11. Kapitel: Essen mit Zwischenfall....

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Am Abend trafen sich alle pünktlich 18:00 Uhr am Rosenheimer Markt zum Essen. Marc war der Erste und zog noch ein letztes mal sein Hemd glatt, weil er der Meinung war es hat immer noch Falten. Da bogen Karin in einem dunkelblauen Sommerkleid mit schwarzen Stiefel und Biggi mit einer weißen Bluse und schwarzen Hose um die Ecke. Jetzt fehlte nur noch einer. Zehn Minuten später raste ein Auto an ihnen vorbei und suchte sich einen Parkplatz. Thomas stieg in Hemd und Jeans aus. "Hey seht ihr alle schick." Biggi lachte: " Du auch Thomas." Am liebsten hätten die Vier draußen gegessen. Doch den blauen Himmel bedeckten immer mehr dunkle Wolken. Also gingen sie rein und suchten einen passenden Tisch direkt am Fenster. Das italienische Restaurant war gemütlich eingerichtet. Bilder von italienischen Landschaften und leise spielende italienische Musik versetzte einen in Urlaubsstimmung. Da es das Restaurant noch nicht lang gab, waren alle vier das erstemal hier. Thomas und Marc entschieden sich für Nudeln mit Pasta und Biggi und Karin nahmen Pizza. Inzwischen hatte es angefangen zu regnen. Doch wen interessierte das Wetter draußen, sie saßen ja alle im Trockenen. Die Stimmung war ausgelassen. Thomas erzählte einen Witz nachdem anderen und der Rest hielt sich vor lachen die Bäuche. Das Essen war köstlich und alle vier beschlossen bald wieder hier essen zu gehen. Der Regen war noch mehr geworden, dazu kamen heftige Sturmböhen und gewaltige Blitze zuckten über den Himmel.
"Na ein Glück müssen wir heut nicht mehr fliegen.", scherzte Biggi. Thomas nickte und schaute besorgt aus dem Fenster. "Ach du Scheiße!" In dem Moment von Thomas Schrei hörte man schon ein gebrassel und einen Knall auf der Straße. "Was ist los?" Doch beim Blick aus dem Fenster sah es jeder selbst. Ein Baum war auf Grund einer Windböhe umgefallen und hatte einen Mann getroffen. Die zwei Männer rannten als erstes durch den strömenden Regen und Biggi und Karin so gut wie es in Absatzschuhen ging hinterher. Karin ließ sich neben Marc auf die Knie fallen. "Lebt er noch?" Marc nickte: "Aber ich denke die Wirbelsäule hats erwischt und evtl. innere Verletzungen. Doch wir bekommen ihn so nicht raus. Wir brauchen die Feuerwehr." Der Pilot schüttelte den Kopf. "Das dauert zu lang bis sie den Baum zerschnitten oder einen Krahn angefordert haben. Biggi Lasthagen." Biggi mahnte ihn das sie unmöglich fliegen können bei dem Wetter. Aber Thomas wollte es riskieren. Die beiden Notärzte überlegten inzwischen wie sie den Patienten am besten stabil halten konnten. "Wir brauchen eine Decke oder irgendetwas um den Kopf und Nacken zu entlasten." Thomas reagierte sofort und riss sich sein Hemd vom Oberkörper und gab es Karin. "Los komm Biggi." So schnell es ging raste Thomas mit seinem Auto über die Landstraße Richtung Stützpunkt. Das Unwetter hatte noch kein bisschen nachgelassen. Seine Blicke wanderten immer wieder zu Biggi die ängstlich den Himmel beobachtete. Auf Grund des starken Regens waren sie alle innerhalb von Sekunden bis auf die Haut nass gewesen. Biggis Bluse war nur noch ein Hauch von Stoff der ihren Körper bedeckte. Er musste immer wieder hin schauen. Oh man was für eine Figur. Nie zuvor hatte er sie so gesehen.

Zehn Minuten später hatten sie den Heli in der Luft und flogen Richtung Rosenheim. Regen prasselte auf die Scheiben und starker Wind erschwerte den Flug. Doch Biggi schaffte es. Als sie den Marktplatz erreichten rutschte Thomas nach hinten. Er überwachte das Marc den Lasthagen richtig befestigte und alles gesichert war. Dann gab er Biggi ein Zeichen und ganz langsam zog sie den Heli nach oben. Karin und Marc nahmen die Arme des Verletzten und zogen ihn unter dem Baum hervor. Vorsichtig legte Biggi den Baum wieder ab und landete. Mit den Notfalltaschen in der Hand sprang Thomas aus dem Hubschrauber und rannte zu den Ärzten. In dem Moment kamen zwei Feuerwehrautos mit Blaulicht und Martinshorn. Die Feuerwehrleute stiegen aus und kümmerten sich gleich um den Baum. "Gut gemacht.", lobte der Einsatzleiter und klopfte Thomas auf die Schulter. "OK der Patient ist transportfähig." "OK Marc." Die beiden Piloten standen mit der Trage schon bereit. Während des Fluges konnte Thomas sich nicht verkneifen noch ein paar mal zu Biggi zu schauen. Ihre Haare waren nass, ihr Gesicht leicht verschmutzt und die Bluse klebte noch immer an ihrem Körper. "Was schaust du mich denn die ganze Zeit so an Thomas? Ich geh dann schon gleich duschen."

Medicopter 117 - Zwischen Leben und TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt