Kapitel 25 - Teddy und Victoire

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„Ich dachte eigentlich, dass Lily bei euch beiden als Eltern gelernt hat zu klopfen."

Ginny schaute nüchtern von dem Artikel auf, den sie gerade probe las. „Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Ted."

„Was ist passiert?", fragte Harry, der gegenüber von seiner Frau saß und seinen Kaffee genoss.

„Lily hatte gestern Nacht, als sie bei Vic und mir übernachtet hat einen Albtraum und ist zu uns ins Schlafzimmer gekommen", erklärte sein Patensohn. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und lehnte an der Küchenzeile, während er darauf wartete, dass sein eigener Kaffee fertig wurde. Harry konnte immer noch nicht glauben, wie groß Teddy geworden war. Es kam ihm vor als wäre es gestern gewesen, dass er ein Baby war, dabei war er schon zwanzig.

„Und was ist dabei so schlimm? Ich bin mir sicher Vicky und du habt zusammen für ihre Ausbildung gelernt... Im Bett...", zog er Teddy auf.

Dieser schaute ihn entgeistert an. „Ha ha, sehr witzig, Harry. Du weißt, was ich andeuten will."

„Edward Remus Lupin, willst du uns gerade ernsthaft weißmachen, dass du in wilder Ehe lebst?!", rief Ginny gespielt schockiert aus und legte sich eine Hand auf die Brust, um ihre Melodramatik zu unterstreichen.

Teddys Blick wanderte zu ihr. „Auch nicht lustig, Ginny. Als ob ihr bis zur Ehe gewartet habt."

„Ich war in deinem Alter wenigstens schon verheiratet."

„Vic ist erst 18!", beschwerte sich der Zwanzigjährige dann.

Ginny grinste. „In ihrem Alter war ich schon verlobt."

Teddy schüttelte lächelnd den Kopf. „Ihr seid unmöglich!"

In dem Moment öffnete sich die Tür zur Küche und Victoire trat ein. Nachdem sie und Teddy Lily wieder nach Hause gebracht hatten, wollte Lily unbedingt noch mehr Zeit mit ihrer Cousine verbringen und hatte sie direkt in ihr Zimmer gezerrt.

„Lily schläft", kommentierte sie, während sie sich neben ihre Tante setzte.

„Um die Uhrzeit?", fragte Teddy und schaute auf die Uhr. Es war elf Uhr morgens.

Harry grinste, versuchte es aber mit seiner Tasse zu verstecken. „Wahrscheinlich wegen euch beiden. Willst du auch einen Kaffee, Vic?"

Diese nickte und schaute dann fragend zu ihrem Freund.

„Ich habe gehört, du und Teddy leben in wilder Ehe", zog Ginny ihre Nichte auf und reichte die Tasse Kaffee, die Teddy ihr gereicht hatte an Victoire weiter.

Ihre Augen weiteten sich und sie wurde etwas rot. Diese verfluchten Weasley-Gene. „Lily hat nichts wirklich gesehen. Wir hatten gerade erst angefangen."

„Wie kommt es, dass sie die Einzige ist, die nicht klopft?", fragte Teddy und ließ sich, als sein Kaffee endlich fertig war, neben Harry fallen. „Sie müsste doch wissen, dass man gerade bei euch lieber anklopft, bevor man in euer Schlafzimmer geht."

Ginny lachte. „Oh Ted, Klopfen war noch zu deiner Zeit. Wir sind mittlerweile Profis. Ihr habt noch viel zu lernen."

„Wir wurden bis zum heutigen Tag noch von keinem erwischt", ergänzte Harry. „Noch nicht mal von Ginnys Teamkolleginnen."

Victoire schüttelte lachend den Kopf. „Würde ich euch nicht schon seit 18 Jahren kennen und wissen, wie ihr drauf seid, wäre ich jetzt echt peinlich berührt."

„Was meinst du mit ‚wie ihr drauf seid', Vicky?", fragte ihre Tante unschuldig. „Harry und ich hatten genau vier Mal Sex; in unserer Hochzeitsnacht und für jedes Kind einmal."

„Ist das nicht das, was sich Ron noch bis heute einredet?", fragte Teddy amüsiert.

Harry lachte laut auf als er an seinen besten Freund dachte. „Ron redet sich ein, dass James, Al und Lily vom Hippogreif gebracht wurden."

„Und das, obwohl er gesehen hat, dass ich drei Mal schwanger war und er selbst zwei Kinder hat. Eigentlich müsste er wissen, wie Kinder entstehen", fügte Ginny schmunzelnd hinzu.

Teddy schüttelte den Kopf. „Ich weiß echt nicht, was ich noch zu euch beiden sagen soll."

Auch wenn Ginny und Harry Teddy immer wie einen Sohn von ihnen behandelt hatten, gab es dennoch Unterschiede zu ihrem Verhältnis zu Teddy gegenüber dem ihrer anderen Kinder. Entweder lag es daran, dass sie nicht Teddys leibliche Eltern waren, oder dass sie nur einen Altersunterschied von 17 - beziehungsweise 16 - Jahren hatten. Ihre Beziehung zu Teddy basierte nicht nur darauf, dass sie so gut wie seine Eltern waren, sondern auch auf einer Freundschaft. Harry hatte sich immer geschworen Teddy zu großzuziehen, wie Sirius es bei ihm getan hätte. Als Teddy ein Baby war hatte er auch mit Andromeda darüber geredet, die gelächelt und gesagt hatte, dass sie gerne den strengeren Teil der Erziehung übernehmen könne, da sie vielleicht geahnt hatte, dass es Harry mit seinen Siebzehn Jahren und einem Krieg hinter sich, schwerfallen würde streng mit Teddy zu sein.

Außerdem, wenn man Ginny und Harry schon so lange kannte, wie er es tat (und vor allem sie schon kannte als sie noch sehr jung waren), war man an ihre ehrliche, spaßige und humorvolle Art gewöhnt. Und auch wenn James jetzt in der Pubertät war und seine Eltern ihm etwas peinlich waren (was Eltern immer sind, wenn man in James' Alter ist), war Teddy sich sicher, dass auch er irgendwann mit seinen Eltern auf der Ebene reden konnte, auf der Teddy es tat.

„Besonders ich habe ein Recht dazu dich aufzuziehen und zu ärgern", kommentierte Harry und schaute seinen Patensohn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Du hast dein Etat an mich ärgern schon erfüllt als du dich für die Aurorenausbildung beworben hast."

Teddy grinste. „Ich verstehe, Boss", zog er Harry auf. Er hasste es von Teddy ‚Boss' genannt zu werden, auch wenn das die richtige Bezeichnung war. Harry war zwar nicht unmittelbar sein Vorgesetzter (zumindest nicht mehr, seit er die Stelle als Leiter der Abteilung für Magische Strafverfolgung übernommen hatte), dennoch war er eben als Leiter der gesamten Abteilung immer noch sein Boss, genauso wie Hermine als Zaubereiministerin der Boss von allen (auch von Harry) war.

„Du hast meinen Ehemann altern lassen." Ginny zeigte auf Teddy, auch wenn ihr Blick eindeutig hergab, wie amüsiert sie war. „Hättest du dich nicht für eine Aurorenausbildung entschieden, dann hätte Harry sein erstes Haar nicht mit Mitte dreißig bekommen." Sie deutete auf Harrys Kopf, auf dem man kein graues Haar erkennen konnte, auch wenn sie schwören konnte, dass sie vor kurzem eins auf dem Kopf ihres Mannes gefunden hatte. „Jetzt muss ich mir bald einen neuen Mann suchen, der zu meinem jungen Aussehen passt."

Diese Worte brachten alle zum Lachen.

„Tut mir leid, Ginny. Sag mir Bescheid falls dir etwas einfällt, wie ich das je wieder gut machen kann", scherzte Teddy. 

TRUSTING (until the end) - Hinny FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt