Kapitel 20. - Er soll gehen

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Kylian

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Wir hatten gerade Englisch, ich langweilte mich zu Tode und war in meinen Gedanken vertieft. Diese wurden jedoch von einem lauten Klopfen unterbrochen, und alle Köpfe in der Klasse drehten sich zur Tür.

,,Herein.", sagte unser Englisch Lehrer - Mr. Willson - ziemlich genervt und die Tür öffnete sich.

Ein Junge, vielleicht ein oder zwei Jahre älter als alle in dieser Klasse kam herein, der Junge kam mir relativ bekannt vor aber ich weiß nicht woher. Dahinter war noch jemand. Ich traute meinen Augen nicht. Mirabella. 

Es war Mirabella. Meine kleine, die ich so unendlich vermisst habe, steht hier in diesem Klassenzimmer. Alle schauten die beiden an und es wurde überall leise geflüstert. Mira schaute beschämt auf den Boden. Sie war noch nie ein Fan von viel Aufmerksamkeit.

,,Mirabella Rodriguez, Sie sind wieder da.", fing unser Lehrer an zu sprechen und ging auf Mira und dem Jungen zu. ,,Setz dich auf deinen alten Platz. Du hast viel verpasst. Und wer sind Sie?", fügte er dann noch hinzu, und schaute den Jungen an, der neben Mira stand. Zum ersten Mal schaute Mira, dann wieder hoch und blickte durch die Klassen.

Ihr Blick blieb bei uns hängen und ich stand sofort auf. Ich will sie einfach nur noch in meinen Armen halten und nie wieder loslassen. Mira rannte auf mich zu, und als sie bei mir ankam sprang sie in meine Arme.

Ich bin so froh, dass sie wieder bei mir ist. Ich habe sie so unfassbar vermisst, von nun an werde ich besser auf sie aufpassen, damit sowas nicht noch einmal passiert. Ich will Mira nicht nochmal verlieren, dass würde ich einfach nicht verkraften. Kein zweites Mal.

,,Ich habe dich so vermisst, kleines.", flüsterte ich in ihr Haar und sie drückte sich automatisch fester an meinen Körper, so als würde ich mich gleich in Luft auflösen. ,,Ich habe dich auch vermisst großer.", flüsterte sie zurück.

,,Lass mich bitte nie wieder alleine. Es war eine Qual, zu wissen das es dir gut geht, aber der Anruf einfach abgebrochen ist letztens. Ich konnte dich nicht sehen, nix.", sagte ich und ließ sie langsam wieder runter. ,,Ich lasse dich nicht mehr alleine, versprochen.", sagte sie und umarmte mich noch einmal.

Der Junge der vorhin noch vorne bei Mr. Willson stand, kam jetzt auf uns zu. Verdammt. Er kommt mir so bekannt und vertraut vor.. Bei uns angekommen, blieb er stehen. Er war groß gebaut und seine braunen Haare hingen ihm wild ins Gesicht. Seine Augen hatten die selbe Augenfarbe wie die von Mira. 

Warte. Nein, dass kann nicht sein. Oder doch?

Er nickte mir zu. ,,Kylian.", setze er an. Ich starrte ihn an, und wartete darauf das er noch etwas sagte. ,,Lange nicht mehr gesehen.", fügte er dann hinzu, und sah mir in die Augen.

Ich sah ihn verwirrt an, weil ich absolut nicht wusste wer er ist, auch wenn er mir so bekannt vor kommt. Er schien meine Verwirrung zu bemerken, denn er schüttelte grinsend den Kopf.

,,Nicolas.", sagte er und ich sah ihn geschockt an. ,,Was?", fragte ich fassungslos und starrte ihn immer noch geschockt an. ,,Aber.. ich dachte.. wieso?", fragte ich dann noch einmal. ,,Was wieso?", fragte mich Nicolas und sah mich mit schief gelegtem Kopf an.

Wieso seid ihr plötzlich wieder da? Wieso habt ihr Mirabella alleine gelassen? Eure eigene Schwester? Wieso habt ihr euch nie gemeldet? Wieso habt ihr mich alleine gelassen? Wieso.. Wieso.. Wieso...

,,Nix, cool das ihr wieder da seid. Aber wenn ihr Mira noch einmal alleine lasst und sie dadurch verletzt, ich schwöre es euch, ich bringe euch eigenhändig um!", warnte ich ihn und er schüttelte wieder einmal belustigt den Kopf.

Mr. & Mrs. CanelloniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt