Adrian
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Ich hielt meine Tränen zurück. Im Unterbewusstsein, merkte ich wie Matteo neben mir in die Hocke ging und vorsichtig seine Hand auf meine Schulter legte. ,,Adrian. Er ist tot, er wird dir kein Zeichen geben können. Raffael ist von uns gegangen." Matteos Worte versetzten mir einen Stich ins Herz.
Er ist nicht tot. Bestimmt nicht, dass kann einfach nicht sein. Es darf nicht sein. Raffael kann nicht tot sein, dass akzeptiere ich einfach nicht. ,,Adrian, ich weiß es tut weh. Aber er ist tot.", sagte Matteo, und man konnte auch in seiner Stimme den Schmerz hören.
Wie soll ich das denn Nicolas und Mirabella erklären, dass ihr älterer Bruder tot ist, und nie wieder kommen wird?
,,Er.. er ist tot!", schrie ich frustriert, und konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie liefen mir meine Wangen runter. ,,Ich weiß Adrian. Ich weiß.", sagte Matteo mit beruhigender Stimme.
Langsam stand ich auf, und schaute von oben auf den leblosen Körper, meines älteren Bruders herab. Ich muss stark bleiben. Für Mira. Für Nicolas. Es wird für die beiden auch schwierig sein, und genau deshalb, muss ich stark für die beiden sein, und für sie da sein.
,,Jemand wird sich um die Leiche kümmern. Wir fahren jetzt nach Hause, und rufen die anderen an.", sagte ich flüsternd zu Matteo, welcher nickte. Die Fremden sind schon längst verschwunden, aber ich werde diese Bastarde finden. Ich werde die Bastarde, die meinen Bruder erschossen haben finden, und qualvoll töten. Wer einen meiner Geschwister auch nur anpackt, wird sterben, und die Fremden? Die Fremden haben es übertrieben. Sie haben meinen Bruder direkt umgebracht. Wegen denen, ist er nicht mehr hier. Nicht mehr hier bei uns, und dafür werden sie leiden.
Noch ein letztes Mal schaute ich zurück, schaute ich meinen Bruder an. Jetzt werde ich seine Aufgabe übernehmen müssen: Pass immer auf die jüngeren auf, egal ob es dich dein Leben kostet.
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Mirabella
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Milan und ich sitzen gerade gemeinsam am Esstisch und essen zu Abend, wir haben uns heute Pizza bestellt, weil wir keine Lust hatten etwas zu kochen.
,,Isst du das noch?", fragte Milan mich, und zeigte dabei auf die letzten beiden Pizzastücke auf meinem Teller. ,,Nein, nehm ruhig" Damit schob ich ihm mein Teller hin, und ein zufriedener Milan, aß auch meine letzten beiden Stücke Pizza auf.
Gerade wollten wir aufstehen, um aufzuräumen, aber dann wurde unser Vorhaben von Milans Handyklingeln unterbrochen. Er nahm sein Handy aus der Hosentasche seiner grauen Jogginghose und setzte sich wieder an den Tisch.
Schnell nahm er den Anruf ab, und nahm nach ein paar Sekunden dass Handy vom Ohr und legte es in die Mitte des Tisches. Dabei stellte er den Lautsprecher an, ich schaute aufs Handy, um zu schauen wer anrief. Es war Adrian.
,,Bin ich auf laut?", erklang seine Stimme, welche sehr Zitterte. ,,Ja bist du. Wir hören dich beide.", antwortete ihm Milan. Irgendetwas stimmte nicht. Adrians Stimme klang noch nie so. Man hört aus seiner Stimme so viele Emotionen, was auch Milan merkte.
Als Adrian nicht weiter sprach, sah Milan mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Gerade wollte ich etwas sagen, erklang wieder seine Stimme. ,,Raffael... Er.. er ist tot." Geschockt sah ich das Handy vor uns an. Ich wollte diese Worte nicht realisieren. Es kann nicht stimmen, Raffael lebt, er ist nicht tot. Das weiß ich.
Milan räusperte sich, und brachte mich somit wieder in die Realität, er stand auf und kam zu mir um mich in den Arm zu nehmen. ,,Er ist immer noch bei dir Mira. Jede Sekunde, er passt auf dich und deine Brüder auf. Er passt auf uns alle auf.", murmelte Milan mir ins Ohr und zog mich noch fester an sich.
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Mr. & Mrs. Canelloni
RomanceMirabella hat jeden außer ihren Onkel und ihren gleichaltrigen Cousin verloren. Ihre Brüder? Verschwunden. Ihr Vater? Interessiert sich nicht für sie. Ihre Mutter? Verstarb vor einem Jahr bei einem Unfall, seither wohnt sie bei ihrem Onkel und ihrem...