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Ich dachte, es gibt heute zur Feier des Tages noch ein Kapitel. Ich habe endlich meine lang ersehnte Beförderung bekommen - und ihr bekommt heute dafür die volle Ladung Clara und Raf.
Bin gespannt, was ihr sagt!

Als sie das Restaurant betraten, sah Raf wie sich Claras Augen weiteten. Das Restaurant war schick und Raf würde es sogar als romantisch beschreiben. Er bemerkte, dass Clara erst jetzt richtig feststellte, dass das hier ein richtiges Date sein sollte. Sie fuhr sich nervös durch die Haare und Raf schmunzelte. Er hatte mitbekommen, dass er sie heute schon öfter nervös gemacht hatte und er mochte das.

"Es ist sehr schön hier.", Clara blickte zu ihm herüber und ihre großen Augen leuchteten. Raf nickte, ehe er sie zu einem Tisch führte. Er war schon öfter hier gewesen, aber nie mit einer Frau, die nicht zu seiner Familie gehörte. Clara setzte sich und strich ihr Kleid glatt. Entspannt ließ sich Raf ihr gegenüber nieder. Umso aufgeregter sie zu sein schien, umso entspannter wurde er, dennoch scannte er einmal die Umgebung. Er hatte dieses Restaurant auch ausgesucht, da es sich seine Fans und Leute, die ihn erkennen und ansprechen würden, vermutlich eher nicht leisten konnten.

"Warst du hier schon oft?", Clara schaute sich erneut neugierig um.

"Ein paar Mal. Meine Mama geht hier sehr gerne hin. Als Italienerin ist sie gar nicht so einfach, was gutes italienisches Essen angeht.", Raf lehnte sich leicht nach hinten und betrachtete Clara eingehend. Sie wurde rot unter seinem Blick.

"Und du?", fragte sie. Raf lachte.

"Nein, kein bisschen.", gab er zu. Clara verzog den Mund zu einem leichten Lächeln, dann wanderte ihr Blick zu dem Kellner, der an den Tisch herantrat und nur Augen für Clara hatte. Raf konnte das verstehen, dennoch war es ungewohnt für ihn, nicht wirklich beachtet zu werden und noch dazu bemerkte er leichte Eifersucht in sich aufsteigen, als er sah, wie nett Clara zu dem Kellner war.

Als dieser wieder verschwand, verschränkte Raf die Arme und zog eine Augenbraue hoch. Clara runzelte die Stirn.

"Was?", fragte sie unsicher. Raf unterdrückte ein Grinsen.

"Weißt du eigentlich, was du für eine Wirkung auf Männer hast?", er bezweifelte es stark und auch ihr Blick verriet, dass sie nicht verstand, wovon er sprach.

"Keine Besondere.", stellte sie fest und zuckte mit den Schultern. Raf konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

"Nein, kaum. Es sollte mich zwar wundern, wenn der Typ gerade überhaupt richtig mitbekommen hat, dass hier noch ein Mann am Tisch sitzt, aber auch sonst hat er dich kaum angestarrt.", Raf grinste amüsiert und Clara schaute ihn ungläubig an.

"Ich glaube, du übertreibst.", stellte sie fest und schüttelte den Kopf. Raf beugte sich leicht nach vorne. Es hatte ihm Mut verliehen, dass sie heute so aufgeregt war - endlich kam er sich wieder wie er selbst vor in ihrer Nähe und nicht wie ein kleiner verliebter Junge.

"Nein, tu ich nicht. Ich dachte schon, ich muss ihm deutlich machen, dass du mit mir hier bist.", seine Augen funkelten amüsiert auf und Clara starrte ihn einen Moment an, ehe sie die Nase kraus zog.

"Vielleicht fand ich ihn ja nett.", sie grinste ihn frech an. Raf wusste, dass sie ihn herausfordern wollte, aber er lachte nur leise auf.

