3. Kapitel: Auf die Probe gestellt....

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Gabi rannte in die Umkleidekabine, Biggi hinterher. "Hey Süße was ist denn los?" Die Notärztin war auf die Toilette gerannt und übergab sich.
Nach ein paar Sekunden öffnete die Pilotin vorsichtig die Tür. "Hast du das öffters?" Gabi richtete sich auf und ging zum Waschbecken um sich frisch zu machen.
"Ja die letzten Tage. Aber mach dir keine Sorgen." "Du bist gut. Was ist wenn es was schlimmes ist?" Gabi lächelte und holte aus ihrer Handtasche einen positiven Test.
"Du bist schwanger?" Biggi umarmte ihre beste Freundin mit Tränen in den Augen.
"Aber du hast doch gar keinen Mann. Weißt du wer der Vater ist? Und du darfst jetzt auf keinen Fall mehr mit fliegen zu den Einsätzen." "Ja ich weiß die Gefahr mit Blut in Berührung zu kommen und mich zu verletzen ist viel zu groß und na klar weiß ich wer der Vater ist."

Marc hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht und wartete auf seine Ablöse.
Gabi kam aus der Umkleide und setzte sich zu ihm.
"Du Marc, mir gehts heut nicht so gut. Ich muss erstmal zum Arzt. Könntest du meinen Dienst übernehmen?" Der verständnissvolle Notarzt nickte.
"Ja klar ruh dich aus."

"Du bist ein Feigling und willst zu uns gehören?" Nicklas lachte mit fünf anderen Jungs den kleinen Julian aus. Dieser sackte immer mehr in sich zusammen.
"Na gut, wenn du uns beweisen willst das du kein Feigling bist, kletter auf diesen Baum." Julians Blick wanderte nach oben. Oh wie hoch das war. Aber er durfte jetzt nicht kneifen. Nicht jetzt, wo er kurz davor war mit dazu zu gehören.
Mit zitternden Knie griff er nach dem ersten Ast. Die Kinder waren ganz still gewurden. Ein paar Minuten später war er schon sehr weit oben. Julian war so stolz auf sich. Plötzlich knackte es.

"Rettungsleitstelle für Medicopter 117. Kind von Baum und Abhang hinab gestürzt.
GPS Koordinaten während des Fluges." Marc, Ralf und Biggi rannten aus dem Hanger. "Wo ist Gabi?", fragte Ralf Biggi verwundert. "Erklär ich dir während des Fluges." Die Maschiene hob ab und flog Richtung Unfallort.
"Zu mir hat sie gesagt es geht ihr nicht so gut.", nahm Marc das Gespräch wieder auf. "Ja, ach man Leute sie ist schwanger.", lachte Biggi. "Was?!" Ralf schrie verwunderter und schockierter als gewollt. "Na Ralf das ist ja wirklich kein Weltuntergang. Mich würde nur interessieren wer der Vater ist."
Während Biggi sich nun genau auf die Suche nach der Unfallstelle machte, schaute Ralf hinaus zu den Bergen und begann zu strahlen.
Schließlich rutschte er mit dem Sitz nach hinten, um den verletzten Jungen mit der
Winde hoch zuhohlen. Der Junge hatte Glück, bis auf ein paar Prellungen und blaue Flecken, war er mit dem Schrecken davon gekommen.
"Ich wollt doch keinen Ärger machen. Aber ich musste denen doch zeigen das ich ein mutiger Junge bin." "Ist schon gut." Marc streichelte dem jungen zärtlich über die Stirn.

Gabi war inzwischen wieder auf der Basis eingetroffen.
Vor dem Hanger sah sie dabei zu wie der Heli auf dem Boden aufsetzte.
Dabei zerzauste ihr langes blondes Haar. Der Sanitäter kam mit dem Rucksack auf dem Rücken zu ihr gelaufen. Er nahm ihre Hand und zog sie hinter die Basis.
"Stimmt das du.... Also das wir...." Die Notärztin nickte strahlend.
"Und was willst du jetzt machen?" "Na aufjedenfall nicht neun Monate zu Hause sitzen und wir müssen es den anderen sagen."

Im Aufenthaltsraum war das übliche Gewusel.
Biggi kochte Kaffee, Marc füllte die Notfalltaschen auf, Peter las Zeitung und Thomas diskutierte mit dem Basisleiter Ebelsieder über den Kraftstoffverbrauch.
Aufeinmal hielten alle inne, denn Ralf und Gabi kamen Hand in Hand herein.
"Gabi und ich müssen euch etwas sagen. Wir werden Eltern."
Ebelsieder fiel der Stift aus der Hand und Marc ein Stabel Kompressen nach unten.
Alle waren sprachlos. Biggi fasste sich als erstes und ging auf die beiden zu:"Alles Gute für euch drei. Aber seit wann seit ihr ein Paar und Gabi warum hast du deiner alten Freundin gar nichts gesagt?" "Seit einem dreiviertel Jahr. Wir fanden es vernünftiger berufliches und privates zu trennen."
Nun hatten auch alle Anderen die Sprache wieder gefunden und beglückwünschten die zukünftigen Eltern. Thomas holte eine Flasche Sekt aus dem Kühlschrank und Biggi die passenden Gläser dazu.
Dabei trafen sich ihre Blicke. Aber irgendwann konnte sie den wunderschönen eisblauen Augen nicht mehr stand halten und ging mit den Sektgläsern zu den Anderen. Der Pilot ließ den Sektkorken an die Decke knallen.
Alle stießen auf die freudige Nachricht an. Gabi natürlich mit Orangensaft.

Medicopter 117 - Zwischen Leben und TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt