Meeres Rauschen

Kapitel 1

~ Gehetzt renne ich den dunklen Gang entlang. Am Ende ist ein Helles Licht. Die Erlösung. Schneller und immer schneller renne ich. Ich Strecke meine Hand aus um das Licht zu berühren. Kurz bevor ich die hellen Strahlen zu fassen bekomme werde ich weggerissen. Weg vom Licht. In ein dunkles kaltes etwas. ~

Schweißgebadet Wache ich auf. Schon seit Wochen habe ich immer wieder den selben Traum. Ich gucke auf die Uhr. 02:53. Genervt stehe ich auf und reiße mein Fenster auf. Ich lehne mich heraus und atme die frische aber schwule Luft ein. Es ist Sommer und richtig heiß. Ich gucke raus und kann von hier das Meer sehen. Das Rauschen der Wellen dringt leise zu mir. Das Rauschen kommt wie ein sanftes Lied. Beruhigend und anziehend.
Mit normalen Puls lege ich mich wieder ins Bett. Mit dem Klang des Meeres gleite ich in einen ruhigen Schlaf.

Das schrille klingeln meines Weckers reißt mich aus meinen träumen. Mit einem Lächeln auf den Lippen stehe ich auf und stelle mich unter die Dusche. Danach gehe ich in mein Zimmer, zu meinen Kleiderschrank. Er ist weiß, ziemlich groß und in der Wand eingebaut. Ich öffne ihn und nehme mein Lieblingskleid heraus. Es ist schwarz und ganz schlicht. Rückenfrei, aber sonst ganz schlicht. Ich lege es auf mein Bett und setze mich an meinen kleinen Schminktisch. Schnell Schminke ich mich dezent und ziehe mich dann an.
Langsam gehe ich in die offene Küche und mache mich was für die Schule. Meine Eltern schlafen noch und sonst ist niemand im Haus, da ich keine Geschwister habe.
Ich gehe aus unserem kleinen Haus und schnappe mir mein Skateboard. Mit der Tasche über der Schulter rolle ich die Straße lang. Meine Schule ist nicht weit entgeht. Nur etwa zehn Minuten. Freudig fahre ich die relativ leeren Straßen entlang. Die Sonne strahlt schon ziemlich stark auf den Asphalt. Schnell komme ich bei der Schule an. Ich muss grinsen. Ich mag Schule. Also nicht den Unterricht oder so. Aber ich mag diese typisch normale Highschool. Ich mag wie alles etwas runtergekommen ist, aber trotzdem nicht deprimierend ist. Während ich noch in Gedanken bin kommt meine beste Freundin Zoe auf mich zu. "Diana!", ruft sie. Ich drehe mich um, renne auf Sie zu und springe ihr in die Arme. Da wir gerade Sommerferien hatten und Zoe bis gestern verreist war habe ich sie wirklich lange nicht mehr gesehen. Sofort bombardiere ich sie mit Fragen. Nebeneinander betreten wir die Schule. Im zweiten Stock habe ich die meisten meiner Kurse. Dort habe ich auch meinen Spind.
Ich öffne das Metal Ding, hole meine Bücher raus und quetsche mein Board rein. Dann gehen wir in die Klasse und setzen uns wie immer nebeneinander hin. In diesem Raum sind es zwar nur Einzeltische dennoch stellen wir sie so nah aneinander, dass sie einen "doppeltisch" bilden. Lange quatschen wir noch bis Mrs Hill rein kommt. Die Stunde beginnt und ich höre gar nickt erst richtig zu. Nachdem erst ungefähr zehn Minuten vergangen sind, geht die Tür auf. Interessiert, dass endlich mal was "spannendes" passiert, starre ich wie jeder andere auf die Tür und die eintretende Person.
"Entschuldigen sie, ich hatte den Raum nicht gefunden." Das sagt der Junge der gerade in die Klasse kommt. Er ist ganz normal aussehend, also nicht ein Model aber auch nicht hässlich. Eigentlich ist er ganz süß. Weiter komme ich nicht mit meinen Gedanke, da Zoe mich von der Seite anstupst. Ich drehe meinen Kopf zu ihr und ich sehe wie sie mich verschwörerisch ansieht. Als Antwort zucke ich nur mit der Augenbraue und gucke wieder nach vorne.
"Stell dich doch bitte ein mal kurz vor. Schließlich muss man ja wissen wer du bist", meint Mrs Hill freundlich.
"Ehm oke. Hi, ich bin Mike. Ich bin 18 Jahre alt und bin hier, weil meine Eltern umgezogen sind."
Mrs Hill schaut ihn erwartungsvoll an, scheint aber schnell zu merken, dass Mike erstmal nicht mehr zu sagen hat.
"Gut ja dann setz dich bitte dort auf den freien Platz und Versuch so gut wie möglich mitzumachen." Sie schwenkt ihre Hand in meine Richtung. Schräg vor mir ist noch ein einzelner Platz frei. Dort setzt sich Mike hin und der Unterricht geht wie gewohnt weiter.