Kapitel 35 - Am Abend

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Es war ruhig im Haus, jetzt wo alle Kinder im Bett waren. Je älter sie wurden, desto länger blieben sie auf und desto weniger Zeit hatten Harry und Ginny für sich alleine. Und auch wenn die Kinder zwar im Bett waren, konnten sie sich sicher sein, dass sie noch nicht schliefen.

„Hier", sagte Harry leise, reichte seiner Frau eine heiße Tasse Tee und ließ sich neben sie fallen. Ginny lag auf dem großen Sofa eingekuschelt in eine Decke. Ihre Haare waren zu einem unordentlichen Knoten in ihrem Nacken gebunden und Harrys Hoodie, den sie trug, schützte sie vor den eisigen Temperaturen, die draußen herrschten. Die Kinder waren gerade für die Winterferien zuhause und Ginny und Harry genossen jeden ruhigen Moment, den sie zu zweit genießen konnte, ehe eines ihrer Kinder etwas von ihnen wollte.

„Danke", entgegnete Ginny und nahm vorsichtig die dampfende Tasse entgegen. Sobald er neben ihr saß, rutschte sie näher an ihn, woraufhin er einen Arm um sie legte und sie an sich zog. Sie war immer wieder überrascht, wie viel Körperwärme er von sich gab. Andererseits war ihr immer kalt also war das wohl nicht so schwer.

„Irgendwie bin ich mittlerweile ganz froh, dass wir so früh James bekommen, haben", sagte Ginny dann in die angenehme Stille, die nur von dem knisternden Kamin unterbrochen wurde. „Wenn wir uns an unseren Plan gehalten hätten, dann wären unsere Kinder jetzt neun, sieben und vier."

„Und jetzt haben wir noch genug Energie, um den Tag mit den Kindern zu verbringen und abends noch nicht allzu früh müde zu sein", stimmte Harry ihr grinsend zu und strich mit einer Hand über ihren Oberarm.

Seine Frau lächelte. „Ich kann es kaum glauben, dass unser kleiner Jamie schon siebzehn ist. Er ist einfach schon volljährig." Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. „Dabei kommt es mir wie gestern vor, dass er versucht hat in den Besenschuppen einzubrechen oder gemeckert hat, weil er keinen zweiten Bruder, sondern mit Lily eine Schwester bekommen hat."

„Was ich nicht vermisse, ist es vollgekotzt zu werden oder Windeln zu wechseln. Und die ganzen schlaflosen Nächte." Harry grinste. „Erinnerst du dich noch an das Lied, was wir immer gesungen haben, um Jamie, Al und Lils zu beruhigen?"

„Now hush little baby, don't you cry. Everything's gonna be alright", fing Ginny leise an.

„Stiffen that upper-lip up, little baby, I told ya. Daddy's here to hold ya through the night", fuhr Harry fort. Beiden schauten sich an und lachten leise.

Ihre Hand schlang sich um seine und sie strich mit ihrem Daumen sanft über seinen vernarbten Handrücken. „Ich weiß nicht, wann ich dieses Lied das letzte Mal gesungen habe."

„Auch wenn ich die Zeit vermisse als die Kinder klein waren, liebe ich die Zeit, die wir gerade zusammen haben auch sehr. Vor allem das letzte Jahr als wir uns beide ein halbes Jahr freigenommen haben und um die Welt gereist sind", bemerkte Harry. „Meine Lieblingsreise war die nach Thailand."

„Dich beim Surfen zu sehen war echt heiß", scherzte Ginny und schmunzelte ihn an. „Wie wäre es, wenn wir nächstes Jahr in den Sommerferien mit den Kindern dahin reisen. Vielleicht an einen anderen Ort dort. Dann können sie auch Surfen lernen und Tauchen gehen und so."

Der Schwarzhaarige grinste. „Gib es zu, du willst mich nur wieder surfen sehen."

„Auch", gab sie zu. „Aber ich will unseren Kinder auch die schönen Orte zeigen, an denen wir waren."

„Erstmal gehen wir mit ihnen, wie versprochen, nach Silvester Skifahren. Obwohl ich durchaus dafür wäre, nochmal nach Thailand zu reisen."

Ginny nahm ein Schluck von ihrem Tee und presste ihre kalten Füße an Harrys Waden, woraufhin er leicht zusammenzuckte. „Die einzige wirkliche Reise, die ich als Kind gemacht habe, war als ich 12 Jahre alt war nach Ägypten, um Bill zu besuchen. Ich möchte meinen Kindern das geben, was mir nicht möglich war."

TRUSTING (until the end) - Hinny FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt