𝒜𝒞 - Im Zeichen der Schlange

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„Avessa, Liebes?", erklang die samtene Stimme von Dracos Vater und riss sie aus ihren Gedanken. Leicht errötend sah sie zu ihm auf. Er schmunzelte sacht. „Dann macht euch mal auf den Weg, ihr beiden." Sie sah forschend von ihm zu ihrem Vater. Beide schienen etwas ungeduldig und in Avessa bildete sich die Ahnung, dass sie Draco und ihre Person aus dem Haus – dem Zelt haben wollten.

Nur warum? Was hatten die vier vor? Dann aber nickte sie und deutete einen Knicks an, bevor sie zu ihrem Vater ging, ihm einen Kuss auf die Wange zu hauchen. „Bis später", sagte sie und er lächelte sie warm an. „Viel Spaß, Kleines", raunte er ihr zu und sie spürte, wie jeder Ärger aus ihr verschwand, wie immer, wenn ihr Vater so aufmerksam und liebevoll war.

„Euch auch", erwiderte sie mit einem Lächeln und trat dann zu Draco, der sie mit einem recht überheblichen Grinsen empfing, sich aber kommentarlos umdrehte und das Zelt verließ. Draußen sah er sich einen Moment um und blickte dann zu ihr. „Wo willst du hin?"

Avessa zuckte mit den Schultern und sah sich um. Ihre Augen wurden magisch von dem riesigen Stadion angezogen, welches so nah war. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um den Punkt zu sehen, an dem sie nachher wohl würde sitzen müssen. Schnell wandte sie den Blick ab und rieb sich den flauen Magen, schloss dann schnell zu Draco auf, der bereits losgegangen war, das kurze Waldstück hinter sich zu bringen, das sie vom Lager trennte.

Er grinste auf sie hinab. „Ich frage mich eh, wie du das nachher machen willst", kam es spöttelnd von ihm, auch wenn sie einen Hauch Mitgefühl verspüren konnte, welches von ihm ausging. Sie warf ihm einen taxierenden Seitenblick zu, entschied sich dann aber, es ihm zu sagen und zog eine Phiole aus der Jackentasche.

Draco zog eine Augenbraue hoch und pfiff durch die Zähne. „Das erlaubt Aaron?" Avessa zog amüsiert eine Augenbraue hoch. „Seit wann darfst du ihn denn ‚Aaron' nennen?", stichelte sie. Draco zuckte mit den Schultern, woraufhin sie abwinkte. „Natürlich würde er es nicht erlauben, aber ich hatte nicht vor, es ihm zu sagen...", sagte sie leichthin und verstaute das Fläschchen wieder.

Als sie aufsah, begegnete sie Dracos berechnendem Grinsen, was sie die Stirn runzeln ließ. „Was?" Dracos Grinsen wurde breiter. „Was bekomme ich dafür, dass ich die Klappe halte?" Avessa schnaubte. „Keine Schläge?", schlug sie vor und er zog eine Grimasse, schlenderte dann aber locker weiter, sich umblickend.

Avessa musste zugeben, dass er mittlerweile schon eine recht gute Figur machte. Die schicke Kleidung, die Hände lässig in den Hosentaschen, die hellblonden Haare nicht mehr aalglatt nach hinten gegelt, sondern modisch leicht zerzaust... Dazu die Selbstsicherheit, die er ausstrahlte. Arroganz, meinst du. Sie zuckte innerlich mit den Schultern. Das kam wohl immer auf den Standpunkt an.

Draco schien ihr Mustern zu spüren und sah zu ihr. „Was ist?" Avessa fühlte sich ertappt und sah zur Seite. „Nichts. Ich fragte mich nur, ob da noch was kommt." Draco grinste irgendwie wissend, doch schüttelte dann den Kopf. „Noch nichts. Ich fordere einfach irgendwann einen Gefallen ein", erwiderte er und sie blieb stehen.

„Das meinst du ernst, oder?", fragte sie ein wenig fassungslos, woraufhin er ebenfalls stehenblieb und sie mit einem selbstgefälligen Grinsen ansah. „Natürlich. Warum sollte ich nicht? Ist ja dein Pech, wenn du einem so bereitwillig Informationen in die Hand gibst, die gegen dich verwendet werden können."

„Merlin, Draco, ich dachte, das hätten wir hinter uns...", seufzte sie und er grinste wieder, legte einen Arm um ihre Schulter. „Wir haben hinter uns, dass ich dich verpetze. Nicht, dass ich dadurch was bei dir guthabe." Er zwinkerte und sie stieß frustriert den Atem aus, seinen Arm abschüttelnd und die eigenen verschränkend.

„Echt, Malfoy. Immer, wenn ich denke, du bist gar nicht so ein Arsch, wie alle sagen, beweist du mir das Gegentei-" Sie schrie auf, als sie zwei lange Arme von hinten packten und umschlangen, bevor sie sie hochhoben und sie an jemanden gepresst wurde.