"Und ich glaube, zu nett ist nichts für dich.", gab er ebenso herausfordernd zurück. Froh bemerkte er, wie sich ihr Gesicht schlagartig rot färbte. Er hatte schon bei ihrer gemeinsamen Nacht zufrieden bemerkt, dass sie nicht unbedingt der Typ für Blümchensex war. Raf räusperte sich leicht, als Bilder vor seinem inneren Auge auftauchten, wie sie nackt und stöhnend unter ihm lag. Ob er das Glück heute wohl nochmal haben würde? Irgendwie bezweifelte er es. Vermutlich würde sie ihn jetzt erstmal warten lassen. Anderseits hatte sie so lange gewartet und eventuell hatte sie davon genug.

Eim Blick auf Clara machte ihm deutlich, dass sie gerade ähnliche Bilder im Kopf hatte und seinem Blick schnell auswich. Sie seufzte leise, dann entschied sie sich offenbar das Thema zu wechseln.

"Was ist das mit dir und den Autos? Kein Mensch braucht so viele Autos.", meinte sie. Ihre Hände spielten mit der Serviette herum. Raf sah sie überrascht an.

"Brauchen nicht, aber wollen.", er zuckte mit den Armen. Sie verdrehte lächelnd die Augen.

"Was würdest du dir kaufen, wenn Geld keine Rolle spielen würde?", fragte er neugierig. Clara schürzte die Lippen und schien einen Moment nachzudenken.

"Bücher. Und eine Art Bücherei, bei der alle Wände aus Bücherregalen bestehen quasi. Und es gibt dann so hin und herschiebbare Leitern, weißt du? Und vielleicht einen richtig schönen Flügel.", ihre Augen glänzten, als sie sprach und Raf musste den Impuls unterdrücken, nach ihrer Hand zu greifen, die immer noch auf der Serviette lag.

"Kannst du Klavier spielen?", fragte er, aber eigentlich würde es ihn nicht überraschen. Sie nickte ruhig.

"Ja, seit klein auf gelernt.", meinte sie. Raf unterdrückte ein Seufzen. Sollten sie und er sich besser kennenlernen und es würde funktionieren, würde er ihr diese Wünsche, ohne mit der Wimper zu zucken, erfüllen.

Plötzlich traf ihn eine Erkenntnis. Clara war eindeutig anders, als alle anderen Frauen, die er zuvor getroffen hatte. Keine hätte sich Bücher gewünscht. Aber Clara war intelligent, belesen und gebildet. Sie hatte einen Doktor und machte Karriere. Würde es eines Tages ernst mit ihnen werden, würde sie Rafs größten Wunsch überhaupt erfüllen wollen? War es auch ihr Wunsch?

"Willst du Kinder?", platzte es aus ihm heraus, bevor er den Gedanken zu Ende gedacht hatte. Im ersten Moment wollte er sich die Hand vor die Stirn schlagen, aber dann sah er sie offen an. Die Frage war nicht unwichtig- ihm war es so wichtig, er brauchte dem ganzen eigentlich gar keine Chance geben, wenn sie keine Kinder wollte.

Clara schaute ihn perplex an, dann lachte sie auf.

"Ja, aber auf die herkömmliche Art und Weise. Die kauft man normalerweise nicht mit Geld.", lachte sie. Raf blickte sie verwirrt an, ehe er verstand, dass sie auf ihr vorheriges Thema anspielte. Er spürte Erleichterung in sich aufsteigen. Verdammt, er war wirklich dabei sich zu verlieben.

"Normalerweise nicht. Die herkömmliche Art macht ja auch viel mehr Spaß.", Raf schaute ihr tief in die Augen und sah, wie Clara schluckte. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht, dann leckte sie sich über die Lippen und nickte sanft. Sie wollte gerade etwas erwidern, als der Kellner erneut an den Tisch trat. Als er ihnen das Essen hinstellte, bedankte sich Clara, beachtete ihn jedoch nicht weiter. Raf stellte das zufrieden.

"Was machst du eigentlich beruflich?", Claras Frage kam für Raf unerwartet, auch wenn es bei dem Thema natürlich Sinn ergab und ihm rutschte vor Schreck die Gabel aus der Hand.

Calm downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt