Prolog

124 15 86
                                    


Ein kleiner Blick in die Zukunft ...


Die Hochzeit hatte es in sich. Ich hätte nie erwartet, dass ich so emotional sein werde.

Die Sonne brannte auf meiner Haut und der warme Sand schlich sich in meine weißen Sandaletten. Durch die leichte Briese, die von der Meeresseite wehte, umschloss der Stoff meines Kleides meine Beine.

Aufgeregt zupfte ich mein Kleid zurecht und zog den Schleier, der mir entwich, wieder über die Schulter.

Die Aufregung kam erst richtig, als ich mit meinem Bräutigam vor dem Altar stand. Meine Hände zitterten so sehr, dass es nicht mal einen Versuch wert war, es unter Kontrolle zu bringen.

Und mein Herz - es schlug so stark, dass ich dachte, es würde mir jede Sekunde entwischen.

Einen Moment lang hielt ich inne, als der Bräutigam zittrig meine Hand nahm und mich aufgeregt bewunderte. Die Wärme seiner Haut und die kreisenden Bewegungen, die er mit seinem Daumen kaum merklich an meinem Handrücken malte, beruhigten mich etwas. Seine Augen glitzerten, als meine seinen begegneten. Ich schnappte nach Luft, die mir auf einmal zu schwer vorkam und sich zu langsam in meiner Lunge ausbreitete.

Es war unser Moment! Meiner und seiner. Außen rum existierte keiner - nur Wir!

Wir standen uns gegenüber, unsere Hände vor uns ineinander verschlungen. Tief durchatmend sagte ich „Ja", als der Trauredner die wichtigste Frage stellte. Auch dem wunderschönen Mann vor mir, mit seinem schicken beigen Anzug und der Fliege, sah man die Anspannung nach seinem deutlichen „Ja" abfallen.

Eine Welle der Gefühle durchflutete meinen Körper und kribbelnde Gänsehaut bedeckte ihn, als die Sängerin, die auf ihren Auftritt gewartet hatte, gefühlvoll 'Halleluja' zu singen begann, zu den schönsten Melodien des Klaviers im Zusammenspiel mit den hohen Tönen der Geige. 

Luca lief mit den Eheringen in der Hand über den Sand, zwischen den wenigen Gästen, die auf weißen Bänken saßen, und gesellte sich zu uns.

Wir steckten uns die in der grellen Sonne glitzernden Ringe an und Jubel ertönte, als seine weichen Lippen meine berührten.

Mein Dad hielt die ganze Zeit lang die Hand meiner Mum, die ununterbrochen mit einem Taschentuch ihre geröteten Wangen abtupfte.

Als wir vom Altar gingen, wurden wir mit einer Menge wunderschöner Seifenblasen empfangen, die in den hellblauen Himmel Spaniens empor schwebten - direkt über dem Meer.

Das war es wohl. Das war jetzt mein Happy End! Ich bin angekommen ...

Jess - Power of DecisionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt