𝒜𝒞 - Im Zeichen der Schlange

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Die Auswahl war lang und Avessa nutzte die Zeit, sich unauffällig zu trocknen, war es ihr eigentlich nicht erlaubt, außerhalb des Unterrichts zu zaubern. Wobei es sich nur auf die Gänge bezog, wenn sie es recht bedachte. Hier in der Halle zauberte schon der ein oder andere, wenn man zum Beispiel den Tee erhitzen wollte, oder ähnliches...

„Miss Carrow passt nicht aaahaaauf...", säuselte Freds Stimme dicht an ihrem Ohr und sie zuckte leicht zusammen, sah zu ihm und George auf, die wie immer rechts und links neben ihr saßen. George nahm eine Strähne ihres Haares in die Hand, welche frisch getrocknet war, aber noch nicht wieder im Zopf steckte – eine Tatsache, die Avessa schnell behob, die Wangen warm unter Georges Blick.

„Dafür hat sie sich noch schnell schick gemacht", raunte dieser amüsiert, hielt aber ihren Blick einen Moment länger, bevor er in Jubel ausbrach, als der erste Gryffindor ausgerufen wurde. Avessa sah von ihm zu Fred und atmete tief durch. Merlin, sie mochte die beiden und war sehr froh, sie endlich wieder um sich zu haben. Ihre Fröhlichkeit und Wärme hatten ihr gefehlt.

Als die Auswahl vorbei war gab es Essen und Avessa verzog ein wenig das Gesicht, als Ron, der ihr gegenübersaß, sich direkt so vollstopfte, dass es aus seinen Mundwinkeln quoll. Das hatte sie sicher nicht vermisst!

„Oh, Ron, bitte", sagte auch Hermine mit gerümpfter Nase. „Versuch dich doch einmal an Manieren." Wie immer sah Ron sie nur verständnislos an und versuchte, trotz übervollem Mund etwas zu sagen. Avessa schmunzelte. Es war schön, dass sich manches nicht änderte. Auch, wenn es sowas war.

„Hey, Sir Nick!" Avessa sah bei Harrys Worten auf und lächelte ehrlich erfreut, als sie den Hausgeist der Gryffindors sah, der ihr letztes Jahr eine große Hilfe gewesen war, als sie versucht hatte, zu Sirius Black zu kommen, den der Minister in einem Raum des Schlosses festgesetzt hatte. Es war ihr sehr wichtig gewesen, mit ihm zu reden, da sie dem nagenden Gefühl, er sei unschuldig, auf den Grund gehen wollte.

Der Fast Kopflose Nick hatte ihr dabei den Weg gewiesen und später die Wachen abgelenkt, sodass sie nach Sirius' Flucht aus dem Fenster, unbemerkt hatte verschwinden können. Nicht auszudenken, wie sie hätte erklären sollen, was sie dort zu suchen hatte – und, dass sie nichts mit dem Verschwinden des angeblichen Massenmörders zu tun hatte.

„Die WAS?!", erklang auf einmal Hermines Stimme und zog Avessas Aufmerksamkeit wieder auf das aktuelle Geschehen. Hermine starrte den Fast Kopflosen Nick entgeistert an, der etwas verunsichert wirkte, als habe er nicht erwartet, dass seine Worte so eine Reaktion hervorrufen würden.

„Na, die Hauselfen...", sagte er schwach und Avessa blinzelte irritiert. „Welche Hauselfen?", fragte sie und Hermines lodernder Blick ging zu ihr. „Hogwarts", begann sie mit vor Entrüstung gepresster Stimme. „Hogwarts beherbergt hunderte von Hauselfen, die...ALLES machen! Kochen, putzen, aufräumen...ALLES!" Sie schon ihren Teller von sich. „Ich werde nichts mehr essen! Das ist Sklavenarbeit!" Ron sah sie entsetzt an und Avessa rutschte ein leises Kichern heraus.

Sofort wandten sich die Zwillinge ihr zu und grinsten lauernd, während Hermine es zum Glück nicht bemerkt zu haben schien. „Was gibt es denn da zu lachen, Silver?", fragte George und sie hatte den Anstand, ein klein wenig verlegen auszusehen, musste dann aber wieder glucksen. „Ach, ich habe...ich habe mir nur vorgestellt, was Ron wohl macht, wenn Hermine von ihm verlangt, den Boykott mitzumachen", wisperte sie voll unterdrücktem Lachen und die Zwillinge brachen in Gelächter aus.

„Ich wette zwanzig Galleonen, dass er eher die Freundschaft aufgibt, als das Essen", witzelte Fred leise und Avessa sah ihn von der Seite an. „Woher hast du denn so viel Gold?", fragte sie und George verschluckte sich an seinem Kürbissaft vor Lachen. „Das ist deine Reaktion darauf?", japste er und Avessa sah ihn irritiert an.