Kapitel 22 - Beförderung

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Einige Zeit, nachdem James geboren war, während Ginny schon mit ihrem zweiten Kind schwanger war, war Harry zum Leiter der Aurorenzentrale ernannt worden. Jetzt, über zwölf Jahre später stand eine nächste Beförderung auf dem Plan.

Es war damals ungewöhnlich, dass er mit vierundzwanzig Jahren zum Leiter ernannt wurde. Es war erstmal im Gespräch gewesen ihn nur zum stellvertretenden Leiter der Aurorenzentrale zu ernennen, doch der stellvertretende Leiter unter Harrys Vorgänger und Boss Gawain Robards, war ebenfalls in den Ruhestand gegangen und war somit nicht nachgerückt. Harry hatte damals etwas länger gebraucht, um zu verstehen, dass er den Posten bekommen hatte, weil er es verdiente und nicht, weil er Harry Potter war.

Jetzt, im Alter von siebenunddreißig Jahren, war es genauso überraschend für ihn als ihm der Job als Leiter der Abteilung für Magische Strafverfolgung angeboten wurde. Dieser Abteilung war die Aurorenzentrale unterstellt und somit würde er der Chef der Chefs sein und nur noch die Zaubereiministerin, Hermine Granger-Weasley, aka seine beste Freundin, war ihm höhergestellt.

„Und was sagst du, Mick?", fragte Harry seinen Stellvertreter. Mick hatte kurze Zeit vor Harry angefangen als Auror zu arbeiten und als Harry dann die Beförderung zum Leiter der Aurorenzentrale erhalten hatte, hatte er sich selbst seinen Stellvertreter aussuchen dürfen und sich für Mick entschieden. Er war damals, in seinen Augen, der beste gewesen und über die Jahre hatte sich auch eine Art Freundschaft zwischen den beiden entwickelt.

Mick saß in Harrys Büro ihm gegenüber und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Ich habe entweder die Möglichkeit Leiter der Aurorenzentrale zu werden oder stellvertretender Leiter der Abteilung für Magische Strafverfolgung?" Harry nickte und bestätigte ihm damit, dass er ihn richtig verstanden hatte. „Wann hast du das Angebot dafür gekriegt Leiter zu werden?"

„Heute Morgen."

„Und hast du schon zugesagt?"

Harry schüttelte den Kopf. „Nein, noch nicht. Ich werde vorher noch mit Ginny darüber reden, aber ich denke, dass ich das Angebot annehme. Das bedeutet für dich, dass du zwangsläufig auch befördert wirst."

„Ich glaube ich gehe mit dir zur Magischen Strafverfolgung über."

Überrascht hob Harry eine Augenbraue. „Du willst nicht die Chance nutzen endlich mal der eigentliche Boss zu sein, sondern wieder nur mein Stellvertreter."

Mick nickte. „Ja, genau das will ich. Um ehrlich zu sein war ich nie so scharf auf die leitende Position. Die Monate über die letzten Jahre verteilt, in denen du in Elternzeit warst und ich dann der Leiter war, waren cool, haben mir aber auch gereicht. Außerdem hatte ich eh Lust auf etwas neues. Meine Freundin wird es mir auch danken, dass ich dann noch weniger in Einsätze involviert bin, gerade auch wegen Baby Nummer 2, welches gerade auf dem Weg ist."

„Genau deswegen weiß ich auch, dass Ginny mich dazu überreden wird, den Posten anzutreten", kommentierte Harry mit einem Grinsen. „Außerdem hatten sie und ich auch vor, wenn Lily in Hogwarts ist uns ein halbes Jahr freizunehmen und zusammen zu reisen. Das heißt, du kommst in Zukunft auch nochmal dran."

„Dann bespreche du das mit Ginny und ich rede mit Vanessa und dann werden wir morgen das Angebot beide annehmen, weil unsere Frauen drohen werden uns zu verhexen, wenn wir den Job nicht annehmen", scherzte Mick.

Harry stand von seinem Platz hinter seinem Tisch auf und nickte lachend. „Dann bis morgen."

~

„Du bist was?"

„Befördert worden."

„Zum Leiter der Magischen Strafverfolgung?"

„Jap."

„Und du nimmst das Angebot an?"

„Ich denke schon."

„Du nimmst das Angebot an."

„Und was ist, wenn ich das nicht tue?"

„Dann drohe ich dir damit, mich von dir scheiden zu lassen", erwiderte Ginny mit einem zuckersüßen Grinsen auf ihrem Gesicht.

Harry lachte. „So viel zum Thema Selbstbestimmung."

„Die hast du verloren als du beschlossen hast, mich zu heiraten."

„Das stimmt wohl."

„Also machst du es?", fragte Ginny dann und setzte sich an den Esstisch.

„Ja, ich werde es machen", bestätigte Harry und setzte sich ebenfalls. „Ich habe auch schon mit Mick gesprochen und er will weiterhin mein Stellvertreter sein und nicht die Aurorenzentrale übernehmen."

Sie legte den Kopf schief. „Das kann ich mir bei ihm sehr gut vorstellen. Er mag es glaube ich eher im Hintergrund zu bleiben."

„Das hat er auch gesagt. Er meinte ihm hat es gereicht die Male zu übernehmen als ich in Elternzeit war. Ich habe ihn auch vorgewarnt, dass er bald wieder übernehmen kann, wenn wir um die Welt reisen."

Das brachte Ginny zum Lächeln. „Du hast es nicht vergessen, Potter."

„Natürlich nicht, Potter. Man braucht immer wieder eine Motivation im Leben und das ist meine."

„Hm", stimmte sie zu. Sie stand von ihrem Stuhl auf und setzte sich auf seinen Schoß. Eine Hand fand ihren Weg in seine Haare und sie presste einen Kuss auf seinen Mund. Der Kuss vertiefte sich und als sie sich voneinander lösten, lehnte sie atemlos ihre Stirn an seine. „Noch zwei Jahre. Ich kann es kaum erwarten."

Harry lachte leise. „Ich auch nicht. Aber bis dahin genießen wir noch die Zeit mit Lily zuhause."

~

„Wir haben etwas zu verkünden."

„Bist du schwanger, Ginny?", fragte Molly ihre Tochter und ihre Augen leuchteten aufgeregt.

George hob eine Augenbraue und wandte sich an Harry. „Sag nicht, du hast meine Schwester schon wieder geschwängert."

Auch Bill schien verwirrt zu sein. „Ich dachte Lily wäre wirklich wirklich wirklich euer letztes Kind gewesen. Also so wirklich."

„Ich bin nicht schwanger, verdammt nochmal!", rief Ginny dann lautstark aus, sodass niemand sie überhören konnte. Dann wandte sie sich mit einem unverständlichen Blick an ihre Brüder. „Ich habe heute Abend mit euch noch Feuerwhiskey geshotted! Das würde ich nicht tun, wenn ich schwanger wäre. Außerdem ist der Zug für Harry und mich schon wirklich wirklich wirklich abgefahren!"

Neben ihr räusperte sich Harry. „Okay, nachdem Ginny das klargestellt hat, wollte ich euch einfach nur mitteilen, dass ich zum Leiter der Magischen Strafverfolgung befördert wurde."

„Oh Harry, das ist wundervoll", freute sich Molly für ihn und stand auf, um ihn zu umarmen.

George, der gegenüber von Harry und Ginny saß, hob grinsend eine Augenbraue. „Das heißt du reicher Sack bekommst noch mehr Kohle?"

„Du bist selbst durch deinen Laden ein unausstehlicher reicher Sack, Georgie", erwiderte Ginny daraufhin. „Außerdem wissen wir, dass ich Harry eh nur wegen seines Vermögens geheiratet habe also ist das für ihn und für mich eine Win-Win-Situation."

„Stimmt das, Mummy?", fragte Lily dann neben ihr. „Hast du Daddy nur deswegen geheiratet."

Ginny lächelte. „Nein, natürlich nicht, Schätzchen. Ich habe deinen Dad geheiratet, weil ich ihn sehr doll liebe." Diese Antwort schien die Neunjährige zufriedenzustellen und sie machte sich wieder an ihren Nachtisch ran. Ihre Mum wandte sich dann Harry zu, der auf ihrer anderen Seite saß und flüsterte ihm ins Ohr: „Und ich habe dich noch wegen ganz anderen Qualitäten geheiratet."

Harrys Augen funkelten und er ließ ihren Blick nicht los, während ihn nun auch die anderen Familienmitglieder beglückwünschten.

TRUSTING (until the end) - Hinny FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt