Kapitel 17

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Viele der weiteren Wesen waren noch am Tag angereist und nur sehr wenige in den frühen Abendstunden, sie hatten ein paar Stunden um sich auszuruhen und sich in ihren Zimmern einrichten zu können.

Die Meisten waren ebenfalls auf dem Flur einquartiert, während die, welche keinen Platz mehr auf dem oberen Flur hatten in die Gästezimmern im Erdgeschoss zugewiesen wurden.

Der König und sein Begleiter waren schon bei Anbruch der Nacht in ihrem Zimmer umher gegeistert, hatten sich für die bevorstehende, wahrscheinlich ewig lange Konferenz vorbereitet.

Sie hatten sich an den kleinen Schreibtisch in ihrem Zimmer gesetzt und sich einige Notizen zu dem Thema gemacht, das sie nachher ansprechen wollten.

Solan wuselte die ganze Zeit durch das vorübergehende Gemach der Beiden, suchte verschiedene Bekleidungsstücke  oder verschiedene Salben.

So erhob sich der König von dem kleinen Stuhl und stoppte seinen Gefährten indem er ihn an seiner Schulter festhielt und in seine Arme zog, ihn fest an sich drückte und einen kleinen Kuss auf seinen Haaransatz drückte.

„Was ist los, ist alles in Ordnung ?" fragte er ihn fürsorglich.

„Es ist alles in Ordnung, ich kann die Salbe nur nicht finden, die die du mir gestern auf die Schulter geschmiert hast." stieß er mit einem Seufzer hervor.

„Warte kurz, ich weiß wo die Salbe ist. Ich hole sie schnell und mache sie dir dann drauf." beruhigte er ihn und lief mit flinken Schritten in das anliegend Badezimmer, nur um wenige Augenblicke später mit dem gesuchten Objekt und weiterem Verbandszeug wieder zurückzukommen.

„Wie hast du sie so schnell gefunden, wo war sie ?" fragte er ihn ungläubig.

„Tja, dass wird wohl mein kleines Geheimnis bleiben." flüsterte er und führte ihn zum Bett, auf dem sie sich niederließen.

Mit bedacht öffnete der König das Hemd und strich es ihm von der Schulter um anschließend vorsichtig den Verband zu lösen.

Die Wunde sah schon deutlich besser aus als am Vortag, es war kaum noch Eiter zu sehen und auch die Wundränder sahen nun besser aus.

Geschwind stand der König doch nun wieder vom Bett auf, nur um in das Badezimmer zu eilen und dann wenige Momente später mit einer kleinen Wasserschüssel, einem kleinen Teller und zu guter Letzt einem sauberen Lappen zurückzukehren.

Bestückt mit diesen Dingen setzte er sich wieder neben ihn und begann ein weiteres mal damit  die Wunde zu behandeln.
Vorsichtig betupfte er diese mit dem nassen Lappen, wischte kleine Fusseln von den Ränder und lehnte sich etwas vor um sie genauer betrachten zu können.

Die klaffenden dunklen Wundränder stachen hervor, wie die Berge in einer sonst so ebenen Landschaft, hohe mit Wolken behangene riesige Steinhänge umgeben von weiten Feldern und Wiesen.

Immer wieder aufschauend schmierte er die Salbe auf die Wunde und um sie herum, sie fühlte sich kalt an. Zischend atmete der Verletzte aus, es war wie als würde eine Hand Schnee und Eis in seine Wunde gedrückt werden und würde sie von innen heraus einfrieren und betäuben.

Laut atmete er anschließend aus, drückte die Kompressen auf die nun eingecremte Stelle und der Verband wurde um seinen Oberkörper gewickelt. 

Kurz drückte der König seine Lippen auf die Schulter seines Gefährten, striff  sein Hemd wieder über den Körper seines Gegenübers bevor er es zuknöpfte nur um sich dann zu erheben und die gebrauchten Dinge wieder an ihre angestammten Plätze zu legen.

Währenddessen richtete die Leibwache ihre Kleidung nun ganz und schlich zu Leonid in das kleine Bad.

Von hinten schlang er dann seinen gesunden Arm um die Taille des Größeren und beobachtete belustigt seine Reaktion im gegenüberliegenden Spiegel, aus dem er ablesen konnte, dass er sich etwas erschreckt hatte, er hatte seine Augen ein kleines Stück weiter aufgerissen und seine Körperhaltung hatte sich versteift.

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