Mit ihr?

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"Für eine Frau wie dich? Glaubt mir, Y/N, für eine Frau wie dich würde ich alles Geld der Welt eintauschen."

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Bei diesen Worten konnte Y/N nicht anders, als ihn anzustarren. Der Shelby verharrte einen kurzen Moment mit ihr in starrer Haltung, bevor er sich räusperte. "Nun, ich hoffe, du wirst dich amüsieren." Und sie tat es. Sie saßen gut zwei Stunden im Garrison Pub, tranken und redeten. Er erzählte ihr ein wenig von seinen Wetten, von seinen Brüdern und sie erzählte ihm von ihren Träumen.

Y/N hatte sich noch nie so wohl mit einem Mann gefühlt, und doch gab es ein Gefühl, das sie nicht mehr losließ. Sie wusste nicht, ob alles zu schnell ging. Am Ende waren sie doch nur Fremde, die höchstens ein paar Blicke ausgetauscht hatten.

Bei Thomas war es ähnlich. Er hatte schon viele schnelle Vergnügungen mit Frauen gehabt. Er nutzte sie fast aus, was für ihn selbstverständlich war, da es sich meistens um Huren handelte. Aber einer Frau wie ihr wollte er nicht wehtun, so einen Schmerz wollte er ihr nicht zufügen.

Seine Brüder hatten bemerkt, dass er sich verändert hatte, zumindest wenn Y/N in der Nähe war. Arthur hatte viele Male gesehen, wie Thomas Y/N ansah. Er hatte seine verehrenden sowie, auch lustvollen Blicke gesehen.

Y/N mag zwar, wie Thomas behauptet, "eine Frau von Welt" sein, aber sie bleibt doch eine junge Frau, die leicht zu täuschen ist. Die Art und Weise, wie sie sich leicht in Dinge hineinziehen ließ, machte dies deutlich. Polly und Ada sprachen oft über diese Dinge in einem privateren Rahmen. Meistens dann, wenn die drei älteren Shelby-Herren nicht zu Hause waren.

Thomas selbst war auf den ersten Blick von ihrem Wesen ein wenig beeindruckt. Er hat schon oft solche Frauen gesehen, aber bei ihr ist es anders.

Während ihres "kleinen" Rendezvous hatten sie kein einziges Mal eine Unterbrechung. Von diesem Moment an wurde Y/N erst so richtig bewusst, wie viel Macht in ihm steckte. Wer würde schließlich einen ganzen Pub für einen ganzen Abend mieten?


Nachdem sie etwas zu essen und zu trinken bekommen hatten, erhob sich Y/N. Thomas blickte zu ihr hoch: "Entschuldige mich einen Moment." Sie deutete mit einem Blick in die Richtung der Toilettenkabinen.

Der Shelby nickte und bevor sie ganz aus seinem Blickfeld verschwunden war, fragte er: "Ist es in Ordnung, wenn ich eine rauche?" Normalerweise würde er sich einfach eine anzünden, aber aus irgendeinem Grund zog er es vor, zu fragen. Nicht alle Frauen mochten den Geruch von Nikotin, der von einer Zigarette ausging.

Sie nickte und ging weiter. Währenddessen stand Thomas auf und ging in Richtung Tresen. Dort holt er eine Schachtel Zigaretten heraus und zündet sich eine an. Nachdem er den ersten Zug genommen hatte, lehnte er sich mit dem Rücken an die Tresen. Sein Blick schweifte durch den leeren Pub.

Er ließ den Kopf in den Nacken fallen und dachte darüber nach, wie er weiter vorgehen sollte. Am liebsten würde er sie zu sich nach Hause einladen, aber Ada riet ihm davon ab. Sie war der Meinung, dass so etwas zu schnell gehen würde, wenn er in der Sache etwas Langfristiges sehen würde.

Und ob er dies tat, etwas Langfristiges im Blick zu haben? Thomas zog es vor, sich von solchen Dingen fernzuhalten. Mit seinem Geschäft und den gelegentlichen Besuchen bei den Prostituierten würde es ihm für eine lange Zeit gut gehen - so war es jedenfalls bis zu diesem Zeitpunkt gewesen. Er hatte sich nicht oft mit dem Gedanken beschäftigt, dass er sein Leben mit einer bestimmten Frau teilen würde. Eine Frau, die ihn lieben würde, so wie er sie liebte. Eine Frau, die er mit großer Wahrscheinlichkeit heiraten würde und mit der er jeden Tag aufwachen würde.


Er stieß einen Seufzer aus, der kaum zu hören war. Nein, eine Ehe, war er dafür bereit? Er selbst wusste es nicht. Es musste sich nicht alles auf die Schnelle entwickeln, so etwas konnte sich ja auch seine Zeit lassen. Es kommt darauf an, wie die Partnerin das sehen würde. Tatsächlich habe er an Y/N etwas Besonderes gesehen, etwas, das er noch nie zuvor an einer Frau gesehen habe. Was genau das zwischen ihnen war, konnte er jedoch nicht mit Sicherheit sagen.

Sie hat sich auf ein Date eingelassen, aber es kann auch sein, dass sie nur an seinem Aussehen oder an seinem Geld interessiert ist. Zumindest hatte er das Ada gesagt, weshalb sie auch sehr wütend auf ihn war. Ada hatte Y/N sehr stark in Schutz genommen und Thomas dafür verdonnert, dass er überhaupt so etwas von ihr denken konnte. Wenn er so zurückblickte, huschte ein Lächeln über seine Lippen. Das erste Mal, dass er so ein Gefühl hatte, war, als sie nach dem Ball auf dem Weg nach Hause waren.

Als der Shelby den letzten Zug aus seiner Zigarette genommen hatte, kam auch sie heraus. Sie, ein Bild, das von der Hand Gottes gemalt war. So war es, wie er sie sich in seinem Kopf beschrieben hatte.

Während Thomas noch an der Theke lehnte, trat sie mit einem sanften Lächeln hervor. Er blickte zu Y/N hinüber und konnte nicht anders, als ihr in die Augen zu sehen. Ihr Blick zog ihn an. Er hatte von ihnen geträumt, nicht nur von ihrem Blick, sondern auch von ihren Lippen.

Thomas musste die ganze Zeit überlegen, ob er sie nach Hause bringen oder mit ihr einen Spaziergang machen sollte, um sie in ihre Wohnung zurückzubringen.

Ada selbst sagte: "Wenn du sie mitnimmst, sagt dein Unterbewusstsein, dass sie nur eine deiner Huren ist, aber wenn du sie in ihre Wohnung bringst, weißt du deine Antwort".

Er selbst habe so lange überlegt, was Ada damit gemeint habe, bis er es sich selbst habe beibringen können. "Mitnehmen = ausnutzen, zurückbringen = auf etwas Langfristiges mit ihr hoffen."

Es war viel einfacher, als er sich das vorgestellt hatte, aber was wollte sein Unterbewusstsein und was wollte er selbst?

"Und war sonst noch etwas geplant?" Sie sah ihn erwartungsvoll an. "Wie wäre es, wenn wir ... einen Abendspaziergang machen?" Y/N stimmte dem zu. Wieder bot er ihr seinen Arm an, den sie auch annahm. Gemeinsam liefen sie aus der Kneipe und als sie draußen waren, wurde es ein bisschen kälter, aber es sah so aus, als ob Y/N auch nicht wirklich kalt war. Gemeinsam verließen sie die Kneipe. In der Zwischenzeit war sich Thomas nicht sicher, ob er den Weg zu seinem oder zu ihrem Haus einschlagen sollte. Sie sprachen nicht mehr viel miteinander. Es herrschte eine Stille zwischen ihnen, eine angenehme Stille. Nach einiger Zeit fragte Y/N: "Sag mal, Thomas?"

Der Angesprochene senkte den Blick auf die Frau in seinen Armen: "Was ist?" Ein wenig nervös blickte sie sich um, dann sprach sie selbstbewusster: "Ich habe eine Einladung von Mrs. Carter zu einem Bankett und wollte fragen, ob du mich vielleicht dorthin begleiten würdest?"

Sie wusste, dass es eigentlich die Herren waren, die eine Dame einluden. Aber diesmal musste sie es tun. Der Shelby warf ihr einen überlegenen Blick zu, der Y/N ein wenig nervös aussehen ließ. Thomas kannte die Carters. Ada unterhielt sich gelegentlich mit Florence Carter, wenn sie neue Kleider kaufte. "Wann ist das Bankett?"

"In drei Tagen." "Am Donnerstag also?" Y/N nickte. Er warf ihr ein kleines Lächeln zu: "Gerne, dann können wir ja noch an deinen Tanzkünsten feilen." Mit einem leicht empörten Blick sah sie Thomas an: "Na ja, ich muss schon sagen, dass ich gar nicht so schlecht war."

"Das ist deine Meinung. Was ist mit meinen Schuhen, die du zerknittert hast, als du darauf getreten bist ..." Er hielt inne, als er ihren beleidigten Blick sah.

Sie passierten einen Weg, der nahe zum Haus der Shelbys führte. Thomas machte keine Anstalten, auch nur in diese Richtung weiterzugehen. In der Hoffnung, dass sie einen schönen Abend hatte, wollte er sie nach Hause bringen.

Er war sich darüber im Klaren, dass er etwas Langfristiges wollte, und das wollte er mit ihr.

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Ich war so froh, als ich dieses Kapitel endlich fertig hatte. Ich für meinen Teil schreibe alle meine Kapitel in Word, und viele andere schreiben ihre Kapitel hier auf Wattpad, glaube ich? Jedenfalls waren es genau 3 Wordseiten.
🫶


1297 Wörter

The Magnetic pull of OppositesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt