13. Kapitel: Missverständnis....

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Thomas betrat mit einem Zettel in der Hand die Basis und sah ein paar Sekunden belustigt dabei zu wie Biggi, den Kopf auf dem Schreibtisch gelegt, schlief. Leise schlich er sich an und packte sie im Nacken. "Ey Schlafmütze, Mittagsschlaf beenden." Biggi stieß einen Schrei aus und sah ihren Kollegen wütend an. "Wann hast du eigentlich deine nächte Flugtauglichkeitsuntersuchung? Eventuell auch am 10. Oktober?" Der Pilot hielt ihr seinen Zettel unter die Nase. "Kann schon sein." Die Pilotin wollte aufstehen um in die Küche zu gehen, doch Thomas stellte sich in den Weg. "Wie siehts eigentlich mit deiner Sportlichkeit aus? Was hälst du von einer Klettertour an der Steinigenwand am Wochenende?" "OK ich überleg es mir." Sie schob sich an ihm vorbei und machte sich Tee.

Der Samstag war, trotz das es schon Ende September war, glühend heiß. Aus diesem Grund trafen sich Biggi und Thomas erst in den späten Nachmittagsstunden. Biggi hätte sich zwar lieber in ein nettes Café gesetzt und den Ausblick in die Berge genossen, als zwischen ihnen herum zu klettern. Aber was solls sie hatte nun einmal zugestimmt. Sie startete ihr Motorrad und fuhr zum vereinbarten Treffpunkt, ein kleiner Parkplatz schon etwas in den Bergen gelegen. Thomas hatte seine beiden Mädels Marc untergewichtelt und wartete schon fünf Minuten als das Motorrad um die Ecke bog. "Oh Herr Wächter heute mal pünktlich." Den Kommentar konnte sich Biggi nicht verkneifen, mussten doch sonst immer alle Anderen auf Thomas warten. Doch er reagierte gar nicht darauf, sondern öffnete den Kofferraum. Mit einem kurzen Blick überprüfte Biggi den Inhalt. Er hatte wirklich an alles gedacht und zwei komplette Kletterausrüstungen besorgt. Nach einer Stunden stetig Berg hoch laufen waren sie endlich am Ziel. Erschöpft ließ sich Thomas mit der Ausrüstung auf dem Rücken in die Wiese fallen. Laut lachend zog Biggi ihm am Arm. "Du machst wohl jetzt schon schlapp?" "Vergiss es!" Er sprang auf und legte sich die Ausrüstung an. Biggi sprang ebenfalls in die Ausrüstung und ließ sich von Thomas helfen die Gurte straff zu ziehen.

"Du Marc ich nehm Vanille." "Und ich Schoko." Laura und Lisa gingen fröhlich neben Marc her und freuten sich riesig auf eine Abkühlung in Form eines Eis. Marc war in der Hitze auch nichts besseres eingefallen und so war er mit den Beiden in die Rosenheimer Innenstadt gefahren. Dort war viel los. Touristen sowie Einheimische drängten sich durch die Gassen. Jeder versuchte einen guten Platz in einem Café zu ergattern. Mitten im Gewühl tauchte plötzlich Gina auf. Marc erkannte sie sofort an ihren Schulterlangen schwarzen Haaren und ihrer Art wie sie sich bewegte. Sie musste heute Absatzschuhe tragen, denn sie wirkte größer als sonst. Als sie kurze Zeit später, mit zwei Einkaufstüten in der Hand, vor ihm stand, sah sie ihn wütend an. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und ohne ein Wort rannte sie davon. Die beiden Mädchen schauten verwundert zu Marc. Dieser war sich keiner Schuld bewusst. Vor ein paar Tagen schien noch alles super. Der Kinoabend war so toll gewesen. Beide hatten viel geredet und Gina hatte so viel gelacht wie wahrscheinlich schon lang nicht mehr. Er musste ihr hinterher. "Ihr wartet hier auf mich. Ich bin sofort wieder zurück." Lisa und Laura sahen sich etwas verwundert an, gingen aber seinen Befehl nach. Nach 500 Meter Dauerlauf durch Menschenmengen hindurch hatte er sie endlich ein. Marc griff nach Gina und konnte gerade noch ihren Arm festhalten bevor ihre Hand in sein Gesicht einschlug. "Du verdammter Lügner. Ich habe dir vertraut und jetzt das." Der junge Notarzt war immer noch total über fordert. "Gina ich versteht dich nicht. Was ist denn los?" "Du hast mir erzählt du hast keine Frau und Kinder. Was bei einem Mann der so gut aussieht wie du eigentlich gar nicht möglich ist. Und jetzt spazierst du hier lustig mit deinen zwei Mädels durch die Stadt." Jetzt fiel es Marc wie Schuppen von den Augen. In kurzen Sätzen versuchte er Gina zu erklären das Laura und Lisa nicht seine Töchter waren. Mit geröteten Wangen und verheulten Augen wollte sie schon weiter gehen. Nach ihrem Auftritt wollte sie am liebsten im Erdboden versinken. Allerdings hielt sie Marc zurück und bat Gina mit ihm und den Kindern nachdem Eisessen auf die Basis zu fahren. Er wollte ihr schon lang mal zeigen wo er arbeitete. Nach kurzem Zögern nahm Gina das Angebot an.

Medicopter 117 - Zwischen Leben und TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt