Offene Worte

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"Y/N, ich hätte eine Frage an dich."

"Die wäre?" Es sah so aus, als ob nochmal seinen Satz, in seinem Kopf, durchgehen würde. "Ada und Polly haben mich gebeten, dich zu fragen, ob du diese oder vielleicht nächste Woche vorbeikommen möchtest, um mit ihnen Kaffee zu trinken."

Ich sah ihn mit einem leichten Lächeln an. "Sehr gerne." Ich atmete kurz aus und sah meinen Atem. Die Kälte des nahen Winters verbreitet sich schnell. "Die Nächte in Birmingham sind immer kalt, nicht wahr?" Der Shelby lief nah bei mir und beobachtete, wie ich die kleinsten Gesten und Bewegungen von mir gab. Er hat recht, diese Nächte sind in der Tat sehr kalt geworden.

"Es ist wahr, aber dieser Ball war eine nette Abwechslung. Es war sehr schön, all die Menschen in ihren Kleidern und Anzügen zu sehen und wie sie über die Tanzfläche schwebten." "Das Kleid steht dir sehr gut, wenn ich das sagen darf. Und so eine schlechte Tänzerin bist du eigentlich nicht." Sprach er zu mir mit leicht rauchiger Stimme.

Der Shelby lächelte ein wenig vor sich hin. "Eigentlich? Sehr großherzig." Sagte ich mit einem leicht sarkastischen Unterton in meiner Stimme. "Du hast selbst gesagt, dass du zwei linke Füße hast, oder warst du zu schüchtern, um zu fragen?"

Ich spürte, wie er mich ärgern wollte. Unsere Arme waren noch eingehakt, was ich ausnutze, um schneller zu laufen. Der Shelby ließ sich entspannt mitziehen. Nach einer Weile hatten wir den Grasweg hinter uns gelassen. Langsam näherten wir uns einigen Häusern von Birmingham.

Nach einiger Zeit sprach er. "Y/N, wenn ich eines auf den Straßen von Birmingham gelernt habe, dann ist es das Ausnutzen von Schwäche. Deshalb sind Stärke und Kontrolle überlebenswichtig." Woher kommt das Thema jetzt? "Es muss aber auch sehr anstrengend sein, immer so zu sein, oder?" "Es ist ein notwendiges Übel. Daran muss man sich gewöhnen. "Das sagte er mit tiefer Stimme und ebenso tiefer Entschlossenheit.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass man so etwas von ihm zu hören bekommt. Er ist zweifellos eine markante Persönlichkeit in der Stadt. Sein Name ist untrennbar mit den Aktivitäten der Familie Shelby verbunden. Viele Einwohner respektieren Thomas Shelby wegen seiner Führungsqualitäten und seiner Fähigkeit.

Er wird als einer der mächtigsten Männer Birminghams angesehen. Sein Einfluss reicht über die organisierte Kriminalität hinaus in Wirtschaft und Politik. Manche bezeichnen ihn als "König von Birmingham", der im Hintergrund die Fäden zieht. Er ist von einer tiefen Loyalität zu seiner Familie geprägt. Er wirkt fast geheimnisvoll. Seine Emotionen sind schwer zu lesen.

Und doch bin ich von der Art und Weise dieses Mannes angezogen. Meistens ist es schwierig, eine Emotion in ihm zu erkennen.


"Ich bewundere deine Entschlossenheit. Aber Thomas, vergiss nicht, dass man sich auch mal fallen las-" Und wieder kam eine Unterbrechung. "Das mag sein, aber Y/N, ich bin ein sehr beschäftigter Mann."

"Das ist mir klar. Aber wenn du dich nur ein einziges Mal entspannst und dich fallen lässt, heißt das noch lange nicht, dass du gleich wieder schwach wirst." "Ich habe nie etwas von Schwäche gesagt". Er blieb mit mir stehen und starrte mich mit seinen blauen Augen an.

"Ich weiß, aber ich habe mir das schon denken können. Das war doch dein Gedanke, nicht wahr?" Er ließ seinen Blick über mein ganzes Gesicht schweifen. Er prägte sich jedes noch so kleine Detail ein oder versuchte es zumindest.

Schließlich nickte er mit dem Kopf und zog mich mit seinem Arm weiter. Die Straßen waren gesäumt von Pärchen, Kindern und ein paar leicht angetrunkenen Gästen aus den Kneipen. Einige Häuser erstrahlten im Schein von Kerzen, während andere im Dunkeln lagen.

Für einen Augenblick herrschte Stille. Eine Stille, die angenehm war. "Du scheinst eine interessante Perspektive zu haben, das gefällt mir. Du scheinst mir anders zu sein als die Frauen, die ich bisher kennengelernt habe." Sprach der Shelby, den Blick auf den Steinboden gerichtet.

"Das mag sein, aber ich glaube, dass wir alle unsere Geheimnisse und Facetten haben, die wir nicht immer an die große Glocke hängen. Das gilt auch für dich, Thomas."

Wir liefen noch ein ganzes Stück weiter, eher wir an den Kleiderladen ankamen. "Ich habe diesen Spaziergang genauso genossen, wie ich unser Gespräch genossen habe". "Das kann ich nur erwidern." Wir standen vor den Türen des Ladens. Die beiden Straßenlaternen, die auf dem Bürgersteig standen, gaben uns ein wenig Licht.

Ich konnte seine markanten Gesichtszüge und seinen durchdringenden Blick gut erkennen. In der Regel ist es ein Blick, mit dem man sich vom Himmel in die Hölle befördern lassen könnte.

"Danke, dass du mich nach Hause gebracht hast, aber das wäre nicht nötig gewesen." Ich schaute ihn leicht lächelnd an. "Y/N, es war mir eine Freude. Der Abend und der Tanz mit dir war schön." Da musste nicht nur ich, sondern auch der Shelby leicht schmunzeln.

"Eventuell sehen wir uns ja nochmal die Tage, habe ich recht?" Der Shelby nickte dabei. "Das will ich doch hoffen. Es kann sein, dass du Ada öfters über den Weg kommen wirst."  Etwas verwundert sah ich den Mann mit den starren blauen Augen an. "Weshalb das?" "Sie hat sich in dich sowie in den Kleiderladen verliebt."

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Die beiden verabschiedeten sich voneinander. Bevor Y/N die Tür zufallen ließ, zog Shelby seine Zigarettenschachtel aus dem Mantel. Thomas ging langsam die Stufen des Bürgersteigs hinunter, bis er sicher war, dass Y/N ihn nicht mehr hören konnte. Zu dieser späten Stunde war nicht viel Verkehr auf den Straßen.

Der Shelby zog sein Feuerzeug aus dem Mantel. "Nicht nur Ada, sondern vielleicht auch ..." Mitten im Satz hielt er inne, bevor er sich darüber klar wurde, was er da sagen wollte.

Y/N konnte noch sehen, wie Thomas sich die Zigarette anzündete und nach dem ersten Zug von ihrem Fenster aus weglief.

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Das ist ein etwas längeres Kapitel. Damit ich alles in mehrere Kapitel aufteilen kann, schreibe ich nicht gerne so lange Kapitel. Dazu muss ich kürzere Kapitel verfassen. Trotzdem hoffe ich, dass euch dieses Kapitel gefällt! Schreibt einfach in die Kommentare oder an mich persönlich, wenn ihr Wünsche oder Anregungen habt.
🫶
952 Wörter

The Magnetic pull of OppositesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt