Meeres Rauschen

Kapitel 3

Sofort reiße ich meine Augen auf und sehe jemanden über mir. Jemand mit braunen Haaren und blauen klaren Augen. Mike. Fragend schaue ich ihn an. Was macht er hier? Und warum muss er mich jetzt unbedingt nass tropfen? Genervt setze ich mich auf.
"Hallo?", sage ich trocken.
"Ehm ja tut mir leid dass ich dich nass gemacht habe. Ich hab dich nur wieder erkannt und wollte fragen ob Du mir vielleicht helfen kannst?!", sagt Mike sichtlich bedrückt.
"Oh. Ja klar, was kann ich tun?", frage ich, während ich leicht rot werde.
Mike streicht sich durch die Haare und sieht mich entschuldigend an. "Ich bin ja erst seit kurzen hergezogen. Und daher kenne ich mich hier nicht so sehr aus. Könntest du mir zeigen wie ich wieder zur Oak Street komme?"
"Natürlich ehm... Ich komm mit dir, warte einen Moment ja?" Schnell stehe ich auf, streife mir mein Kleid über und nehme das Handtuch unterm Arm.
Dann laufe ich los und drehe mich nach ein paar Schritten noch einmal um. Mike steht noch an der selben Stelle. "Nun komm", meine ich lachend. Mike sieht aus als würde er gerade aus einem Tagtraum erwachen. Er schüttelt sich und kommt auf mich zu gerannt. Gemeinsam laufen wir die Strandpromenade entlang. In weniger als fünf Minuten kommen wir in seiner Straße an.
"Da wohne ich", Mike zeigt auf ein kleines Haus mit kleinem Vorgarten. Ich nicke und lächle leicht.
"Willst du nicht noch kurz mit rein kommen?", fragt er mich.
Warum?, denke ich mir nur. Wir kennen uns doch erst einen einzigen Tag! Vielleicht gerade deshalb?, ruft mir eine zweite innere Stimme zu.
"Nein, ich muss noch was machen", lehne ich schließlich ab.
"Und was, wenn ich fragen darf?"
Na toll, ich hab keine richtige Ausrede! Denk nach, denk nach, denk nach!!
"Eh- also ich muss.. Da weißt du- ehm", stottere ich herum, während ich angestrengt überlege, was ich sagen kann.
Mike fängt an zu grinsen und sagt dann:"Ist schon gut, man sieht sich".
Ich nicke nur, drehe mich um und laufe schnell nachhause.
Dort stelle ich mich unter die Dusche und Spüle das Meerwasser ab. Danach ziehe ich mir was lockeres an und lasse mich auf meine Couch fallen.
Während ich die Zeitschriften durchblättere kommt mein Kater Zabur mit auf die Couch gesprungen. "Na du!", begrüße ich ihn. Ich nehme ich auf meinen Bauch und kraule ihn hinter den Ohren. Sofort fängt er an zu schnurren.