𝑤𝑖𝑙𝑙 𝑖𝑐ℎ 𝑑𝑎𝑟𝑖𝑛 𝑒𝑖𝑛𝑓𝑎𝑐ℎ 𝑛𝑢𝑟 𝑎𝑏𝑡𝑎𝑢𝑐ℎ𝑒𝑛, 𝑤𝑖𝑒 𝑖𝑛 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑚 𝑠𝑐ℎ𝑤𝑎𝑟𝑧𝑒𝑛 𝑆𝑒𝑒, 𝑏𝑖𝑠𝑠 𝑚𝑒𝑖𝑛 𝑔𝑎𝑛𝑧𝑒𝑟 𝐾𝑜𝑝𝑓 𝑣𝑜𝑛 𝑑𝑒𝑚 𝐸𝑖𝑠𝑘𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛 𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟 𝑏𝑒𝑑𝑒𝑐𝑘𝑡 𝑠𝑒𝑖𝑛 𝑢𝑛𝑑 𝑖𝑐ℎ 𝑠𝑐ℎ𝑙𝑢𝑠𝑠𝑒𝑛𝑑𝑙𝑖𝑐ℎ 𝑤𝑒𝑛𝑖𝑔𝑠𝑡𝑒𝑛𝑠 𝑖𝑟𝑔𝑒𝑛𝑑𝑒𝑡𝑤𝑎𝑠 𝑔𝑒𝑓üℎ𝑙𝑡 ℎ𝑎𝑏𝑒 𝑏𝑒𝑣𝑜𝑟 𝑚𝑖𝑟 𝑑𝑖𝑒 𝐿𝑢𝑓𝑡 𝑎𝑢𝑠𝑔𝑒ℎ𝑡. 𝑆𝑐ℎ𝑜𝑛 𝑖𝑚𝑚𝑒𝑟 ℎ𝑎𝑏𝑒 𝑖𝑐ℎ 𝑀𝑒𝑛𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑤𝑖𝑒 𝑑𝑖𝑐ℎ 𝑏𝑒𝑤𝑢𝑛𝑑𝑒𝑟𝑡. 𝑆𝑖𝑒 𝑠𝑐ℎ𝑒𝑖𝑛𝑒𝑛 𝑠𝑜 𝑆𝑜𝑟𝑔𝑙𝑜𝑠. 𝑉𝑖𝑒𝑙𝑙𝑒𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑠𝑖𝑛𝑑 𝑤𝑖𝑟 𝑗𝑎 𝑎𝑢𝑐ℎ 𝑏𝑒𝑖𝑑𝑒 𝑑𝑎𝑧𝑢 𝑣𝑒𝑟𝑑𝑎𝑚𝑚𝑡 𝑢𝑛𝑔𝑙ü𝑐𝑘𝑙𝑖𝑐ℎ 𝑧𝑢 𝑠𝑒𝑖𝑛. 𝐿𝑎𝑠𝑠 𝑢𝑛𝑠 𝑑𝑜𝑐ℎ 𝑧𝑢𝑠𝑎𝑚𝑚𝑒𝑛 𝑠𝑜𝑟𝑔𝑙𝑜𝑠 𝑖𝑛 𝑑𝑖𝑒𝑠𝑒𝑚 𝑎𝑙𝑙 𝑧𝑢 𝑡𝑟𝑎𝑢𝑟𝑖𝑔𝑒𝑛 𝑈𝑛𝑖𝑣𝑒𝑟𝑠𝑢𝑚 𝑠𝑒𝑖𝑛

- 𝑅.𝐴.𝐵

Ich war überwältigt. Hatte das Gefühl zum ersten Mal in meinem Leben verstanden worden zu sein. Einen kurzen Moment noch genoss ich dieses Gefühl nicht allein zu sein und schloss die Augen. Dann kam mir eine Idee. Schnell nahm ich erneut ein Stück Pergament, und schrieb eine Antwort. Zufrieden legte ich die Nachricht wieder zurück in die Baumhöhle. Tief in mir regte sich eine Art kindliche Aufregung. Ob die Person wohl wieder hier herkommen würde?

...

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