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Clara hatte ziemlich schnell ihre Furcht vor Marten verloren. Wenn man einmal sein Äußeres außen vor ließ, war er wirklich nicht besonders angsteinflößend, wenn man mit ihm sprach. Erstaunlicherweise würde sie ihn vermutlich eher als gut erzogen und freundlich beschreiben.

"Und was machst du dann jetzt damit?", fragte er sie neugierig.

"Forschen. Vielleicht irgendwann einmal zur ESA gehen.", sie hatten über ihr Studium gesprochen und Marten schien wirklich neugierig. Er legte den Kopf leicht schief.

"Könntest du eventuell auch mal zu Forschungszwecken ins All?", fragte er und seine Augen funkelten leicht. Clara musste ein Schmunzeln unterdrücken. Vermutlich hatte er als kleiner Junge mal Astronaut werden wollen. Wann war er wohl davon weggekommen und hatte sich entschieden, stattdessen ein bedrohlich wirkender Typ zu werden?

"Ja, eventuell.", sie zuckte mit den Schultern. Sie würde das wahrscheinlich nicht einmal wollen, aber möglich wäre es.

"Jo, Marten. Alles klar?", ein südländischer Typ kam auf sie zu und schlug mit Marten ein. Clara zog sich einen Schritt zurück.

"Immer. Bei dir?", Marten grinste schief. Die beiden Männer begannen ein Gespräch und Clara nutzte die Zeit, um sich umzuschauen. Sie und Marten standen mittlerweile auf einer Art Empore und konnten so den ganzen Club überblicken. Sie war verwundert, wie viel hier los war und welche Aufregung in der Luft lag.
Sie war mittlerweile auch aufgeregt. Wie würde sie Raphael wohl live finden? Würde sie es schrecklich finden oder würde es ihr live wohl doch besser gefallen?

"Und sie ist?", der fremde Mann blickte Clara an und schien sie kurz zu mustern. Sie erkannte an seinem Blick, dass er wohl dachte, sie gehöre zu Marten.

"Das ist Rafs Fre...das ist Clara. Sie ist mit Raf hier.", gab Marten jedoch von sich. Clara schaute ihn überrascht an. Obwohl er aussah wie ein Klotz, schien er doch sehr einfühlsam zu sein und wollte sie nicht verschrecken.

Der fremde Mann schaute Clara überrascht an, dann weiteten sich seine Augen und auf seinem Gesicht erschien ein Grinsen.

"Ich fass es nicht.", meinte er belustigt und hielt ihr seine Hand hin. Zögerlich ergriff Clara diese und schüttelte sie.

"Hat er endlich die Eier gehabt, dich anzusprechen? Hat er gar nicht erzählt, dieser Sack. Ich bin übrigens Shaho!", er grinste amüsiert und Clara legte den Kopf schief. Wovon sprach dieser Mensch denn?

"Ich - äh, was?", fragte sie und ließ die Hand wieder los. Ihr Blick glitt zu Marten, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte, aber anscheinend krampfhaft versuchte ein Grinsen zu unterdrücken. Clara bekam das Gefühl, dass hier jeder etwas wusste, was sie nicht wusste.

"Du bist doch die Kleine mit den Weltallbüchern... Raf hatte doch schon wochenlang ein Auge auf dich geworfen. War richtig niedlich. Scheinbar hat er das hier unter den zu großen Hoodies und der Brille erkannt.", er machte eine Handbewegung und Clara musste leicht lachen. Sie konnte verstehen, was er meinte, dennoch war sie über seine Worte verwundert.

Sie hatte gedacht, dass sie und Raf sich ganz zufällig getroffen hatten, als ihr Auto kaputt gegangen war. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sie vorher schon wahrgenommen hatte. Anderseits würde es vielleicht erklären, wieso er so nett und hilfsbereit gewesen war.

Sie öffnete den Mund und wollte gerade nachfragen, als schlagartig das Licht ausging und nur noch die Bühne beleuchtet wurde. Clara drehte sich mit leuchtenden Augen zur Show um. Sie war richtig aufgeregt.

Eineinhalb Stunden stand Clara erneut im Backstagebereich und wartete auf Raf. Noch immer konnte sie nicht behaupten, dass sie die Musik mochte, dennoch hatte es sie irgendwie mitgerissen. Er hatte sie beeindruckt.

"Gut, du bist noch da.", Rafs dunkle Stimme war hinter ihr aufgetaucht und sie drehte sich überrascht zu ihm um.

"Wo sollte ich denn sonst sein?", sie ignorierte die anderen Männer, die auch den Raum betreten hatten und zuvor ebenfalls aufgetreten waren.

"Weiß nicht. Dachte, vielleicht fandest du es ja so schlimm, dass du schon mit Vollgas Richtung Wien unterwegs bist.", Raf grinste und zog sie an ihren Hüften näher an sich heran. Clara verdrehte die Augen.

"Wie denn? Ich durfte ja nicht mit meinem Auto fahren, erinnerst du dich?", sie lachte und stieß ihn leicht gegen die Brust. Raphael lachte jedoch nur und küsste sie. Clara wusste nicht, wie sie das vor all diesen Menschen finden sollte, dennoch lehnte sie sich leicht gegen ihn und ließ es geschehen.

"Soll ich dich nach Hause bringen und du erzählst mir dabei, wie du den Auftritt fandest?", Raphael legte den Kopf etwas schief und musterte sie. Clara biss sich auf die Unterlippe.

"Äh, ja. Okay, ich dachte eigentlich, ich bleibe bei dir.", murmelte sie und spürte, wie sie rot wurde. Sie wich seinem Blick aus, aber er legte die Hand unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.

"Du möchtest bei mir bleiben?", Raphael schien überrascht. Clara zuckte mit den Schultern. Sie war davon ausgegangen, dass sie bei ihm heute Nacht schlafen würde.

"...aber wenn es nicht passt, ist es auch okay.", gab sie von sich. Raphael grinste amüsiert.

"Das passt immer. Ich habe nur nicht damit gerechnet. Du hast dich ja kaum gemeldet.", seine braunen Augen lagen ruhig auf ihr und Clara runzelte die Stirn.

"Ich wollte dich nicht stören.", meinte sie langsam. Raphael zog die Augenbrauen hoch.

"Wieso solltest du mich denn stören?", fragte er. Clara zuckte mit den Schultern.

"Oh man, Clara. Ich glaube, wir sollten wirklich mal in Ruhe miteinander über das hier reden.", er zeigte zwischen ihnen hin und her.

Calm downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt