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Sie sah noch einmal zurück, doch war ihr Vater schon verschwunden. Na siehst du. Alles beim Alten... Avessa seufzte und versuchte, ihren Koffer in den Zug zu wuchten, doch war er verflucht schwer! „Salazar, was ist da alles drin?!", maulte sie leise vor sich hin und zuckte mit einem kleinen Schrei zusammen, als vier Hände über sie hinweg nach ihrem Koffer griffen.

„Das solltest du doch am besten wissen, oder nicht?", fragte Fred und grinste sie an, als sie sich von dem Schreck erholt hatte und ihn anstrahlte. Auch George schien zufrieden mit ihrer Reaktion, die schnell in ein Achselzucken mündete. „Ich habe nur gesagt, was ich mitnehmen will. Packen tun die Elfen."

Sie kletterte in den Zug und sah zurück auf die Zwillinge, die sie anstarrten. Avessa runzelte die Stirn. „Was ist?", fragte sie und die Brüder wechselten einen Blick. „Die Elfen packen deinen Koffer, Silver?", fragte Fred lauernd und George lachte, als sie nickte. „Merlin, Avessa, das ist..."

„...sowas von reinblütig", stimmte Fred in Georges Worte ein und Avessa rollte mit den Augen. „Ihr seid selbst Reinblüter", konterte sie schnippisch und die beiden lachten. „Ja, aber wir sind Blutsverräter", sagte George unbekümmert. „Und haben keinen einzigen Hauselfen", ergänzte Fred.

„Wir haben einen Ghul, aber der kann nur gruselig stöhnen", setzte George hinzu und Avessa wusste nicht, ob er einen Scherz machte, oder nicht.

Sie verschränkte die Arme. „Ihr packt also selbst?", fragte sie und die beiden schüttelten die Köpfe. „Na ja, letztlich schon, aber Mom legt uns die Sachen hin, die wir mitnehmen müssen", gaben die beiden zu und Avessa lachte auf. „Na seht ihr...dann ist es nicht schlimm, dass es bei mir eben die Elfen machen."

„Was machen die Elfen?", erklang Hermines Stimme und sie, Ron und Harry traten zu ihnen. Dahinter konnte Avessa den Rest der Familie Weasley sehen und voller Neugierde sah sie auf eine etwas mollige rothaarige Frau, die gerade Ginny herzte.

Ein Lächeln legte sich auf Avessas Lippen, wirkte die Frau, die ganz sicher die Mutter ihrer Freunde war, ganz, wie man sich eine Mutter vorstellte. Liebevoll und mit den Augen und dem Herzen bei ihren Kindern. Sie spürte, wie Sehnsucht an ihr zerrte und einen Stich versetzte, bevor eine Hand an ihrer Seite sie ablenkte.

Ihr Blick ging zu der Berührung und sie sah, dass George neben ihr stand und sie sacht anlächelte, als wisse er genau, was sie dachte, bevor er allerdings Hermine angrinste. „Silver lässt ihre Sachen von den Hauselfen packen", informierte er die anderen mit einem breiten Grinsen, woraufhin Avessas Wangen heiß wurden.

Sie hieb ihm den Ellenbogen in die Seite und funkelte ihn vorwurfsvoll an. Die Augen aller lagen auf ihr, auch die der Mutter der Zwillinge und ihrer Brüder. Hermine aber war die Einzige, die empört schien. „Avessa!", entkam es ihr scharf und die Angesprochene zuckte leicht zusammen. „Was?"

„Du willst mir nicht sagen, dass ihr einen Hauselfen habt, oder?", fragte ihre Freundin und Avessa verspürte den Wunsch, diese Diskussion in ihr Abteil zu verlegen, doch standen sie immer noch im Eingang des Zuges, wobei Harry, Ron und Hermine noch draußen standen. „Ähm...doch...na ja, ein paar eben", erwiderte sie und warf Fred und George einen giftigen Blick zu, als diese lachten.

„Entschuldige, Silver, aber du machst es gerade nicht besser." Sie zischte und spürte, wie sie wütend wurde, weil ihr irgendwie etwas entging. „Was denn? Ich meine, wo ist das Problem?", fragte sie verständnislos und Hermine atmete tief ein, doch hielt Fred sie auf.

„Kommt erstmal rein, sonst fährt der Zug ohne uns. Und drinnen kannst du Miss Carrow dann darüber aufklären, was du von der Haltung von Hauselfen hältst, Mine." Avessa blinzelte irritiert, war aber dankbar, die Diskussion nun nicht vor der ganzen Familie Weasley zu führen – wobei sie weder Percy, noch Mister Weasley entdeckte. Wahrscheinlich arbeiten...

𝒜𝒞 - Im Zeichen der SchlangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt