„Liebe Avessa,
als erstes will ich sagen, dass ich es sehr süß finde, dass du dir so einen Kopf um Remus machst. Auch ihn hat es sehr gefreut, das zu hören."
Avessas Wangen wurden heiß und sie vergrub ihr Gesicht in den Händen. Süß...klar... Und er hatte es Professor Lupin gesagt. Oh, Merlin...
„Dennoch bittet er mich, dir auszurichten, dass es ihm gut geht und du dir keine Sorgen machen sollst. Das ist das, was er sagt. Ich sage, dass du recht hast und er sicher ein wenig Unterstützung gebrauchen könnte, nur hattest du mit deiner Einschätzung recht. Er ist ein stolzer Zauberer, aber auch einer, der sein eigenes Wohl immer hintenanstellt. So war er schon immer. Deswegen muss man ihn ein wenig zu seinem Glück zwingen.
Und das habe ich getan, indem ich ihm einen Ort zum Wohnen besorgt habe. Nicht der schönste Ort, doch ein sicherer. Noch kann ich mich da allerdings nicht blicken lassen, das wäre zu offensichtlich.
Ich melde mich bald wieder,
Sirius"
Avessa runzelte die Stirn. Wahrscheinlich meinte er das Haus seiner Familie? Sirius' Eltern waren tot, daher stand das Haus schon jahrelang leer. Eigentlich wäre es an wen anderes gegangen, doch da Sirius nur inhaftiert und nicht tot war, ging das Erbe an ihn über, gebunden durch Magie, sodass niemand anderes es übernehmen konnte. Es war sicher mittlerweile recht heruntergekommen. Kein so schöner Ort und wenn das schon das bessere war, zeugte es deutlich davon, wie schlecht es Professor Lupin ging.
Avessa war fast ein wenig enttäuscht, nur einen so kurzen Brief zu bekommen, doch war sie auch aufgeregt. Sirius wusste etwas und schien auch eigene Nachforschungen zu betreiben! Hoffentlich passte er auf sich auf! Wenn sie ihn erwischten... Denk nicht daran! Sprich mal mit Harry, er steht doch sicher auch in Kontakt mit ihm. Schließlich ist er sein Pate.
Ja, das war er. Aber irgendwie wusste Avessa nicht, wie sie ihm sagen sollte, dass auch sie und Sirius Kontakt hatten. Und warum. Ihr Pate war er schließlich nicht. Aber sowas wie...naja...ihr Onkel? Nicht so richtig, da ihre Mutter nur die Cousine von Sirius gewesen war.
Trotzdem. Irgendwie war es Avessa unangenehm. Nicht der Kontakt an sich, aber..., dass er ihr so wichtig war. Weil sie es sich ja selbst nicht erklären konnte. Und irgendwie fühlte sie sich so, als habe sie kein Anrecht darauf...
Sie seufzte und legte den Brief sorgfältig zu den anderen Briefen und lächelte, als sie sah, wieviele es schon waren. Mehr, als du je mit jemandem ausgetauscht hast... Das stimmte sogar, auch wenn die Zwillinge ihr die Ferien über zwei Briefe geschickt hatten – ein für die beiden denkwürdiges Erlebnis, wie sie betonten.
Später würde sie Sirius sicher schreiben, doch nun musste sie sich beeilen, da der Unterricht sie rief. Tatsächlich gefiel auch ihr der Unterricht bei Professor Moody, auch wenn er vollkommen unorthodox war. Doch war es genau das, was alle so fesselte. Sie hatten das Gefühl, nah dran zu sein am wahren Leben.
Professor Moody hatte über Jahre schwarze Magier gejagt und sehr viele von ihnen zur Strecke gebracht. Und, dass er ihnen so viel zeigte, damit sie genau wussten, wogegen sie kämpften, gab ihnen allen das Gefühl, ernst genommen zu werden.
Natürlich eckte Moody mit dieser Einstellung an und nicht wenige ProfessorInnen murrten über ihn. Erstaunlicherweise nicht Professor Snape. Er schien sich völlig von dem ehemaligen Auror fernzuhalten und es gab die wildesten Spekulationen darüber, warum dies so war.
„Heute werden wir mal schauen, wer von Euch willensstark ist", begann Professor Moody die nächste Stunde, als er mit schnellen und wie immer lauten Schritten den Klassenraum betrat. Schlagartig war es mucksmäuschenstill und alle warteten gespannt darauf, dass er ihnen erklärte, was diese Stunde passieren würde.
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𝒜𝒞 - Im Zeichen der Schlange
Fiksi Penggemar𝐁𝐀𝐍𝐃 𝟐 Avessa Carrow. Jüngster Spross einer der ältesten reinblütigen Familien. Eine der unantastbaren Achtundzwanzig. Das vierte Schuljahr hat noch nicht mal begonnen, da fangen die Schwierigkeiten schon an: Sie soll ihre Familie zur Quidditch...