Kapitel 3

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Er war ihm immer noch sehr nahe und er versuchte zurückzuweichen, doch ein knorriger Baum machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
Das Gesicht seines gegenüber verzog sich zu einem belustigten Lächeln und enthüllte rasiermesserscharfe Eckzähne.

Endlich löste er sich von ihm und trat ein paar Schritte von ihm zurück. Augenblicklich entspannte sich sein Körper, er hatte gar nicht gemerkt das er ihn angespannt hatte, und er rutschte den Baumstamm hinunter und saß nun im etwas deuten Gras, den Rücken an den mit Moos bewachsenen, alten Baum hinter ihm gelehnt.

Sein Kopf sackte nach unten und er merkte wie erschöpft er eigentlich war. Die Jagd hatte ihm einiges an Kraft geraubt und das erste mal sah er sich nun ganz genau seine Umgebung an.

Der Wald um ihn herum wirkte etwas heller als bevor, auch wenn das kaum der Fall sein konnte die Sonne würde nicht wiederkommen, dass hatte er früher als kleines Kind immer gehofft aber er hatte es irgendwann aufgegeben auch wenn alle versuchten ihm einzureden, er müsse nur daran glauben und dann würde es irgendwann wahr werden.

Er blickte weiter umher und erkannte eine kleine alte Ruine nicht weit von ihnen. Sie wirkte ziemlich heruntergekommen und morsch. Es könnte mal ein kleines Bauernhaus gewesen sein, überlegte er. „Auf, den Tag über können wir dort verbringen, bevor die Nacht wieder hereinbricht." antwortete ihm der Unbekannte, welchen er fast schon wieder vergessen hatte und nahm ein weiteres Mal seine Hand an, welche er ihm Hilfe spendend entgegen gestreckt hatte. Kaum stand er auf seinen Beinen lief der ihm unbekannte auch schon los und in Richtung der kleinen Ruine des Bauernhofes, welcher er sich vorhin schon angeguckt hatte.

Von nahem sah sie noch runterkommender aus als aus der Ferne, das Dach war nur noch an einigen Stellen in Takt, die Außenwände hatten einige Einschusslöcher und die Fenster waren ganz kaputt. Auf dem Boden des Hauses konnte man allerdings genau vor den Fenstern die Scheiben in vielen Winzigkeiten Scherben erkennen.

Die zwei betraten das Haus und im inneren herrschte eine Unordnung, welche er no h mir in seinem Leben gesehen hatte.
Kreuz und Quer lagen Sachen wie Haushaltsgegenstände oder wenige Holzspielzeuge von Kindern, doch noch erschreckender waren die Blutspritzer an den Wänden und auf dem Boden.

Er begann zu zittern.

Was war hier geschehen? Wie lange war es wohl schon her?
Er wollte das Hausinnere wieder verlassen doch der Junge Mann, dessen Namen er immer noch nicht kannte, schlug die Tür zu.

„Es ist alles gut. Du brauchst keine Angst zu haben." versuchte er ihm einzureden.
Er merkte wie die Wut in ihm hochkochte. „Alles soll gut sein? Bist du dir da sicher? Hier sind überall Blutspritzer, was glaubst du was hier passiert ist?" die Wut kochte immer höher und sein Gegenüber konnte beobachten wie die Schatten sich von Gegenständen oder ihnen beiden sich lösten und begannen um ihn herumzuwirbeln.

Seine ohnehin schon dunklen Augen wurden nun pechschwarz, sodass man weder Pupille noch Glaskörper erkennen konnte. Auch tauchten auf einmal schwarze Adern überall auf den Körperstellen auf die er sehen konnte. Doch das erschreckendste waren die Schatten, sie verformten sich zu schrecklichen Fratzen, der Schatten eines Stuhles wurde zu einem sich duckenden Monster mit riesigen scharfen Zähnen und glühenden Augen, es sah so aus als würde es jeden Moment losspringen würde und das tat es auch. Mit erstauntem Gesichtsausdruck wich der Vampir aus und beobachtete interessiert was als Nächstes geschehen würde.

Der mit Schatten umwandte Vampir sank kraftlos zu Boden und die Schatten verwandelten sich langsam in ihre angestammte Form zurück.

Der Junge hockte zusammengesunken auf dem hölzernen Boden und stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab.
Vorsichtig hockte er sich zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter, er zuckte zusammen und und wich bis zur Wand zurück. Blickte ihn aus Schreck geweiteten Augen an und drückte sich an die Wand.

Langsam stand er auf und ging auf ihn zu, er ließ sich neben ihm nieder, er zuckte wieder zusammen.
„Was war das? Wie ist das passiert und wieso kann ich so etwas?" hilflos guckte er auf seine Hände auf denen immer noch schwarze Adern zusehen waren.




Sein Geist wurde wieder klarer und er fand sich wieder zwischen seinen „Artgenossen", welche immer noch hungrig in Richtung des kleinen Dorfes blickten. Es erinnerte ihn an das seine, doch es war besser geschützt.
Wachen in silbrig glänzenden Rüstungen patrouillierten auf den Schutzmauern entweder mit einem Schwert am Gurt um die Hüfte oder einem Köcher mit Pfeilen und Bogen auf dem Rücken.

Er wiederum konzentrierte sich aber doch lieber wieder auf das an was er vorhin gedacht hatte. Wahrscheinlich hatte Leonid wieder in seinen Gedanken etwas gesucht, er war der gewesen der ihn damals, vor ungefähr fünfzig Sommern gefunden hatte und seitdem hatte er ihm gelehrt wie er mit seiner Kraft umzugehen hatte.

Er war ihm deswegen sehr dankbar und wurde nachher, sobald er wusste wie man mit diesem Körper umging zu so etwas wie einer Leibwache und Berater für Leonid geworden, welcher über die Untoten herrschte und sicherging das sie sich an alle Gesetze hielten, denn auch in dieser grausamen Welt gab es sogar für die finstersten Kreaturen Regeln an die sie sich halten mussten,
sie zum Beispiel wenn sie einer, den Menschen sehr ähnliche Gestalt hatten ihnen nicht preisgeben durften was sie nun wirklich sind.

Doch ihn sollte das alles nicht kümmern er musste nun darauf achten das keiner sie entdeckte.
Dies war seine heutige Aufgabe und zudem das suchen von einem bestimmten Artefakt, welches in diesem Dorf versteckt wurde.

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