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Clara öffnete die Augen und bemerkte einen stechenden Schmerz in ihrem Kopf. Sie hatte gestern wohl etwas zu viel getrunken, aber immerhin war ihr nicht übel. Sie seufzte leise, dann weiteten sich ihre Augen.

Das war eindeutig nicht ihre Zimmerdecke. Sie richtete sich ein kleines bisschen auf und schaute sich um. Das Schlafzimmer, in dem sie sich befand, war riesig und hell. Eigentlich war alles in diesem Zimmer riesig - die Fenster, der Fernseher und das Bett. Sie schloss kurz die Augen. Sie wusste, wo sie war. Sie hatte nur bis gerade eben gedacht, dass das ein Traum gewesen sei.

Sie schaute ganz langsam neben sich. Raphael schlief noch. Er lag auf dem Rücken. Sein Oberkörper war nackt und die Decke lag nur ab Bauchnabel abwärts über ihm. Clara biss sich auf die Lippen. Er sah friedlich aus, wie er da neben ihr lag. Sie musterte seinen Oberkörper und die Arme. Sie seufzte, als Bilder von letzter Nacht in ihrem Kopf auftauchten. Sie waren nicht mehr lange im Club geblieben und im Taxi hatten sie kaum die Hände voneinander lassen können.

Clara weitete die Augen, als sie daran dachte, wie Raphael sie noch in dem Aufzug, der direkt in seine Wohnung gefahren war, an die Wand gedrückt und hochgehoben hatte, als wiege sie nichts. Verflucht, wer hatte denn einen Aufzug bis direkt in seine Wohnung?

"Perkele.", murrte sie leise, als sie vorsichtig aus dem Bett ausstieg und sich nach ihren Klamotten umsah. Ihren Slip und ihren BH fand sie schnell. Möglichst leise zog sie sie an, aber ihr Kleid sah sie nicht.

"Paska.", sie kniff die Augen zusammen.

"Ich finde es heiß, wenn du finnisch redest.", hörte sie Raphaels Stimme. Clara erschrak und drehte sich langsam um. Raphael hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und schaute sie nun erstaunlich wach an. Sie wich seinem Blick aus und merkte, wie sie rot wurde. Erneut tauchten Bilder vor ihrem inneren Auge auf - er über ihr, sie auf ihm und sein Kopf zwischen ihren Beinen. Sie drückte die Schenkel aneinander und merkte, dass sie wund war- auf die gute Weise.

"Bleib noch hier.", seine Stimme klang tief und seine Augen lagen ganz ruhig auf ihr. Sie hingehen weitete ihre ungläubig. Sie hatte nicht erwartet, dass er sie noch hier haben wollte, wenn er wach wurde.

"Äh...ich weiß nicht.", meinte sie schwach, aber Raphael setzte sich auf und lehnte sich gegen die Rückwand des Bettes.

"Bitte.", sagte er nachdrücklich und Clara merkte, wie ihr Widerstand bröckelte. Langsam ging sie auf das Bett zu und staunte nicht schlecht, als Raf sich vorbeugte und sie ins Bett zog. Vermutlich wollte er noch eine Runde, wenn sie eh noch hier war.

Er ließ sie los, als sie neben ihm lag und drehte den Kopf zu ihr.

"Du hältst mich jetzt bestimmt für eine Schlampe.", meinte sie leise, aber Raf lachte auf.

"Kein bisschen.", gab er von sich und strich sich über den traininierten Oberkörper. Clara zog die Decke bis zu den Schultern hoch.

"Dafür bist du auch viel zu schlecht im dich rausschleichen.", er lachte. Clara zog die Augenbrauen hoch. Er wirkte sehr fit im Vergleich zu ihr. War er gestern nicht so betrunken gewesen?

"Hast du das schon mal gemacht?", fragte er. Clara warf ihm einen kurzen Blick zu.

"Was meinst du? Sex? Natürlich.", fragte sie zurück. Sie schlug die Hand vor das Gesicht. Fand er es so schlecht? Sie hörte ihn leise lachen, dann zog er ihre Hand weg.

"Nein, dich rausschleichen.", er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und Clara schüttelte langsam den Kopf.

"Ich..äh...war 6 Jahre mit meinem Exfreund zusammen und danach...hatte ich keinen Sex mehr.", gestand sie. Sie fragte sich, wieso er so interessiert war und so viel mit ihr sprach. Langsam fragte sie sich, wer schlecht in One nicht stands von ihnen beiden war.

"Wie lange seit ihr schon getrennt?", seine dunklen Augen schienen ein Anzeichen von Trauer auf ihrem Gesicht zu suchen, aber diese Zeit war lange vorbei. Er dachte vermutlich, dass sie sich erst kürzlich getrennt hatte. Sie atmete tief durch, dann straffte sie ihre Schultern.

"Zweieinhalb Jahre.", sie wich seinem Blick aus, aber sah gerade noch, wie sich seine Augen ungläubig weiteten.

"Du hattest über zwei Jahre keinen Sex mehr?", fragte er. Clara nickte schlicht.

"Wieso nicht? An fehlenden Angeboten hat es sicherlich nicht gelegen. Hassan zum Beispiel.", er hatte sich etwas mehr aufgerichtet, damit er ihr erneut ins Gesicht schauen konnte. Sie starrte ihn einen Moment an.

"Ihr habt über mich geredet?", ungläubig zog sie die Nase kraus. Raf runzelte die Stirn, er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte. Schließlich nickte er.

"Er hat mich angerufen und gefragt, ob es in Ordnung für mich sei, wenn er dich fragt, ob du mit ihm ausgehen willst.", gab er zu und zuckte mit den Schultern. Clara spürte einen kleinen Stich in der Magengegend. Offenbar war es ja okay für ihn gewesen. Raphael legte den Kopf schief, als er ihren Gesichtsausdruck analysierte.

"Gefallen hat es mir nicht, aber ich habe ja keinen Anspruch auf dich, also habe ich ja gesagt.", er grinste leicht, als er sich wieder nach hinten  fallen ließ. Clara starrte auf seine Bauchmuskeln. Sie hatte ganz vergessen, dass er immer noch komplett nackt war.

"Wieso hast du also Nein gesagt? Nicht, dass es mich stören würde.", Raphael zwinkerte ihr zu und Clara wurde warm. Sie dachte immer noch an seine Nacktheit und an die vergangene Nacht. Sie spürte, wie sie schon wieder Lust bekam. Wieso zur Hölle wollte er so viel reden?

"Ich wollte mich auf meinen Doktor konzentrieren. Ich wusste ja nicht, dass das jetzt alles so schnell geht...", sie zuckte mit den Schultern, dann ließ sie die Decke etwas herunter rutschen. Vielleicht würde ihn ja etwas mehr Haut vom reden abhalten. Raphael ließ seine Augen langsam über ihren Körper fahren. Sie funkelten auf, als er ihr wieder ins Gesicht sah.

"Eine Woche eher hätte ich also keine Chance gehabt?", fragte er belustigt. Er griff nach ihrer Hand und zog sie zu sich. Clara quietschte überrascht auf, als sie sich auf ihm wiederfand. Sie spürte die harten Bauchmuskeln unter ihren Händen und seufzte leise, als Raphael langsam die BH-Träger von ihren Schultern strich.

"Nein, ich habe mir geschworen, mich von niemanden ablenken zu lassen.", gab sie gedankenlos von sich. Seine Hände wanderten über ihren Körper und ließen schon kaum einen klaren Gedanken zu. Beinahe unbemerkt öffnete Raphael ihren BH und zog ihn ihr aus.

"Ich weiß nicht, ob ich beleidigt sein soll oder dich eher für deine Zielstrebigkeit bewundere. Heißt das, diese Woche hätte Hassan Erfolg bei dir gehabt? War ich etwa nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort?", seine dunkle Stimme sorgte für eine Gänsehaut auf ihrem Körper. Oder waren es seine Hände?

"Nein, hätte er nicht. Und ich hätte nicht mit irgendjemanden gesch...Gott, du musst damit aufhören, wenn du reden willst.", Clara stöhnte auf als er ihren Hals küsste. Raphael lachte rau auf, dann drehte er sie auf den Rücken und befand sich direkt über ihr.

"Ich denke, ich weiß jetzt alles, was ich wissen wollte.", er schien amüsiert und seine Augen funkelten vergnügt zu ihr herunter. Clara biss sich auf die Unterlippe, als sie seine starken Arme betrachtete. Unbewusst rieb sie ihre Schenkel aneinander, aber Raphael schien es zu bemerken, denn er lachte leise, ehe er ihre Beine sanft auseinander schob.

Calm downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt