13. - Traum..

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Mirabella

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Die Beerdigung meiner Mutter. Vor 5 Tagen bekamen wir die Nachricht, dass meine Mutter einen Autounfall hatte und es nicht geschafft hat. Seid dem Tag an wohne ich bei Onkel Giovanni und Kylian. Kylian und ich gehen momentan nicht zur Schule, weil wir beide komplett fertig sind. Wir schlafen nicht mehr besonders viel seid dem tot meiner Mutter.

Onkel Giovanni ist auch komplett fertig, schließlich ist seine Schwester gestorben. Wir haben ihn die letzten Tage nur selten gesehen. Er hat sich die ganze Zeit in seinem Büro verkrochen und hat gearbeitet. So geht er einfach mit seiner Trauer um, während Kylian und ich uns versuchen irgendwie gegenseitig zu trösten.

Heute ist die Beerdigung und von meinen Brüdern habe ich immer noch nix gehört, deswegen bezweifle ich auch stark, dass sie bei der Beerdigung dabei sein werden. Ich würde mir irgendwie wünschen, dass die drei dabei sind. Ich möchte das nicht alleine durchstehen. Ich möchte nicht antworten, wenn mich jemand fragt wo meine Brüder sind. Sollte ich ihnen dann etwa sagen, dass sie vor 10 Jahren einfach verschwunden sind, um wahrscheinlich nur noch mehr Mitleid zu bekommen? Nein danke.

Ich gucke gedankenverloren aus dem Fenster und schaue mir die ganzen vorbeifahrenden Autos an und die vorbeiziehende Landschaft.

Wieso musste Mom gehen? Wieso? Ich brauche sie doch.. ich kann nicht ohne sie. Sie wird nie miterleben wie ich den Schulabschluss mache, sie wird nie erfahren wer der Mann wird der mich glücklich macht, sie wird nie sehen wie ich heirate und sie wird auch nie sehen wie ich mein erstes Kind bekomme.

Das alles, werde ich nicht mehr mit meiner Mutter zusammen erleben können. Ich werde sie nie wieder sehen und sie auch nie wieder in meine Arme schließen können. Ich werde nicht mehr bei ihr Hilfe suchen gehen können, wenn ich wieder einmal irgendein Jungs Problem habe.

Ihre Worte, wenn sie mich versucht aufzuheitern, wenn ich mich wieder Frage wieso mich meine Brüder alleine gelassen haben, werde ich nie wieder hören und auch niemals vergessen.

Alles was sie mir gesagt hat, werde ich niemals vergessen.

Ich wurde durch eine Hand an meiner Schulter aus meinen Gedanken gerissen, ich drehte meinen Kopf in Kylians Richtung, welcher mich aufmunternd anlächelte. ,,Wir sind da.", sagte er und öffnete die Autotür und stieg aus. Ich tat es ihm gleich.

Kylian nahm meine Hand, er macht es oft, wenn er merkt, dass ich nicht mehr kann und mit den Gedanken am ende bin. Er deutet mir damit, dass er immer für mich da ist, und mich hält, egal was passiert. Ich lächelte ihn dankend an und dann folgten wir Onkel Giovanni in die Richtung der Kirche, wo die Trauerrede stattfinden wird und noch ein paar Ansprachen in Gedanken an meine Mutter gerichtet werden.

Vor dem Eingang blieben Kylian und ich stehen. Ich kann da noch nicht rein, dass wird mir nur beweisen das es alles real ist, dass meine Mutter wirklich nicht mehr bei mir ist.

Kylian drückte meine Hand einmal und ich atmete noch einmal tief ein und aus bevor wir die Kirche betraten.

Ich sah das ein weiterer Mann neben meinem Onkel stand und als ich ihn erkannte erstarrte ich. Kylian bemerkte das und blickte auch in die Richtung, in die ich sah. Er spannte sich automatisch an, drehte sich dann zu mir und sah mir in die Augen. Ich zitterte am ganzen Körper. Was. Macht. Er. Hier?

,,Mira. Hör mir zu okay? Er wird dir nix tun können, ich bleibe die ganze Zeit bei dir. Lass dich nicht von ihn verängstigen, dass ist doch nur das was er will.", flüsterte mein Cousin mir zu und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. ,,Wieso ist er hier?", fragte ich mit zittriger Stimme und Kylian zuckte nur mit den Schultern. ,,Er war der Ehemann von deiner Mutter, sie standen sich auch sehr nahe, wahrscheinlich deswegen.", antwortete mir Kylian und ich nickte nur.

Mr. & Mrs. CanelloniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt